Weia, ich glaube so tiefschürfend und philosophisch ist das bei mir nicht.
Das Mächtigste das ich dabei erlebt habe, ist im Prinzip das "nicht-mehr-trinken-müssen". Das Aufgeben dieses Kampfes gegen mich selbst. Sicher war das auch mentale Arbeit an mir selbst, und ging auch nicht von einem Tag auf den anderen, aber: plötzlich war ich zufrieden ! Als endlich diese hausgemachten, depressiven, alkoholbedingten Jammertäler weg waren, ging es mir gut !
Und wie ihr auch schon bemerkt habt, irgendwie konnte ich dann auch eine Meinung vertreten und nicht mehr nur auf den Boden schauen und den Kopf einziehen.
Das alles hat für mich so eine große Bedeutung und ist mit nichts mit meinem "trinkenden Lebensgefühl" zu vergleichen, das ich das so empfinde, als ob ich ständig zufrieden bin - sicher mal mehr mal weniger, aber dieser Wahnsinn des sich selbst Zerfleischens wie als ich noch trank, der ist weg. Und nüchtern kann nichts auf der Welt für mich so schlimm sein, als das was ich früher so erlebte.
Woher 'weißt' du das denn ? weil ich selber auch schon dran war, habs aber leider "schleifen" lassen.
Wen kennst du, der 'es' erreicht hat?
Oh, ich hatte da verschiedene Lehrer/Innen, die diesen Punkt erlangt haben, auch kenne ich etliche weiter Leutz in meinem direkten Umfeld, ebenso Lisl (vielleicht hast du den einen oder anderen Beitrag von ihr verpasst, sonst wüsstest du auch, dass sie auf einer sehr guten *Stufe* diesbezügl. ist).
Mal von den bärtigen Herren aus Indien abgesehen, die sowas von sich behaupten, kennst du jemanden, der sagt:"Also ich habe letzte Woche zu denken aufgehört, seitdem geht's mir wunderbar ?" Des is kalter Kaffee, was du das losläßt. Es geht ja nicht dadrum, das Gehirn für ne Woche auszuschalten, sondern in 10-20 Min. täglich (am besten) sich zu *sammeln* und 5 gerade sein zu lassen. DAS hat mir zumindest zu einem erheblich höheren Masz an Gelassenheit und "Selbst"-Zufriedenheit nverholfen, als etliche Wochen Psychterap. Natürlich gibt es viele andere Wege zu Gelassenheit -da muß schon jeder seinen eigenen finden- aber dein Beispiel mit den "bärtigen in Indien"...sorry, das sind "Vollprofis", und mit Sicherheit haben auch die ihre täglichgen Probleme. Ich habe eben in einem Beitrag das Wort "Kontemplation" dazu gelesen, das triffts auch ganz gut. Eine andere Konditionierung wäre : 'Wenn ich Tag für Tag mehr Bewußtheit einübe, werde ich am Ende weise und erleuchtet sein.' Sorry- aber auch das ist Quatsch. Es geht nicht darum, "weise und erleuchtet" zu sein oder zu werden (das überlass auch ich den "Bärtigen"), sondern (um es mit für dich vielleicht verständlicheren Worten auszudrücken): Die Seele baumeln lassen und sich selber nicht als das Masz der Dinge zu sehen, abzuschalten, allen momentanen Frust und Ärger sein zu lassen, und sei`s auch nur für 10 Minuten. Logisch löst sich dadurch kein Problem (ebenso wenig wie mit `m Saufen), aber nach dieser kurzen "Ruhephase" gehe ICH zumindest ganz anders an die alten Aufgaben ran, als ich es davor getan hätte. Das ist ziehmlich einfach gestrickt, eine Instantlösung die regelrecht zur Manie ausarten kann, wie auch Selbstbeobachtung und ähnliches. ...irgendwie analog der Sauferei, nur weniger schädlich -meinst du das? Wie geht's denn vom gedankenfreien Zustand aus weiter ? ...in aller Regel und wenn man nix falsch gemacht hat, geht`s danach wieder zurück in die Realität. Sozusagen ein kurzer, aber äusserst genußvoller und hilfreicher Ausflug...mehr nicht. Danach kommt auch kein "Schweben" oder "Hellsehen" oder ein Seiltrick.
bin auch gerade vom Joggen wiedergekommen, bei mir sind es bescheidene 8-10 Kilometerchen; aber das Denken ist beflügelt....
War mir schon klar, daß es auch anders gemeint war, ich habe nur in etwa dieselben Fragen gestellt, die meine Frau mir mal vor Jahren stellte, als ich mich mit den bedeutsamen Worten :'ich muß jetzt meditieren' in mein Zimmer verzog. Damals wurde ich wütend, weil ich keine 'praktische' Antwort darauf wußte, sondern irgendeine konstruierte philosophische Erklärung gab, die ich selbst nicht genau kapierte....
Ich meine heute, daß dieses Denken sehr vonnöten ist, kreatives und konstruktives Denken, das eben solche Zusammenhänge erkennt, wie du sie beschrieben hast. Was man am meisten beanstandet, ist doch das automatisch ablaufende assoziative Denken, das so trivial und sinnlos erscheint.Ich glaube aber nicht, daß man viel erreicht, wenn man jetzt vorsätzlich darangeht, es zum Schweigen zu bringen.
ach sooo meinste das, ich dachte schon, daß du irgendwelche Wunder erwartest, wenn du mal für ne Weile nix denkst...
Entspannung ist natürlich wunderbar, gar keine Frage. Aber eigentlich ist man doch oft in einem gedankenfreien Zustand tagsüber, auch wenn's einem nicht bewußt ist, oder?
Eine Stufeneinteilung finde ich wiederum sehr theoretisch, aber naja, wenn's glücklich macht...
Randolf ich nimm das alles nicht mehr soooo ernst mit den Gedanken abstellen. ich denke da gar nicht an Praktiken wie z.B.: verschiedene Medidationenpraktiken, Ngöndro-Praxis, Zuflucht nehmen, Unterweisungen bekommen oder anderes.
Und so ist es und nicht anderst. Wenn ich im Tram oder Bus sitzte und es sind sehr viele Menschen darin, die auch laut reden, kann ich meine Augen schliessen und es vergeht eine kurze Zeit...dann plötzlich schweigen meine Gedanken...es ist kein Denken mehr da...jedenfalls nicht mehr dieses Denken das vorher da war. Und durch das ist Ruhe eingekehrt...alles ist weg...kein Tram, keine Menschen nichts ist mehr so vorhanden wie vorher, alles ist durch meine Gedankenruhe weg und doch ist es da!...doch wie Aldebran schon sagt...das ist nur für kurze Zeit und dann bin ich wieder in der Wirklichkeit.
Es ist schade...dir das richtig zu erklären fehlen mir die Worte ..doch ich weis eins...es ist nicht so ernst und auch nicht kompliziert gemacht...es kommt ganz einfach wenn auch manchmal gewollt.
Und es ist auch nichts besonderes
Ich hatte auch Max mal etwas vom Wasser geschrieben...das nenne ich auch :"Die Gedanken schweigen" und das ist die innere Zufriedenheit für mich
ich glaube, du meinst mit "plötzlich schweigen meine Gedanken", dass sie zwar da sind, aber keine Emotionen auslösen. Wenn wir nämlich unsere Gedanken abschalten könnten, wie wir wollten, dann wären wir tot. Wir denken immer etwas, aber es gibt Dinge, die eben still gedacht werden, weil sie nichts in uns auslösen. Das ist das Abschalten - die Ruhe - die Erholung - das Dösen - das Auftanken. Alles geschieht ohne Emotionen und doch wird es bemerkt.
hallo Randolf, . . . „Ich meine heute, daß dieses Denken sehr vonnöten ist, kreatives und konstruktives Denken, das eben solche Zusammenhänge erkennt, wie du sie beschrieben hast.“ Falsch!!! Genauso geht es eben nicht. Es geht hier um das Zulassen von Zusammemnhängen, welche im Denken gar nicht erst vorkommen. Da kannst du noch so schlau sein. Ich unterstelle auch mal, dass du nicht die gesamte indische Denkweise infrage stellen willst. Sowas kannst du auch nur erfahren im Loslassen. Ich hatte erst kürzlich die Gelegenheit mit thailändischen Mönchen darüber mich zu besprechen. Und die haben sich gewundert wie ich das aus der Atmung so konnte.
du schreibst an anderer Stelle: „Eine Stufeneinteilung finde ich wiederum sehr theoretisch, aber naja, wenn's glücklich macht“ Weshalb diese Abwertung? Verstehe ich nicht?
hallo Lis Lis: „Ich hatte auch Max mal etwas vom Wasser geschrieben...das nenne ich auch :"Die Gedanken schweigen" Genau dieses hatte ich in Thailand an „meinem“ Wasserfall erlebt. Der war imm Djungel, etwas am Rande der Straße, und da lag ich auf dem warmen Granitstein, direkt neben dem fließenden schwatzenden tönenden Wasser (mit seinen ungezählten Anteilen der ganz kleinen Geräusche), der Blick von oben auf Chiang Mai, oder auch ohne Blick, und gut war es!!!! Gedanken kamen gar nicht erst auf, selbst als ich mich um solche bemühte. Sie kamen einfach nicht. Ach so, die Zikaden schrillten mit dem Wasser um die Wette, aber etliche Herz höher in der Frequenz. Gruss Max
Will hier keineswegs als schlau erscheinen, da ich KEINE Antworten auf irgendwelche Zusammenhänge habe, bestenfalls Vermutungen, meist hab' ich das Gefühl, ich weiß gar nix,stehe immer noch am Anfang.
Mein Bücherregal ist zwar voll von 'schlauen Büchern' aus den unterschiedlichsten Bereichen, aber ein Destillat von diesen Weisheiten gibt's bei mir auch nicht.
Ich hab' mich im Laufe der Jahre in verschiedenen Disziplinen versucht und auch ein paar ungewöhnliche Zustände erlebt - aber DEN Weg habe ich noch nicht gefunden.
Mitunter bringe ich hier Fragen vor, die ich mir selbst stelle.Eure Antworten helfen mir, ich lerne dazu.
in einem uralt Newage-schinken habe ich mal gelesen dass die Welt erst dann wirklich ist wenn wir unseren inneren Monolog zum schweigen bringen, also aufhören zu denken. Wir hören auf Dinge zu interpretieren wie es uns schon kurz nach der Geburt beigebracht wird. Das wäre doch fast wie meditieren mit offenen Augen oder? Ich find das spannend und ihr gebt mir immer so viele Denkanstöße, dass kann ich zur Zeit ganz doll sehr gebrauchen. Trotzdem denke ich nicht dass Meditation schon was für mich wäre weil ich viel zu sehr mit meinen Alltagsorgen beschäftigt bin und immernoch ganz am Anfang stehe trocken zu werden.
ZitatDa fällt mir noch was ein: innere Zufriedenheit durch "zufriedene Abstinenz" ist doch auch schon fast ne Erleuchtung
Ralf was meinst denn du dazu?
Die Ganze Diskussion ist zwar recht interessant, hat mich aber bei meiner Frage vom Zusammehang von "innerer Zufriedenheit" und Selbstbewußtsein nicht wirklich weiter gebracht.
Eine weitere Frage wäre: Was gehört alles zur "zufriedenen Abstinenz" - kein Saufdruck (ist das ein K.O-Kriterium?) - ich mag mich wie ich bin (in allen Bereichen wie Beruf Familie, Beziehung, Sport etc. Ist das überhaupt möglich?) - ich ändere Dinge, die ich ändern kann (und will) --> Selbstbewußtsein (in allen Bereichen wie Beruf Familie, Beziehung, Sport etc. Ist das überhaupt möglich?) - ich habe keine, zur Zeit, unmöglichen Pläne etc.
Aber eigentlich ist man doch oft in einem gedankenfreien Zustand tagsüber, auch wenn's einem nicht bewußt ist, oder?
Das sehe ich wieder nicht so...ausser du meinst mit "gedankenfrei" ---->"gedankenverloren"....soll heissen, dass du dir selber in dem "gedankenfreien Zustand" -wie du`s nennst- deiner Gedanken nicht bewußt bist, das heisst aber noch lange nicht, dass in der Birne kein Rad mehr rum geht. Mit "Gedanken-Verloren" meine ich das buchstäblich "Die-Gedanken-Verloren-Zu-Haben". Das heisst ja, sie sind wohl noch da, nur weisst du nicht, wo. Und das ist sch....!!!...und dabei wird ne Menge Potential verschleudert!
Dass da "oben" in der Rübe endlich mal ein paar Minuten richtige Ruhe einkehrt, das bedeutet für mich (als sehr Ungeübten) "Arbeit". Aber wenn der Punkt erreicht ist (@Lisl: Alpha-Zustand?), dann ist es Genuß pur. "Tai Chi" hat mich dieser Sache auch ein ganzes Stück näher gebracht.
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..doch ich weis eins...es ist nicht so ernst und auch nicht kompliziert gemacht...es kommt ganz einfach wenn auch manchmal gewollt.
