danke..... ich übrigens auch, 30 Sekunden schreiben, aufspringen, Aufgabe schauen, 1 min, ümrühren, Wäsche in den Trockner, 15 Sekunden, Pflaster kleben,Tränen trocknen, 1,5 Minuten, Nicht Genügend unterschreiben, Predigt halten, 10 Minuten, nachsehen ob noch alle leben, 10 Sekunden, Computer abgestürzt, usw... Die Liste lässt sich beliebig lange fortsetzen.
das mit dem ärgern über die Gefühle kenne ich. sogar im fortgeschrittenen Stadium: ich ärgere mich über mich, dass ich mich über meine gefühle ärgere.
Bei mir ist es häufig so, dass ich mich mit meinen Gefühlen anlege, weil sie mir gerade ncht in den Kram passen, sie stören bei dem was ich eigentlich wollte. Also was ich mir vorgenommen hatte, egal auf was bezogen: ich wllte das und das schaffen, ich wollte mich über das und das nicht ärgern und so weiter. Und wenn das dann nicht klappt ist ramba zamba.
aber weißt Du was? inzwischen weiß ich das sogar zu schätzen: wenn die Gefühle nicht zu meinem bewußtsein passen, lerne ich zunehmend, das ich etwas mache, was mich überfordert, was nicht zu mir paßt, dessen ich nicht gerecht werde. Und sehr häufig lerne ich dabei, dass ich viele dinge versuche, die gar nicht aus mir kommen, sondern die ich mache, weil ich irgendwelchen Rollenbildern oder Vorstellungen vom "perfekten" Verhalten habe (perfekt ist jetz übertriben eher im Sinne von "richtig").
Ich nutze diese situationen häufig und gehe einen schritt zurück und überlege mir: was ist eigentlich gerade los. Aus diesen Situationen habe ich für mich am allermeißten gelernt.
ich hab so Tage, da steh ich irgendwie mit dem linken Fuss auf, und dann geht auch gerne verschiedenes schief. Kann aber auch mitten unter Tags losgehen. Jedenfalls bin ich dann schon ziemlich emotional und auch irrational.
Kopfmensch, hoher Schwerpunkt, leicht zum Schwanken zu bringen. Mein emotionales Gleichgewicht ist ziemlch labil...so wie ich das sehe, hab ich mir grosse Teile meiner wissenschaftlchen Allgemeinbildung zugelegt, um mich zu erden, um was rational greifbares, was berechenbares in meiner unberechenbaren Emotionalität zum festhalten zu haben.
Ich hab da ein ziemliches Bedürfnis, mich im Kopf "auf der sicheren Seite" zu bewegen, früher war hab ich mich oft gefragt, ob ich denn nun irgendwie normal oder doch ....wahnsinnig, geisteskrank oder auf ne komische Weise geistig behindert bin..weil ich auch weiss, dass ich mit meinen Lebensäusserungen auf Befremden stossen kann und ich dieses Befremden auch "kultiviert" habe..
Ich verhalte mich auch heute noch sehr gerne ziemlich "eigen" und unorthodox, was ich inzwischen oft als klaren Vorteil für mich betrachte..
Jedenfalls, ich kenne das auch, dass ich mich drüber ärgere, daß ich mich ärgere...für mich ist es ein Riesenfortschritt, dass ich mich nicht mehr ganz so reinsteigere, wie zu den Zeiten als ich noch breit und knülle war.
Ja Merryl, da hast Du recht, inzwischen kann ich auch manchmal einen Schritt zurücktreten, und gucken was eigentlich los ist. Hilft mir ungemein.
Also der Beitrag könnte genauso gut von mir sein. Auch ich sehe es als eindeutig vorteilhaft, oft merkwürdig, unorthodox, unerwartet zu reagieren, man erwirbt damit im Lauf der Zeit so etwas wie "Narrenfreiheit". Der Preis dafür ist, nicht dazu zu gehören. Unberechenbares wird eher abgelehnt, für Andere unberechenbare Menschen auch, auch wenn einem selber sein eigenes Verhalten gar nicht so unberechenbar vorkommt.
Ich versuche auch, wissenschaftliche Allgemeinbildung zu sammeln, aber da ist meine Motivation eine andere. Ich mach das nicht, um "was Berechenbares in meiner unberechenbaren Emotionalität zum Festhalten zu haben", sondern um der Intuition und der Emotionalität eine brauchbare Grundlage, Grundinformationen zur Verfügung zu stellen, die sie dann in auch meiner Rationalität verborgenen Art und Weise, verwoben mit Ethik, Gewissen, Sympathien, Antipathien und was weiß ich noch was für möglichen rationalen und irrationalen Entscheidungsgrundlagen zu Schlüssen kombiniert. Ins Bewusstsein und an die Öffentlichkeit dringt dann nur mehr: "Ich werd das so machen." "Warum?" "So halt, weiß auch nicht, aber so mach ich's."
ZitatGepostet von waldschrat1 Ich versuche auch, wissenschaftliche Allgemeinbildung zu sammeln, aber da ist meine Motivation eine andere. Ich mach das nicht, um "was Berechenbares in meiner unberechenbaren Emotionalität zum Festhalten zu haben", sondern um der Intuition und der Emotionalität eine brauchbare Grundlage, Grundinformationen zur Verfügung zu stellen, die sie dann in auch meiner Rationalität verborgenen Art und Weise, verwoben mit Ethik, Gewissen, Sympathien, Antipathien und was weiß ich noch was für möglichen rationalen und irrationalen Entscheidungsgrundlagen zu Schlüssen kombiniert. Ins Bewusstsein und an die Öffentlichkeit dringt dann nur mehr: "Ich werd das so machen." "Warum?" "So halt, weiß auch nicht, aber so mach ich's."
Und das soll dann einer verstehen.
Guten Morgen waldschrat,
So eindeutig rational(?) auf eine einzige Motivation kann ich das ja gar nicht zurückführen. Das was ich geschrieben habe, ist eher ein Baustein in meinem Motivationsgefüge.
Genauso gilt für mich auch das, was Du beschreibst. Erstmal brauch ich ja Kombinationsmöglichkeiten, bevor ich mich zu was entscheiden kann, und genau so wie Du es schon mal in einem früheren Posting beschrieben hast, finden meine Entscheidungen am Ende oft aus dem Bauch raus statt bzw. darf der Bauch doch ein gewichtigs Wörtchen mitreden. Allerdings nicht immer, manchmal muss ich den Bauch auch zurückweisen, z.B. zu Zeiten wo er gerne ein Schlückchen gehabt hätte.
Bei allem Allgemeinwissen muss ich allerdings gelegentlich drauf achten, dass ich kein geistiges Messiesyndrom kriege und mich manchnmal überhaupt entscheide. Ich bin allerdings auch schon wesentlich besser geworden, in den letzten Jahren.
Könnt ihr beide mir denn mal erklären, am besten an einem kleinen Beispiel, wie ihr das meint mit Entscheidunsfindungen per Allgemeinwissen ? Ich verstehe wohl nicht ganz wie ihr das meint. Mir leuchtet das ja irgendwie ein, wenn man zb ein neues Auto braucht und sich deshalb über Autos genau informiert - belesen hat. Aber so im tagtäglichen Leben ? Oder was gar die Gefühle betreffen ? Oder das man sich versucht zu erklären, warum man so und so sich fühlt/gefühlt hat, darum womöglich getrunken hat ? Oder wie meint ihr das ?
Grüßle Bea < -- die wohl etwas auf der Leitung steht bei solch philosophischen Betrachtungen
kann leider erst Montag darauf antworten, denn das bedarf einiger Worte und wird ganz schön schwierig, es nicht missverständlich werden zu lassen. Ich meins aber ganz genau so, sogar auch für den Autokauf.
Bis dahin kann ich immer nur ganz kurz reinschauen
vor jeder grösseren Lebensentscheidung versuchen viele Leute, sich schlau zu machen. Ob das jetzt Berufswahl, Wohnort oder Kinderkriegen undodersonstnochwas ist.
Und bei mir ist es so, dass sich mein ganzes Weltbild auf dem aufbaut, was ich über die Welt als ganzes weiss.
Wenn einer glaubt, dass Allah ihm 50 Jungfrauen zur Verfügung stellt oder daß alles vorherbestimmt und Schicksal ist, geht er anders mit seinem Leben um wie jemand, der an Zufälle glaubt, der glaubt, dass er nur dieses eine Leben hat, und dass es etwas ausmacht, wie er sich entscheidet.
In meinem täglichen Leben arbeite ich ja in einem ziemlich grossen Softwareprojekt.
Jetzt muss ich zuerst mal einiges wissen, um überhaupt mit der Arbeit anfangen zu können, dann muss ich verstehen, was da eigentlich am Ende rauskommen soll und ich muss irgendwie eine Entscheidung fällen, wie ich an mein Ziel gelange.
Wie sehr oft im Leben heisst es da ja auch: viele Wege führen nach Rom. Manche bieten einen schnelle, aber vorläufige Lösung, wenn ich später noch was dazubauen muss, geht es nicht. Andere Wege sind schnell, aber unsicher oder schlecht zu warten. Wieder ein anderer Weg ist hundertprozentig sicher, aber die Entwicklung kostet zu viel Zeit, die ich vielleicht nicht habe, oder zu viel Geld das keiner bezahlen will.
Und oft kann ich von vorneherein schlicht nicht sagen, was sich auf Dauer als das Beste erweisen wird, weil ich gar nicht an jede Eventualität denken kann, oder ich muss auch mal sehr schnell reagieren und hab gar keine Zeit, jedes Detail genau zu überlegen.
Da kommt dann die Intuition ins Spiel, daß ich aus dem Bauch raus ne Entscheidung treffe. Und genauso, wie ich aus dem Wissen über die Drehung der Erde und den dazugehörigen Sonnenstand in jeder Gegend auf dieser Welt die Himmelrichtungen einigermassen abschätzen kann und deswegen auch nicht leicht die Orientierung verliere, fliesst in meine Intuition das ganze Wissen ein, was ich über meine Arbeit habe.
Und dann fliesst das Ergebnis meiner Arbeit wieder in die weitere Projektierung ein, und dann gibt es unerwartete Wechselwirkungen und ich muss Fehler suchen, da lass ich mich auch oft von meinem Gefühl leiten..das wiederum unter auf meinem Wissen fusst.
Das liesse sich jetzt beliebig weiterführen. Ich könnte mir abstraktere Ebenen erschliessen, oder ich könnte andere Bereiche unter diesm Aspekt betrachen. Beispielsweise...
...Nach einigen mehr oder weniger missglückten Beziehungsexperimenten hab ich mir Gedanken gemacht, was ich mir davon erwarte, und ich hab mir durch Beobachtung Wissen angeeignet, an was andere scheitern. Das ist in meine Bauchentscheidung eingeflossen, auf was ich mich einlasse.
Genauso ist mein Wissen über meinen Körper, über Ernährung und die Wirkungen meines Drogenkonsums darin eingeflossen, dass ich immer zumindest teilweise auf meine Gesundheit und auf die Vermeidung körperlicher Abhängigkeit geachtet habe, was mir am Ende den Austieg vermutlich erleichtert hat.
...ich muss überhaupt über Hilfsmöglichkeiten Bescheid wissen, wenn ich ein Problem habe, und dazu gibt es ja unter anderem dieses Forum. Die letztliche Enscheidung fällt jeder nach Gefühl
Natürlich werd ich nie alles wissen, und je mehr ich weiss, desto mehr weiss ich was ich alles nicht weiss. Aber es ist schon auch was dran, daß Wissen eine gewisse Macht bzw. Bewegungsfreiheit in den eigenen Entscheidungen verleiht.
Na ja, ich will Dich nicht erschlagen. Hab ich Deine Frage wenigstens ansatzweise beantwortet?
Dankeschön, jetzt kann ich mir da eher ein Bild machen, wie das gemeint ist.
Ganz grob gesagt sind die Entscheidungen/das Verhalten die Summe aus Herz, Hirn und Intuition.
Ich stellte mir das bei euch so vor, - durch eure Berichte - das schon das morgendliche Schuhebinden eine Frage des Seins und des Nichts wird. Oder wer da etwas über das Schuhezusammenbindsyndrom geschrieben oder dieses wiederlegt hat, nachgedacht wird. Alles ganz verkopft eben.
ich hätt wahrscheinlich platt geantwortet: Na gut, warum einfach, wenns auch kompliziert geht..
Seis drum, es ist auch ein Haufen rumspielerei und Neugier dabei, bei diesem wissenschaftlichen Interesse. Gedankenspiele...Weltmodelle...be-greifen So wie es aussieht, ist der Drang seine Umwelt zu erfoschen ja schon Kindern in die Wiege gelegt.
du schreibst : "aber weißt Du was? inzwischen weiß ich das sogar zu schätzen: wenn die Gefühle nicht zu meinem bewußtsein passen, lerne ich zunehmend, das ich etwas mache, was mich überfordert, was nicht zu mir paßt, dessen ich nicht gerecht werde. Und sehr häufig lerne ich dabei, dass ich viele dinge versuche, die gar nicht aus mir kommen, sondern die ich mache, weil ich irgendwelchen Rollenbildern oder Vorstellungen vom "perfekten" Verhalten habe (perfekt ist jetz übertriben eher im Sinne von "richtig")."
Genauso versuche ich euch mit mir in diesen Momenten klarzukommen, und stelle fest, dass diese Momente wirklich hauptsächlich in Situationen der Überfordeung auftauchen. Das geht dann manchmal soweit, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann und die Dinge seinen Lauf nehmen bishin zu Wutanfällen/Heulkrämpen.
Ich merke auch, wie die Lawine ins Rollen kommt und wann ich dann sagen muss, so, jetzt gehe ich mal für 10 Minuten an den Rechner, höre Musik, mache Meditationsübungen oder nehme mir ein Bad. Das ist ein Lernprozess und ich bin fest dabei, auch wenn es mir manchmal noch schwerfällt, meinem Mann zu sagen: "sorry, übernehme du, ich falle..."
Alleine schon, weil ich an MS leide, muss ich meine Gefühle richtig deuten, "nein sagen " lernen und Hilfe annehmen, auch wenn ich immer denke ich bin Supermanagerin , ich kann das einfach nicht immer und ich bin diese Superfrau mit endlos Kräften und Nerven schon lange nicht mehr, das habe ich zu akzeptieren!
Das waren übrigens früher häufig die Momente, wo ich gekippt bin und angefangen habe, zu saufen um da endlich aus diesem Wirrwarr, den ungeklärten Gefühlen, der Wut mir selbstgegenüber, den Schuldgefühlen meinen Kids gegnüber rauszukommen, wenn auch nur für einen Abend .
Ich lerne immer mehr dazu und jeder trockene Tag ist bei weitem besser, als jede vorgegaukelte betrunkene Entspannung.
Das Schönste dabei ist, am nächsten Tag spätestens, die Freude, das ich es wieder geschafft habe und ein Stückchen mehr Fertigkeit im Umgang mit mir und meinen Gefühlen erreicht zu haben.
Liebe Grüsse Patricia
P.S.: Brauchst dir keine Sorgen machen, weil ich gestern nicht im Chat war, wir batseln derzeit abends am Weihnachtsgeschenk für unsere kleine Tochter
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Saufnix-Chat
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und das Schlimmste dabei ist noch, dass ich mich über meine Gefühle ärgere.
, die eben nicht nur Spass mitsich bringt 
habe..
