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Saufnix  
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Dieses Thema hat 35 Antworten
und wurde 2.244 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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Willi57 Offline



Beiträge: 3

25.11.2003 14:54
#16 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo zusammen !

Biene, Du schreibst mir ja soo aus der Seele! Alkohol weg- alles gut, das funktioniert nun mal nicht. Und dann ist da noch das Problem der Probleme, warum ist man zum Alkoholiker geworden.

Auch mich drohen nach fünf trockenen Jahren die Kräfte zu verlassen. Und dabei sieht die ganze Welt wie gut es mir doch geht.
Aber ich habe dieses Bild selbst gezeichnet !! Das ständige Mißtrauen, heimliches schnüffeln nach einer Fahne- ich konnte es nicht mehr ertragen. Außerdem wollte ich meiner Frau Sicherheit geben, Normalität einkehren lassen. Und ich treibe es noch weiter, meine Depressionen verberge ich so gut es geht, lasse mich behandeln- und niemand weiß davon.
Doch alte Probleme tauchen wieder auf. Kürzlich bekam ich Panik beim Anblick einer Flasche Kräuter, das ist zum letzten mal vor 4 Jahren passiert.
Aber, seltsamerweise bewahrt mich eine mir unbekannte Kraft immer wieder vor dem Absturz!!!!!!!!!
Sicher, die Probleme auf dem oberen Board haben wir nicht mehr- leicht ist es trotzdem nicht

Willi


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2003 15:35
#17 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

@Willi,

wie ich schon oben sagte,ist das Leben schwierig.Ich denke mal,bei aller Nabelschau,die wir zwangsläufig betreiben müssen,dürfen wir aber nicht den Fehler begehen,zu denken,nur wir hätten Probleme,Durchhänger und Krisen.

Wenn wir das denken landen wir dann vermutlich bei dem Gedanken,wir hätten uns das alles selbst eingebrockt und es sei doch eh alles sinnlos.

Im Grunde genommen hat jeder Mensch relative Probleme und Ängste.
Nur das wir in der Vergangenheit einen folgenschweren Pakt eingegangen sind,der uns nie wieder losläßt.
Wir suchten die Geborgenheit eines Himmels und fanden uns in der Hölle wieder.

Und an dieses erschreckende Bild denke ich,wenn der Frust mal wieder hammerhart kommt.Das was zunächst wie eine Erlösung aussieht würde dann spätestens am nächsten Morgen seine wahre Fratze zeigen.
Brrr...,mich schüttelts.Nee,da denke ich immer an mein persönliches Zauberwort:Souveränität.
Scheisse,Kopf hoch,was andere können,kann ich auch.Da muß ich nun durch usw.,usw....


Merryl Offline




Beiträge: 822

25.11.2003 17:33
#18 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Oh, das ist wirklich ein schweres Thema. Ich glaube, in schlechten Zeiten, und die haben ja alle Menschan mal, kommt bei uns dann doch eher hoch: und ich bin ja auch Alkoholiker, mein Gott. Klar kann man die Tür wieder auf machen, es war ja mal der normale Weg, den Kummer wegzusaufen und nicht mehr wahrzunehmen. Manchmal reicht es, die Tür aufzumachen und zu sehen, nein, das kann ja der rechte weg nicht sein. Aber gefährlich ist das immer.

Zwei Dinge dazu: erstens: alkoholismus ist eine Krankheit. Es ist nunmal nicht möglich, den eigenen Weg in die Sucht an sich selber zu merken. Die mechanismen, die da laufen, die ganze Verdrängung, die Lügerei sind ja nicht vorsätzlich, sondern sie laufen im Verborgenen.Man hat das schlicht nicht im Griff. Und Alkoholismus ist unheilbar, er kann halt nur gestoppt werden. Mir hilft das manchmal, mit meiner Sucht und den damit verbundenen Selbstvorwürfen klarzukommen.

Das liegt schon nahe an der zweiten Sache, die mit Alkoholismus verbunden ist: Die Schuld. Ich fühle mich schuldig für meinen Alkoholismus und insbesondere für all die bescheuerten Sachen die ich gemacht habe, als ich noch nass war.Diese Schuld kommt in Momenten hoch, in denen es mir nicht so gut geht, verbunden mit der Frage: wie konnte ich nur.

Da kann saufen dann ein "logischer" ausweg sein. Dann habe ich wenigstens wieder Schuld an der Misere und somit habe ich es auch wieder im Griff, wenn auch im schlechten.

Ich glaube, man sollte sich in guten Zeiten mit dem alkoholismus beschäftigen, in schlechten bringt er uns schlicht und einfach gar nichts.
Merryl


Jarjar Offline




Beiträge: 117

25.11.2003 19:19
#19 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo Ihrs,

komme gerade von der Arbeit und lese eure Antworten. Ich musste eben doch fast laut lachen, steig ich doch aus meinem Auto, das seit neuestem ein zuckersüßer Plüschelch auf dem Armaturenbrett ziert. und sitz nun am Schreibtisch und schau in ein Weihnachtshäuschen mit ner Kerze drin. Das sollten mal meine Jungs vom Bau sehen.

Manuela, du schreibst,dass du am liebsten laut schreien würdest, tu es. Es hilft tatsächlich.

Merryl, deine zwei Dinge zum Alkoholismus sind schon wahr. Vor allem das mit der Schuld. Für mich fühlt sich das oft so an wie ein schlechtes Gewissen. Und niemand hat gern ein schlechtes Gewissen. Also fühlt man sich oft gerade wenn es einem eigentlich gut gehen sollte, nicht wirklich gut. Dabei steht mir ein gutes Gefühl (vielleicht so ein zwei mal die Woche? ) zu. Du hast recht, es ist ein schwieriges Thema.
Oder habe ich einfach nur Angst, mich gehen zu lassen, Gefühle zuzulassen, weil ich Gefühle, gute wie schlechte,
ja mit dem Alkohol immer verfälscht habe ?

Naja, jetzt werd ich erst mal die Kerzen austauschen, und mir bei einer Tasse Tee meine neuste Errungenschaft reinziehen: Einen Ton-Schneemann neben dem Weihnachtshäuschen.


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

25.11.2003 21:39
#20 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo Biene,

Dein Beitrag bringt es auf den Punkt.
Super! Das ist genau das feeling, das man
haben muß!


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2003 23:04
#21 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

zusammen,
ich werde mir eure Posts erst mal in Ruhe durchlesen
Ich wünsche euch eine und morgen einen schönen Tag
L.G. Manuela


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

25.11.2003 23:07
#22 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Tschuldigung, hatte mich nicht angemeldet
Manuela


mynona Offline



Beiträge: 2

25.11.2003 23:12
#23 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

hallo,

also was laufchrissi da geschrieben hat :

es gibt eine Faustregel: solange Du in die Krankheit rein gebraucht hast, brauchst Du raus.

das sehe ich nicht so !
wenn du doppelt so lange trocken bist, wie du nass warst, könntest du dir mal leicht auf die schulter klopfen.
aber ganz raus kommst du nie aus der sache. also keine überheblichkeit.

war selber 7 jahre trocken und hatte rückfall.

jetzt aber wieder trocken.der kampf geht weiter...
mag mich aber auch nicht jeden tag nur mit alohol
den kopf zerbürsten.
man muss ja auch an andere dinge denken.

gruss an alle


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2003 08:53
#24 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Moin, Moin,

falsch gerechnet.....

Da ich lange vor der Sauferei schon krank war, und der Suff nur die "Krone" oder die "Spitze des Eisberg" war, werde ich wohl nie zu den "Normalen" gehören.
Wobei sich dann jetzt die Frage stellt, was ist normal?

Vorher ist der Begriff Nabelschau gefallen. Genau das bringt es auf den Punkt.
Ich bin entweder besonders arm dran, oder ich bin besonders gut. Sowas wie ein Mittelding gibt es bei mir eher nicht.

Tja trotzdem lohnt sich die Trockenheit daher wünsche ich
g24h


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

26.11.2003 09:15
#25 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo Christiane

Das tröstet mich aber, dass ich damit nicht allein bin.
Ich kämpfe schon seit Jahren, von den Extremen wegzukommen.

Es gibt noch einiges zwischen arm dran und extrem gut.
In einigen Bereichen hab ich es schon geschafft, von diesen Extremen wegzukommen. Aber nicht in allen.

Nicht nur schwarz und weiß - auch nicht nur Graustufen - am liebsten hätte ich die volle Farbpalette.


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

28.11.2003 08:41
#26 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo ihr Alle
ich möchte mich kurz melden, bin fürchterlich erkältet und dann trotzdem arbeiten, da bin ich abends platt .Ich bin viel zu müde zum schreiben..
Ich wünsche euch allen einen schönen ersten Advent.
Lasst es euch gut gehen!
Liebe Grüße Manuela


Ich glaube das wäre das richtige für uns?


Fidel ( gelöscht )
Beiträge:

28.11.2003 20:43
#27 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hi Manuela,

ich fühle mit dir -bin genauso dran.

Wünsche dir gute Besserung und ein schönes Wo....Wo...Wo....tttttschy-chenende.


Liebe Grüße, Fidel


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

14.12.2003 11:16
#28 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

ihr alle,
möchte noch mal danke sagen für eure Post,das hat mich erst recht zum nachdenken gebracht, aber auch erst mal ein bißchen mehr durcheinandergebracht.Ich habe überlegt, ob ich das zum besseren Verständniss schreiben soll,habe leider schlechte Erfahrung gemacht, besonders in Gruppen, das dieses Thema gerne ignoriert und weggeschoben wird.
Ich schreibe es trotzdem,hier auf diesem Board sind so viele tolle Leute, von denen ich mir denken kann,das sie damit umgehen können..
Alkohol und Depression gehören zusammen.
Bei mir kam eine lange schwere Depression,lange vor meiner Abhängigkeit.1 1/2 Jahre mit kurzen Unterbrechungen, war ich in 4 verschiedenen Nervenkliniken.Mein zustand war derart desolat,ich bezeichne das als meine Zombiezeit, ich war lebendig tot.Das war eine sehr schlimme Zeit für mich, vor allem weil solche Stationen kein zuckerschlecken sind. Ich hatte noch Jahre danach schlechte Träume.Als man mich ins Leben zurückwarf wusste ich zwar, was ich ändern muss,doch man ließ mich nicht und die richtige Kraft fehlte mir auch noch.Da wurde der Alkohol mein Freund.Das liegt alles hinter mir und trotzdem überkommt mich manchmal die Angst Rückfällig oder Depressiv zu werden.
Ich kann diese Gefühle manchmal nicht trennen ,haben das andere auch oder nur ich.Eure Post's haben mir sehr geholfen.
Meine Stimmungsschwankungen(habe mit meiner Ärztin gesprochen)haben einen anderen Grund.Ich hatte ganz vergessen, das man als Frau noch mal einen Wechsel vor sich hat.Na wenn's nur das ist!!!
Jetzt sage ich danke für's zuhören.
Ich weiß, das ich das bei euch nicht nötig habe und muß es totzdem schreiben.
Einmal Plemmi, heisst nicht für immer Plemmi.
Wenn man einmal in der Klapse, war bist du für manche Leute Suspekt
L.G. Manuela
Einen schönen dritten Advent[f1][ Editiert von Falballa am: 14.12.2003 11:18 ][/f]


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

14.12.2003 11:27
#29 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo Manuela,

suspekt wirkst Du keinesfalls auf mich.
Im Gegenteil - Deine Beiträge sind klar formuliert und gut sortiert.
Daß wir Frauen unter teilweise sehr starkem
Hormoneinfluß stehen - das merke ich auch des öfteren.
Ist es nicht komisch, daß ich mich oft traurig und trinkfreudig fühle, kurz bevor "die tollen Tage" anfangen?
Ich denke, diesen Aspekt darf man nicht unterschätzen.
Ich stelle mich da mittlerweile schon drauf ein.

Daß Deine Depressionen behandelt wurden, hat doch nichts mit Klapse oder Plem-Plem zu tun.
Wenn die Seele behandelt wird, wird das oftmals belächelt. Das ist doch völliger Unsinn.
Wenn uns der Bauch weh tut, gehen wir ja auch zum Arzt.

Ich finde Deine Gefühle und Stimmungen völlig normal - immer davon ausgehend, daß wir hier alle völlig normal sind !

Liebe Grüße und einen schönen dritten Advent
wünscht Dir Helena


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

14.12.2003 12:46
#30 RE: Krise nach 6 Jahren Trockenheit??? Zitat · Antworten

Hallo Manuela

Nur keine Sorge, ein mehr oder weniger langer Aufenthalt in der Klapse ist kein hinreichender Grund, dass man sich selber für Plem-Plem hält oder andere das so einschätzen dürfen. Allerdings hatte ich bei meinen unfreiwilligen Besuchen in diesen Einrichtungen den Eindruck, dass man unter ungünstigen Umständen dort verrückt werden kann sofern man es noch nicht ist. Es besteht aber durchaus auch die Möglichkeit, dass psychische Schäden überwunden und geheilt werden können.

Mit Alkohol und Depressionen ist es aus meiner Sicht so wie mit der Henne und dem Ei.
Die Frage bleibt - was war eher da? [f1][ Editiert von Bernd48 am: 14.12.2003 12:46 ][/f]


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