ZitatGepostet von Panther78 Anfang Dezember erlitt ich einen Rückfall.
ich liebe diese Ausdrucksweise.
Das hört sich so an, wie wenn Du Dich mit Händen und Füssen gegen das Bier gewehrt hast, dass sich Dir gewaltsam einflössen wollte...und das Bier war stärker
Oder hattest Du nur Deine Hände nicht unter Kontrolle, die Dir die Flasche gegen Deinen Willen an den Mund geführt haben? Da empfehle ich dann ne Amputation und dann ist Ruhe
Vielleicht hast Du ja aber auch ganz einfach lieber gesoffen statt nüchtern zu bleiben.
Oh, wie ich diesen selbstüberschätzenden Kommentar hasse...
Kannst du dich nicht mehr daran erinnern, wie es war, als du selbst gesoffen hast?
Es gibt da etwas Ungreifbares, das dich packt. Nein nix Mysteriöses oder Dunkles. Es ist einfach so, zumindest bei mir, dass der Kopf, respektive der Verstand keine Argumente mehr hat gegen den schreienden Dämon.
hab ich mir auch immer eingebildet, dass es da war ungreifbares gab.
Als es mir mal schlecht genug ging und ich tatsächlich aufhören wollte, war das erste, was ich begriffen hatte (schoss mir blitzartig in den Kopf) und worüber ich sehr glücklich war, die Erkenntnis, dass mich nix und niemand zum Saufen zwingt, nur meine inneren Einstellungen.
Es brauchte noch zwei Gespräche mit meiner Suchtberaterin, dann war da nix mehr dunkel und ungreifbar. Es war ein simpler Druck, mich wegzubeamen, und den musste ich täglich ein paar Minuten lang aushalten und beispielsweise essenderweise überbrücken.
So lange ich saufen wollte, war ich über die Ausrede "es packt mich" natürlich dankbar.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
diese Orientierungsgruppe leitet u.a. ein langjähriges Mitglied vom Kreuzbund, welcher schon seit 26 Jahren trocken ist.
Ein Alkoholiker der sich sicher ist, dass er nicht mehr trinkt, ist näher am Rückfall als er denkt. Denn jedem trockenen Alkoholiker kann es zu jeder Zeit an jedem Ort treffen. Eine gesunde Angst vor einem Rückfall ist deshalt sehr wichtig. Das waren seine Worte !
Nächstes Jahr kann ich dann eine ambulatnte Therapie machen !
Gott sei dank habe ich ja bis dahin eine jede Menge Unterstützung:
* Kreuzbund *Orientierungsgruppe * und natürlich euch hier !!! (Ihr habt mir schon mehr geholfen, als ihr glaubt)
Dein Kreuzbundler mit seiner Rückfallangst in Ehren, Panther.
So gesehen stehe ich jetzt aber schon seit einigen Jahren kurz vor dem Rückfall und bislang hat es mir nicht geschadet, dass ich keine Angst davor habe.
Ausserdem ist es mir zugegebermassen nicht allzu wichtig, ob ich irgendwann wieder trinke. Ich gehe davon aus, dass mir meine Trockenheit wohl nix mehr wert war, wenn ich mal wieder anfange und dann ist es eh schon wurscht.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Er meinte ja vor allem, dass das für uns "Neulinge" sehr Vorteilhauf ist, eine gesunde Angst vor einem Rückfall zu haben.
Aber auch für alte Hasen ist es nicht schlecht, wenn im Hinterkopf eine kleine Portion Angst,oder besser gesagt Respekt für die Situation ist. Es handelt sich ja eindeutig um eine tötlich endende Krankheit.
Ich persönlich bin auch der Meinung dass man die Vergegenwärtigung von Rückfall und dessen Konsequenz nicht ganz aus den Augen verlieren sollte.
Angst oder sogar gesunde Angst ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber das Wissen im Hinterkopf, dass man ein Leben lang Alki ist finde ich wichtig.
Sich zu sicher zu sein kann am Anfang gefährlich werden. In meiner Reha war eine Patientin, die Monate als die stabilste vonn allen galt, es auch kundtat, sie hätte keinen Saufdruck und keine Angst vor dem Rückfall. Eine Woche vor der Entlassung hat sie sich die Kanne gegeben. Das hat mir Angst gemacht und gezeigt wie vorsichtig man mit solchen Aussagen sein muss.
LG LOTTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
..ausserdem gibt es eine gesunde Angst und ist eine der Überlebensinstinkte in der Natur:
Schaun wir mal ins Tierreich. Wenn der Fuchs vor dem Hase keine Angst hätte, wäre es ungesund für ihn, jede Begegnung mit dem Fuchs kann seineletzte sein, jede Begegnung mit dem Alk kann unsere letzte sein.....
LG LOTA
Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....
ZitatGepostet von Lotta1 Ich persönlich bin auch der Meinung dass man die Vergegenwärtigung von Rückfall und dessen Konsequenz nicht ganz aus den Augen verlieren sollte.
für mich ist das ein bissel wie Autofahren. Das kann auch tödlich sein. Trotzdem lebe ich nicht permanent in Angst, sondern passe halt auf, wenn ich fahre und wenn entsprechend Verkehr ist, erst recht.
Bei Trockenbleiben werde ich aufmerksam, wenn ich irgenwo merke, dass mich das Trinken anmachen würde. Dann hab ich aber noch lange Zeit (nach meiner bisherigen Erfahrung), zu überlegen wo das hinführen würde und ob ich das haben will.
In den monatelangen Zeiten dazwischen, wo mir das Trinken absolut egal ist, muss ich auch nicht aufpassen.
Kann sein, dass ich mal anders denke, wenn ich einen Rückfall haben sollte, aber so lange ich damit gut fahre, sehe ich keinen Grund meine Einstellung zu ändern.