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Saufnix  
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Dieses Thema hat 68 Antworten
und wurde 7.411 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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pueblo Offline




Beiträge: 2.288

14.10.2013 22:04
#31 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat
Es fühlt sich an, als ob man mich um wertvolle Jahre betrogen hätte!!



um die wertvollen jahre haben wir uns alle selbst beschissen.
zurückschauen bringt aber nichts ,höchstens als warnung.
mir wird auch schlecht, wenn ich zurückschaue.
und da ist dann ein schwarzes loch da.

die nächsten jahre alles etwas besser machen
und das ganze dann positiv sehen.
wenn wir einigermaßen gesund bleiben
haben wir ja auch mit 51 noch ein paar järchen vor uns

___________________________________________________
muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

14.10.2013 22:08
#32 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

stimmt alles....

außer..so schwarz ist das schwarze Loch bei mir gar nicht mehr....so viele schöne Tage schon gelebt seit der Abstinenzentscheidung

und besonders stimmig ist, das wir noch n paar Jährchen vor uns haben






[ Editiert von trollblume am 14.10.13 22:11 ]

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

15.10.2013 07:39
#33 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

ich habe 25 jahre:
8 stunden mein tagewerk verrichtet
8 stunden gesoffen
8 stunden geschlafen

klar, dass mir da lebenszeit abhanden gekommen ist.


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

15.10.2013 07:59
#34 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

.......und jetzt...
arbeitest Du 16 Std?




Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

15.10.2013 08:04
#35 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

huhu bärenpapa

(netter nick übrigens, hat er etwas zu bedeuten? )

ich glaube das sich ein aktiv nasser nicht weiterentwickeln kann.
"man" betäubt sich und verdrängt seine baustellen und probleme und vermeidet das verarbeiten.

mit abstand betrachtet kommt mir die nasse zeit deshalb auch wie verloren vor.


trotzdem war es gelebtes leben.
und wenn ich dem etwas positives abringen möchte ...

... grade weil ich weiß wie es ist sein leben wegzuschmeißen, zu vergolden und im stillstand zu verharren,
lebe ich mein abstinentes leben viel bewußter und dankbarer
als viele menschen die ich kenne
ohne diese erfahrungen.

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


grufti Offline




Beiträge: 3.764

15.10.2013 08:34
#36 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Hallo Bärenpapa,

"Es fühlt sich an, als ob man mich um wertvolle Jahre betrogen hätte!!"

Ich empfinde das anders: Für mich gehört die "Alkoholzeit" mit zu meinem Leben. Lange Zeit hat er mir ja auch geholfen, und ich habe auch schöne Stunden mit ihm verbracht.

Dass ich auch in dieser Hinsicht meinen Frieden gefunden habe, hilft mir (unter anderem beim Trockenbleiben).

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


crenzy Offline




Beiträge: 319

15.10.2013 14:20
#37 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Bärenpapa
(...)
Es fühlt sich an, als ob man mich um wertvolle Jahre betrogen hätte!!
(...)


"man" hat dich nicht um wertvolle Jahre betrogen, das hast du schon selbst getan


meint
crenzy





Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende
(Woody Allen)


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

15.10.2013 14:26
#38 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von trollblume
.......und jetzt...
arbeitest Du 16 Std?







ja kommt mal vor.

ich kenne keine würstchen, die sich selbst zur veranstaltung fahren.. du ?


AVE Offline




Beiträge: 3.085

15.10.2013 16:56
#39 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Mary61
... grade weil ich weiß wie es ist sein leben wegzuschmeißen, zu vergeuden und im stillstand zu verharren,
lebe ich mein abstinentes leben viel bewußter und dankbarer
als viele menschen die ich kenne
ohne diese Erfahrungen.


EchoEchoEcho
Genau so sehe ich das auch, Mary!
Was ich in diesen fünf Jahren meiner bisherigen Abstinenz erlebt und erfahren habe (und das war freilich nicht nur Gutes!), stellt die vielen Jahre davor in den Schatten.

In meinem Freundeskreis sind sooo viele Menschen, die ihre marode Beziehung beklagen (anstatt sich konstruktiv damit auseinander zu setzen) oder im Job nur jammern (anstatt sich zu fragen, wie sie sich ihren kleinen Job-Mikrokosmos schöner und beglückender gestalten können), das fällt mir erst jetzt auf, nachdem ich gelernt habe, selber meines Glückes Schmied zu sein. Wenn ich bei denen mal was vorschlage "Hast du schonmal probiert ...?" oder nachfrage "Was spricht denn dagegen, dass ...?", kriege ich eine ermüdende Aufzählung von Dingen, die angeblich dagegen sprechen, oder das Unterfangen sabotieren, oder nicht bezahlbar, nicht machbar, und und und sind.


Es ist verstörend, wie viel Langeweile, Enttäuschung, Phlegma und Dogmen in den Köpfen und Herzen der angeblich "gesunden" Menschen festsitzen.


Von daher kann ich nicht nur Mary, sondern meinen Vorrednern ganz allgemein nur zustimmen - klar hat mich meine Sucht ein paar Jährchen meines Lebens gekostet. Aber das habe ich doch schon wieder alles drin, mit Zins und Zinseszins, und noch viel besser als ich es möglicherweise ohne die Sauferei vorher geschafft hätte...

LG
Ave


crenzy Offline




Beiträge: 319

15.10.2013 17:19
#40 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von AVE
(...)
Es ist verstörend, wie viel Langeweile, Enttäuschung, Phlegma und Dogmen in den Köpfen und Herzen der angeblich "gesunden" Menschen festsitzen.
(...)



Mich verstört das nicht mehr, das halte ich mittlerweile für normal bei der Lebensform.


Zitat
Gepostet von AVE
(...)
- klar hat mich meine Sucht ein paar Jährchen meines Lebens gekostet. Aber das habe ich doch schon wieder alles drin,
mit Zins und Zinseszins, und noch viel besser als ich es möglicherweise ohne die Sauferei vorher geschafft hätte...
(...)









Gruß
crenzy




Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende
(Woody Allen)


pueblo Offline




Beiträge: 2.288

15.10.2013 17:25
#41 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat

ich glaube das sich ein aktiv nasser nicht weiterentwickeln kann.
"man" betäubt sich und verdrängt seine baustellen und probleme und vermeidet das verarbeiten.



abgesehen davon hätte ich da gar keine zeit dafür gehabt.
feierabend : wenn pünktlich ,was aber sehr selten war:15uhr 45

eher wurde es meist so gegen 17 -18 uhr auf nahbaustellen

dann duschen, in der firma noch 2-4 0,33 bier
dann auf dem nachhauseweg eine dose 0,5 bier im auto
vorher noch flachmänner gekauft
oder halb liter wodka flaschen

dann zuhause : so langsam aber sicher bis 22-23 uhr manchmal auch bis 1 uhr nachts sich zugeschüttet.

[ Editiert von pueblo am 15.10.13 17:26 ]

___________________________________________________
muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht


tommie Offline




Beiträge: 10.595

15.10.2013 20:13
#42 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Jou

so "richtig gesoffen" habe ich ja nur 24 Jahre.
Verlorene Jahre waren das für mich nicht.

Ohne all das, was in diesen 24 Jahren passiert ist, geschehen musste und ich getan habe wäre ich nicht der, der ich heute bin. Ich bin, im Nachhinein und rückblickend, froh darüber, wie ich diese Zeit gelebt habe.

Meine Saufzeit hat einen erheblichen, wenn nicht sogar maßgeblichen Anteil daran, was ich heute machen und wie ich heute leben darf.

Grundvoraussetzung dafür war und ist: kein Alkohol, mich weiter entwickeln, an mir arbeiten, mit den "richtigen" Menschen verkehren und mir immer wieder neue Ziele setzen. Nicht nur Reiseziele, Sponsoren finden, fotografische Herausforderungen oder finanzielle Hürden überwinden. Nein, es ist für mich mehr.
Ohne Alkohol kann ich heute locker die längsten Langstreckenflüge genießen, von hohen Bergen springen, in tiefe Fluten tauchen, schöne Wellen reiten, nette Leute treffen, mir aussuchen, was und wen ich fotografieren möchte und das Leben...leben.

Es ist befriedigend, glückshormonauswerfend und geil immer wieder von Neuem zu planen, durchzuführen und dann die Früchte zu ernten, wovon ich sehr lange nur benebelt träumen konnte.
Selbst wenn ich "etwas" nur für mich ganz alleine, völlig egoistisch, mache, tut mir das gut.

Wenn ich mir überlege, ob dies alles mit Alkohol möglich gewesen wäre, kommt ein klares: Nein.
Hätte ich mich dahin entwickelt, wo ich heute stehe, wenn ich kein Alkoholiker wäre? Nein.
Und deshalb, wie ich vor langer Zeit schon einmal geschrieben habe: ich bin froh, Alkoholiker zu sein.


tommie

Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.


malo Offline




Beiträge: 1.797

15.10.2013 20:15
#43 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Sehe ich ähnlich wie Mary...ich war 25jahre lang ein 20jähriger Twen aus den Siebzigern...Party-Spaß und ja keine Verantwortung...
Weder für mich und schon gar nicht für meine Familie...und bewusst mein Leben leben war gar nicht möglich...ich war ja ständig breit wie'n amtmann...
Seit zehn Jahren ist wieder Entwicklung zu spüren...ich näher mich langsam meinem biologischen Alter...

Ich mein natürlich vom aussehen und nicht mental...

Und da ich gerade tommies post gelesen habe...ja...froh darüber ein Alkoholiker zu sein bin ich auch...sonst würde ich das Leben heute
Sicher nicht so bewusst genießen...

Lg malo

[ Editiert von malo am 15.10.13 20:21 ]

wer jeden tag kämpft
muss eines tages verlieren


crenzy Offline




Beiträge: 319

15.10.2013 22:38
#44 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von tommie
(...)
ich bin froh, Alkoholiker zu sein.
(...)



In den SHGs blicke ich oft in verständnislose Gesichter wenn ich sage:

Ich bin Alkoholiker, und das ist auch gut so!




Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende
(Woody Allen)


Bärenpapa Offline



Beiträge: 18

15.10.2013 23:50
#45 RE: Drehe mich ständig im Kreis - wie heraus kommen? Zitat · Antworten

Das Gefühl der "verlorenen Zeit" kommt nicht nur vom Alkohol - es ist auch ein Teil meines Lebens als Adoptivkind.
Um kurz meine Jugend zu beschreiben:

Vielleicht kennt ihr noch den Film:
Die Truman Show

Dieser Film beschreibt zu 100% mein leben bis zu meinem 12. LJ
Augfgewachsen in einem Provinzkaff, wo fast jeder jeden kennt, kam ich als 8-monatiger Adoptivsäugling an. Im Laufe der Jahre machten sich meine Adoptiveltern selbständig mit einer Kneipe, später einem Cafe+Restaurant.
Ich hatte Onkel, Tanten, Cousinen usw. Eigentlich wie jedes andere Kind auch.
Bis ich in der Schule irgendwann merkte, daß was nicht stimmte. Diverse Schüler ärgerten mich dauernd und es fielen hie und da Sprüche ("...sind ja gar nicht deine Eltern...usw)

Auf jeden Fall gab es mit ca. meinem 12.LJ ein Ereignis, währenddessen ich erfuhr, daß dies gar nicht meine Eltern sind. Leider kann ich mich nicht an dieses Ereignis erinnern, es ist verschüttet (ich grabe aber danach).

Auf einnmal waren alle Personen, die ich kannte und irgendwie liebte, nicht die, für die sie sich ausgaben.
Schlimm daran:
Viele "Onkel + Tanten" waren nur Freunde meiner Adoptiveltern. Diese hatten mir dann auch die Geschichte erzählt, daß ich in einer Familie mit 8 oder 9 Kindern groß geworden wäre, Mutter alleine, Vater Alkoholiker usw.

Noch viel später (so ca. mit 40), als ich dann meine richtige Mutter ausfindig machte, stellte sich auch diese Geschichte als wildes Lügengebäude heraus!!

Unterm Strich: Ich fühle mich bis heute mächtig verarscht und habe auch vor ca. 10 Jahren den Kontakt zu meinen Adoptiveltern komplett abgebrochen.
Das hat aber noch einen besonderen Auslöser, der allem noch die Krone aufsetzte:
Als damals mein Adoptivvater verstarb, bekam ich Nachricht vom zuständigen Amtsgericht und man händigte mir, als Adoptivsohn, diverse notarielle Schreiben aus.

Ein Dokument hat mich besonders schwer getroffen:
In dem Jahr meines 12. LJ waren beide beim Notar und hatten verfügt, daß ich von jeglichem Erbe ausgenommen bin und haben sich gegenseitig als Erben eingesetzt.

Muss man sich mal vorstellen: Sie haben sich faktisch damals schon von mir abgewendet und mir danach nur noch "heile Welt" vorgegaukelt!!!
Familie ist auch heute noch ein gebilde, dem ich sehr skeptisch gegenüber stehe und in späteren Beziehungen waren Tendenzen in Richtung Familie immer der Grund für Trennung meinerseits.

Soviel erstmal dazu.....bis morgen...


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