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Saufnix  
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Dieses Thema hat 370 Antworten
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waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

22.11.2004 10:26
#106 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Guten Morgen allseits,

und besonders Bea, möchte mich jetzt an die Beantwortung deiner Frage vom Freitag machen.
Das trifft nämlich ein Thema, das eine ziemlich zentrale Rolle in meinem Welt- und Selbstbild einnimmt.
Und es berührt den Konflikt, der scheinbar unausweichlich zwischen den so genannten „Kopfmenschen“ und den so genannten „Gefühlsbetonten“ schwelt, um bei jeder sich bietenden Gelegenheit auszubrechen, wo der Versuch, eine Zustimmung beim jeweils Anderen hervorzurufen immer in letztlich abfälligen Bemerkungen endet, bei denen der jeweils Eine unterschwellig zu verstehen gibt, dass er und seine Art der Herangehensweise an irgendein Thema, rational oder gefühlsmäßig, menschlich wertvoller sind.
Beispiel aus Beas Antwort auf minitigers Erklärungsversuch:

Alles ganz verkopft eben.

In diesem Satz schwingt das verständnislose Kopfschütteln mit und wenn man den Rest der Antwort noch dazu liest, spürt man auch das „sich lustig Machen“ über Menschen, die über Gott und die Welt nachdenken.
So enden praktisch alle Versuche, wenn ein als Kopfmensch Gebrandmarkter einem deklarierten Gefühlsmenschen anschaulich machen will, dass letztlich alle Menschen „Gefühlsmenschen“ sind, auch wenn sie noch so viel argumentieren.

Als reiner „Kopfmensch“ kann man jetzt glauben, seine Entscheidungen auf der Grundlage vernünftiger, rationaler, logischer und bewusster Erkenntnisse getroffen zu haben und irrt damit gewaltig, weil einem dieser wunderbare Denkapparat, der eben kein Computer ist, vorgaukelt, man hätte gute Gründe für seine Entscheidungen, und je kopflastiger ein Mensch ist, desto leichteres Spiel hat sein Unterbewusstsein, ihm scheinbar rationale Gründe für seine letztendliche Entscheidung unterzuschieben.

Umgekehrt, als reiner „Gefühlsmensch“ lehnt man es ab, sich überhaupt Gedanken über „Gründe“ oder „Ursachen“ zu machen, jeder Erklärungsversuch wird verweigert, weil es ja doch keinen Sinn macht, mit dem Kopf an eine Sache heranzugehen, da letztendlich eben doch das Gefühl entscheidet und irrt damit gewaltig, weil einem dieser wunderbare Denkapparat, der eben keine Antenne zur „universellen Wahrheit“ ist, vorgaukelt, es gäbe diese und man könne sie nur rein intuitiv unter Weglassung jeder Rationalität treffen.

Wie kommen wir jetzt zu einer Entscheidung in einer konkreten Situation?

Wir machen es einfach.

Basis dafür, was wir machen, sind Vorurteile, beim Kopfmenschen und beim Gefühlsmenschen.
Das Wort „Vorurteil“ soll hier einen wertfreien Charakter haben, nicht den negativen, den ihm die Gesellschaft im allgemeinen Sprachgebrauch gegeben hat.

Vorurteile sind der „Brandbeschleuniger“ unserer Entscheidungen.
Um in einer Situation „urteilen“ zu können, müssten wir jedes Mal eine nahezu endlose Kette an Fakten, Beweisen, Vergleichen zusammentragen und gegeneinander abwägen, bevor eine scheinbar fundierte Entscheidung fällt, die dann erst recht falsch sein kann. Würde man sich so verhalten, käme es zu genau dem von minitiger angesprochenen „geistigen Messiesyndrom":
Keine Entscheidung wegen Informationsoverflow.

Vorurteile sind lebensnotwendig.
Sie vermitteln uns das Gefühl, „richtig“ zu entscheiden und somit überhaupt eine Entscheidung treffen zu können und diese mit dem Einsatz der gesamten Persönlichkeit auch zu vertreten, was ja auch wichtig ist, um die Entscheidung „erfolgreich“ umsetzten zu können. Wenn man nicht hinter seinen Entscheidungen steht, ist man unglaubwürdig. Um glaubwürdig zu wirken, die Persönlichkeitsintegrität nicht zu verlieren, dabei helfen die Vorurteile, sie gaukeln einem Sicherheit vor.

Wenn Vorurteile also der „Brandbeschleuniger“ unserer Entscheidungen sind, dann sind Gefühle das Feuer, das diesen Brand überhaupt erst entzündet. Gefühle und Vorurteile sind wie Motor und Lenkung unseres Lebensvehikels.
Gas geben und Steuern können wir allerdings selber, nur stehen bleiben oder zurückfahren nicht.

Unter diesem Lichte erhebt sich nun die Frage:
Wie komme ich zu meinen Vorurteilen und Gefühlen? Bin ich nicht machtlos?
Und überhaupt Gefühle – ich kann doch nichts für meine Gefühle, kann sie nicht auf- oder abdrehen oder sie in eine andere Richtung lenken. Kann ich denn Gefühle lernen?
Ich sage: Ja.

Ein Beispiel: Es ist bekannt, dass statistisch gesehen Frauen, die als Kind unter einem tyrannischen, brutalen Vater gelitten haben, sich als Erwachsene, so sehr sie diesen Vater auch ablehnen, in der Mehrzahl zu brutalen Männern hingezogen fühlen und nur solche lieben können. Ein erlerntes Gefühl, denn man sollte meinen, dass man doch eher Unangenehmes zu vermeiden sucht, aber nein, der prügelnde Vater wurde auch geliebt und diese Kombination wurde gelernt.
Und Vorurteile hat jeder, zu allem und jedem Thema. Da kommt es nur darauf an, dieses Gebäude auf ethisch und moralisch vor sich selbst vertretbare Grundlagen zu stellen und so viel wie möglich an wertfreien Erkenntnissen einfließen zu lassen, immer bereit, ein Vorurteil durch ein neues zu ersetzen, wenn dieses richtiger erscheint.

Während ich Vorurteile recht schnell austauschen kann, geht das mit den Gefühlen nicht so leicht. Es erhebt sich die Frage, ob man denn an den Gefühlen überhaupt versuchen soll, herumzudrehen. Denn was ist es, das wir uns von uns selbst und von Anderen wünschen – Klarheit und Beständigkeit der Gefühle. Das gibt Sicherheit und vermittelt Stärke, nach innen wie außen. Soll ich also mich darum bemühen, andere Gefühle zu lernen, als ich sie habe?
Ich sage: Nein.

Panta rei – alles fließt.
Durch permanente Beschäftigung mit seinen Vorurteilen und der Bereitschaft, immer und ewig zu lernen, ist auch das Gefühlsleben einem permanenten Wandel unterworfen, aber ohne Ecken und Kanten, ohne plötzliche Richtungswechsel, ohne die Sicherheit zu verlieren. Man kann Vertrauen in seine Gefühle haben.


Und das ist die Überleitung zu meinem Lebensprinzip, das ich seit Jahrzehnten versuche, zu leben:

Ich glaube daran, dass ich tief in meinem Inneren zu jeder Zeit und zu jedem Thema die für mich und für die Situation „richtige“ Lösung, Herangehensweise kenne, ich muss sie nur freilegen.
Ich glaube auch, dass angesammeltes Wissen nicht im Bewusstsein behalten werden muss, um wirken zu können, deshalb bemühe ich mich auch nicht sonderlich, etwas im Gedächtnis zu behalten, es geht ohnedies nicht verloren. Damit kann auch ein geistiges Messiesyndrom nicht eintreten, ich sammle in einen Speicher unbeschränkter Aufnahmekapazität ohne den Anspruch, etwas gezielt wieder finden zu wollen. Ich lasse alles beliebige Verbindungen miteinander eingehen und Querverbindungen entstehen.

Tag für Tag lege ich mich mit irgendeiner Thematik am Abend schlafen. Ein berufliches, technisches Problem, das ich lösen möchte, eine Einstellung zu einer Thematik, die ich finden will, ein organisatorisches Problem, ein familiäres Problem, irgendwas.
Ich entlasse die Problematik aus der Argumentation in den Schlaf und wache sehr oft mit einer klaren Einstellung auf.
Was waren meine Entscheidungsgrundlagen? Wissen? Vorurteile? Gefühle? ASW?
Ich hab keine Ahnung und es interessiert mich auch nicht.
Ich habe einfach die Erfahrung, dass diese Erkenntnisse immer die zutreffendsten sind.
Ein anderes Beispiel: Ich bin bekannt, als jemand, der verlorene Dinge praktisch immer wiederfindet (jetzt wird’s fast esoterisch).
Ich habe keine Ahnung, wie es funktioniert, aber ich gehe herum und irgendwann zieht es mich wohin und dort ist es dann sehr oft.
Ich habe ein Leck in einer 2 km langen Wasserleitung, für die es keinen Plan gab, irgendwo im Gelände gefunden, usw. Die Liste ließe sich sehr lange fortseten.

Alles ganz verkopft eben?

Nein.
Jeder Mensch macht zu jeder Zeit jede Äußerung oder jede Handlung auf Grund von Gefühlen und Vorurteilen und was dann passiert ist das Ergebnis dessen, was er sich dazu sein ganzes Leben lang eingelernt hat.
Alles ganz aus dem Bauch.
Manche glauben halt, dass sie diese Bauchentscheidungen durch logische Überlegungen getroffen haben.
Dabei ist alles nur kognitive Dissonanzminderung.

Und zum Schluss behaupte ich noch:
Das ist bei jedem Mensch so.

Nur haben Viele kein Vertrauen in ihre Gefühle.
Würde ich auch nicht haben, wenn ich nicht gelernt hätte, dass ich es haben kann und wenn ich nicht mit ruhigem Gewissen sagen könnte:
Ich versuche, meinen Vorurteilen und Gefühlen die bestmögliche Entscheidungsgrundlage zu geben, zu der ich in der Lage bin, indem ich mich für Gott und die Welt interessiere und Situationen durchspiele, in denen ich noch nie war und in die ich vielleicht auch nie kommen werde.

Aber das ist die Basis für treffsichere Bauchentscheidungen.


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

22.11.2004 11:27
#107 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Noch ein kleines "Dankeschön" an die "Bewohner" dieses virtuellen Raumes, geschrieben nach einem Traum der letzten Tage:

Begegnung

Ich bin alleine an einem Strand, nur Meer, Klippen und die Sonne, die langsam Richtung Horizont kriecht und verspüre das unbändige Verlangen, weit hinauszutauchen. Ich schlüpfe ins Wasser, schwebe entlang einer sanft abfallenden Unterwasserlandschaft ins Meer hinaus, es wird immer dunkler und dunkler, bis ich umgeben von totaler Finsternis einfach nur mehr weiterstrample, immer weiter, es muss doch wieder hell werden, um irgendwann, endlos später, im schwachen Licht, das in der Nacht doch noch durch das Wasser dringt, den Grund wieder zu sehen, wie er in undeutlichen Umrissen vor mir ansteigt. Je länger ich schwimme, desto heller wird es, ich kann traumhaft schöne Korallenriffe und bunte Fische erkennen, sehe wie die Wellen hoch über mir bereits von den ersten Strahlen des hereinbrechenden Morgens zum Aufleuchten gebracht werden, die Nacht ist zu Ende.
Ich verdopple meine Anstrengungen, um die Stelle zu finden, wo der Meeresgrund aus dem Wasser steigt und wirklich sehe ich, gar nicht mehr weit, die Wellen wieder zurückkommen. Dort entsteige ich dem Wasser und erblicke eine wunderschöne Insel, Sandstrand, ein paar Felsen, üppige tropische Vegetation, dahinter die Berge, wo bin ich?
Vor mir tut sich ein Weg auf, ein schmaler Pfad nur, der ins Innere der Insel weist. Den gehe ich entlang, durch einen richtigen Urwald, aber der Pfad ist ungehindert begehbar und führt bald bergan. Nach einer Weile verändert sich die Vegetation und wird unserer heimatlichen immer ähnlicher, erst Platanen und Feigenbäume, dann Föhren und Fichten, kleine Lichtungen mit Wiesen tauchen auf und schlussendlich erscheint mir die Landschaft sehr bekannt. Hinter jeder Biegung wartet ein Déjàvu, das kenne ich doch und jetzt müsste doch....., aber es ist nie genau fassbar, bis ich ein Haus sehe, zu dem es mich magisch hinzieht, das ist doch meins, aber hier?
Ich trete in das Haus, alles ist so eigenartig vertraut, ich fühle mich zu Hause und doch kann das nicht sein, weil ich habe kein zu Hause, ich komme aus dem Meer, ich war immer schon im Meer, dort habe ich gelebt.
Ich sehe eine Bank, ich könnte schwören, es ist meine, aber wie ich versuche, mich hinzusetzen, verliert sie ihre Funktion. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich setzen soll, versuche es mit einem Stuhl, das Gleiche. Im dem Moment, wo ich den Entschluss fasse, mich hinzusetzen, weiß ich nicht mehr wie es geht, mehr noch, das Ding verliert jeglichen Bezug zu seinem Zweck, wird ein undefinierbares Etwas, das funktionslos dasteht und so ergeht es mir mit allem in diesem Raum. Alles, was ich versuche, zu begreifen und zu benützen, entzieht sich mir, indem es eine Tarnkappe über seine Bestimmung legt.

Da geht die Türe auf und eine Frau tritt herein, steht in der offenen Tür, ihre Umrisse erstrahlen im Glanz der Sonne, ich blicke auf, aber das ist doch,... das bist doch,...das bin doch,.....ich weiß es nicht mehr. Totale Vertrautheit und wieder Erkennen mischen sich mit der Unfähigkeit, irgendeinen Gedanken zuordnen zu können, eine ganze Weile steht sie so da, wir sehen uns an, die Vertrautheit wird immer größer, Gedankenfetzen leuchten in meinem Bewusstsein auf, zuerst vereinzelt, dann immer häufiger, verdichten sich zu erkennbaren Gedanken, "Willkommen zu Hause" lautet die erste Botschaft.
Ich gehe einen Schritt auf sie zu, sie macht einen Schritt auf mich zu und dann laufen wir einander entgegen, bei jedem Schritt mit größerer Erkenntnis der Vertrautheit, bis wir uns berühren, umarmen, endlich zu Hause, im Herzen und Küssen verschwinden die Grenzen, wir schlüpfen ineinander, unsere Gedanken verschmelzen zu einer Einheit wie bei der Zeugung eines neuen Lebens.
Wir sind vollständig.
Zusammen ein Ganzes mit der Kraft zweier Seelen.
Ein Bett ist wieder ein Bett, ein Tisch ist ein Tisch und auch alles andere ist und bleibt das, was es sein soll, ohne seinen Zweck zu verleugnen.
Wir treten hinaus aus dem Raum der ersten Begegnung in den strahlenden Sonnenschein, um die Welt neu zu entdecken.


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

22.11.2004 12:53
#108 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hi Waldschrat !

Danke erstmal für deine Erklärungen.

Zitat
"Alles ganz verkopft eben."

In diesem Satz schwingt das verständnislose Kopfschütteln mit und wenn man den Rest der Antwort noch dazu liest, spürt man auch das „sich lustig Machen“ über Menschen, die über Gott und die Welt nachdenken.



Das würde ich so nicht sehen wollen.
Wenn es mir gleichgültig wäre, oder besser gesagt wenn ich kopfschüttelnd und verständnislos vor meinem Computer sitze und denke "was ist der denn für ein Hoimar von Ditfurth für Arme mit Alkoholproblem", dann würde ich nicht nachfragen.
Das halte ich wiederum für ein Vorurteil.
Ich wollte eine Erläuterung wie du das "handhabst" und du hast mir das ausführlich erklärt, da ich Zusammenhänge besser verstehen wollte um genau nicht denken zu "müssen":
*alles ganz verkopft eben*.

Gruß
Bea


Winkelbube ( gelöscht )
Beiträge:

22.11.2004 15:46
#109 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo waldschrat.

Vom Text an Bea las ich nun alles, wirklich alles. Ich greife also nicht etwas heraus. sondern dieses bleibt für mich als Kern:

"... Situationen durchspiele(n) ..."

Da unterscheiden wir uns, denn ich "spiele" die Menschen durch und nicht Situationen von ihnen losgelöst. Du bist Situationist - ich bin Humanist. Nun habe ich eine Ein-Ordnung für mich.

Deinen Traum las ich auch, der mich dazu führt: Du träumst Dein Leben aber kannst Deine Träume nicht leben.

Gruss Ralph.

PS: Aus dem Duden-Fremdwörterbuch:
Situationist - Jemand der sich schnell und zu seinem Vorteil jeder (neuen) Lage anzupassen versteht.
Humanist - Vertreter des Humanismus - Denken und Handeln im Bewusstsein der Würde des Menschen und zum Wohle der Menschheit (gegründet auf das Bildungsideal der griechisch/römischen Antike).


Absti ( gelöscht )
Beiträge:

22.11.2004 15:46
#110 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat,

weißt du oder ahnst du wer die Frau in deinem Traum war?

Gruß, - Marianne -


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

22.11.2004 16:09
#111 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Ja, Winkelbube, da unterscheiden wir uns, denn ich versuche nicht, durch demagogische Hizufügungen zu einem Text den Sinninhalt zu verdrehen:

Zitat:
Da unterscheiden wir uns, denn ich "spiele" die Menschen durch und nicht Situationen von ihnen losgelöst.
Zitat Ende

Und die Qualität einer Aussage wie:
Jermand verwendet in seinem Text die Phrase ...Situationen durchspielen..., deshalb ist er Situationist (=Jemand der sich schnell und zu seinem Vorteil jeder (neuen) Lage anzupassen versteht.), geprägt von einem Menschen, der von sich selber sagt, er sei Humanist (=Denken und Handeln im Bewusstsein der Würde des Menschen...), der leidet meiner Meinung nach an einer krassen Fehleinschätzung seiner eigenen Persönlichkeit.

Ich mach jetzt mal das Gleiche, wie du:

Zitat:
Deinen Traum las ich auch, der mich dazu führt: Du träumst Dein Leben aber kannst Deine Träume nicht leben.
Zitat Ende

Du tust mit leid, denn du hast scheinbar nicht einmal Träume.

Gruß


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

22.11.2004 17:52
#112 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo Ralph

Situationist - Jemand der sich schnell und zu seinem Vorteil jeder (neuen) Lage anzupassen versteht.

was es alles gibt


Absti ( gelöscht )
Beiträge:

22.11.2004 18:54
#113 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Ich verstehe das jetzt so, dass ein Situationist ein Chamaeleon ist. Richtig, Lisl?

Hallo Waldschrat,
sagst du mir denn noch ob du die Frau in deinem Traum eindeutig erkannt hast oder ob du nur glaubst zu ahnen wer sie war?

Gruß, Marianne


beed Offline




Beiträge: 882

22.11.2004 19:01
#114 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

Polemik würde es wahrscheinlich am ehesten treffen, was Ihr hier macht. Gefällt mir richtig.

Ich denke zu einer Situation gehören Menschen mit dazu, sonst wärs ein Stillleben. Also ist es marginal, wer es wie interpretiert. Der Humanist sieht den Menschen im Vordergrund, nicht die Sache. Ein Existenzialist wie Du, Waldschrat, die Sache und den Menschen; er versucht, den besten Kompromiss zu finden.
Was Dir Ralph unterstellt, ist, Materialist zu sein. Ist aber nicht so.

Zu den Träumen fällt mir nur ein, dass das Manifestieren von diesen immer widersprüchlich ist, da sie meist nur Bruchstücke einer chaotischen Emotionsabarbeitung des Gehirns im Schlaf sind.

Haut mich!

LG
beed


ben bremser Offline



Beiträge: 955

22.11.2004 19:52
#115 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

hallo,
und haut mich auch zusammen...
also ich verstehe den traum als aphorismus, schon etwas metapphysisch anmutend, aber als ein dankeschön ans forum und alle die sich in diesem thread beteiligen und den waldschrat begleiten.

aber mit den deutungen ist es ja so eine sache...?!


Absti ( gelöscht )
Beiträge:

22.11.2004 20:15
#116 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo Ben!

Du hast mich heute mit einem anderen Beitrag ermutigt auch mal "frei von der trockenen Leber weg" zu schreiben.
Ich sehe Waldschrat´s Geschichte eigentlich so wie du. Nur in mir brennt die Frage nach der Frau, die alle "unbrauchbaren" Dinge in Waldschrat´s Leben plötzlich wieder zu nützlichen Sachen werden ließ. Wenn mir da nicht doch etwas ganz reales aus seinem Leben dahintersteckt.
Warum Ralph jetzt plötzlich Waldschrat unterstellt haben soll, Materialist (das ist für mich entsetzlich negativ besetzt) zu sein, begreife ich nicht. Und warum du und beed gleich mit Haue rechnen, das verstehe ich auch nicht. Und warum Waldschrat auf Ralph grantig reagiert, das ist mir auch zu hoch. Klärt mich auf!

Bis dahin:

- Marianne -

[ Editiert von Absti am 22.11.04 20:18 ]


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

22.11.2004 21:01
#117 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat

dein Traum ist ein wunderschönes nach Hause kommen
zu Hause angekommen sein

wie eine Neugeburt!

ein wunderschöner Traum


Wasser wäscht alles ab. Es reinigt das verschmutzte, nimmt auf und spült fort.
Durch nichts lässt Wasser sich davon abhalten seiner Bestimmung zu folgen, und die liegt in der Einswerdung mit dem grossen Meer.

[ Editiert von Lisl am 22.11.04 21:03 ]


Winkelbube ( gelöscht )
Beiträge:

22.11.2004 21:58
#118 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo @all
besonders @waldschrat und @beed.

Eine kurze Aufklärung. Wenn ich hier so etwas poste, dann denke ich mir doch auch was dabei. Das sollte man mir schon zutrauen.

Ich bin bisher immer bemüht gewesen, den waldschrat irgendwie zu verstehen oder wenigsten für mich zu positioneren, damit ich eine Ordnung für mich herstellen kann. Und zwar möglichst eine, die mir erklärlich ist.

Ich nannte ihn da dann verkürzt Situationist. Dass ist doch nichts schlechtes, im Gegenteil. In der Lage, in der sich waldschrat befindet, ist es doch die beste Lösung. Mit sechs Kindern im Haus (es sind doch wohl sechs) ist das absolut nützlich und sinnvoll. Wie waldschrat das Haus beschrieb ist zu lesen, dass es kindgerecht eingerichtet ist, also der Situation angepasst. Und bei sechs Kindern muss man sich doch wohl auch schnell ständig neuen Begebenheiten anpassen, denk ich mal. Das bestätigte mir den Situationisten.

Grundsätzlich ist es mir auch egal, wie waldschrat gesehen wird. ICH sehe ihn jetzt als Situationisten (und das für ihn auch positiv), mehr wollte ich nicht. Ein Bild zum begreifen, zum verstehen, für MICH, mehr nicht. Dazu dann mich stellen, als Humanisten. Positionen halt.

Wenn ich mir dann seine Traum betrachte, dann komme ich zu dem Schluss, dass waldschrat aber auch andere Anteile hat, die ihn ausmachen. Nur kann er sie nicht so leben, wegen ... (zum Beispiel siehe oben). Um so schöner lebt er sie in seinen Träumen. Mehr steht da nicht dahinter in meinem Schluss. Damit zerstör ich doch aber nicht seinen Traum, falls das hier jemand annehmen sollte. Nein, ich sehe es als Wünsche von ihm, die aber derzeit hintan stehen.

Ich habe nirgends unterstellt (laut beed), waldschrat ist Materialist. Und wenn er es ist, auch egal, wahrscheinlich ist waldschrat sogar alles in einem. Mir zeigt sich allerdings nur der Situationist, das ist aber MEINE Lesart und die kann mir ja nun wirklich keiner verdrehen.

Das PS unter meinem Post sollte anderen nur die Begriffe erklären, nicht jeder hat einen Duden zur Hand. Diese Begriffe suchte ich anschliessend - nicht vorher.

So, nun hab ich hoffentlich einiges zur Klärung beigetragen.

Gruss von Ralph.

Doch noch eine kleine Editierung:

Zitat waldschrat:
Und das ist die Überleitung zu meinem Lebensprinzip, das ich seit Jahrzehnten versuche, zu leben:

Ich glaube daran, dass ich tief in meinem Inneren zu jeder Zeit und zu jedem Thema die für mich und für die Situation „richtige“ Lösung, Herangehensweise kenne, ich muss sie nur freilegen.

Zitat Ende.

[ Editiert von Winkelbube am 22.11.04 22:08 ]


beed Offline




Beiträge: 882

23.11.2004 00:01
#119 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hi Ralph,

"....ich "spiele" die Menschen durch und nicht Situationen von ihnen losgelöst."...

Der Satz war doch von Dir, oder? na, egal.

Da sich in Träume Begebenheiten drängen können, nur weil man sich ausgiebig einer Sache zuwandte und ebenso Begebenheiten, die in uns Emotionen auslösten (positiv oder negativ) und schon sehr lange hersein, sowie teilweise oder nicht verarbeitet sein können, bilden sich Mischerlebnisse, die aus völlig unterschiedlichen Zeit- und Erlebnisebenen stammen.
Umso erstaunlicher ist es, wie doch das Gehirn im Schlaf, frei von Reizeinflüssen, ein Bildermeer aus Realem und Unmöglichem zusammenschustern kann.
Ein Traum wie der des Waldschrates ist in der Sinnigkeit und Folge der Ereignisse in meinem Kopf noch nicht entstanden. Wenn, dann sind die nachvollziehbaren Begebenheiten recht kurz und werden von absolut surrealen Flashs auseinandergerissen.
Ich beneide ihn darum.

LG
beed


fallada Offline



Beiträge: 2.386

23.11.2004 00:22
#120 RE: Blitzlichter Zitat · Antworten

Hallo absti,

wo war da ne Frau?

Ich tippe auf Wiedervereinigung mit sich selbst.

fallada


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