ich habe mich heute in deisem Forum angemeldet, weil ich nicht weiss wie mein Leben weitergehen soll.
Ich nenne mich hier sober1961. Ich bin Alkoholiker, das weiss ich und sehe das Problem. Das hilft mir natürlich wenig um trocken zu werden. Ich trinke allein. Aus Einsamkeit. Meine Freunde haben sich fast alle schon "still" von mir zurückgezogen. Ich gehe davon aus das dies durch den Alkohol kommt. Alle reden darüber, aber nicht mit mir. Zuerst habe ich mir eingebildet man merkt das nicht. Heute weiss ich es besser. Zu einem hohen Preis. Man sagt über mich (wenn ich nüchtern bin) das ich ein kommunikativer netter Mensch sei. Wenn ich Alkohol getrunken habe, verändere ich mich aber scheinbar, ohne es selbst zu merken. Zwei Partnerschaften sind daran zerbrochen, von mir beendet. Die letzte Partnerschaft war für mich die Hölle. Aber um nicht allein zu sein habe ich eine Menge geschluckt, nein nicht nur Alkohol.. Ich trinke heimlich. abends, zuhause, allein. Manchmal gehe ich ich dann (wie blöd von mir) noch "auf ein Bier raus, um nette Leute zu treffen. Pustekuchen, mit der Fahne will keiner mit mir reden. Ich trinke Bier. Mein Pensum hat sich gesteigert. Im Augenblick habe ich einen Trinkrhythmus von 2 Tagen. Einen Abend blau, einen Tag "Erholung". 8 Flaschen Bier sind an einem solchen Abend "fällig", bevor ich genug habe. Ich vernachlässige meine Arbeit und wenn ich am nächsten Tag noch zu betrunken bin melde ich mich krank. Das wird auf die Dauer nicht gutgehen. Ich habe Therapie gemacht, war bei den AA und in der Suchtambulanz. Nix. An eine Entgiftung und den damit verbundenen Zeitaufwand ist nicht zu denken. Kann ich mir beruflich nicht leisten. Freiberufler. Mein Job wäre weg. Dann würde ich erst recht trinken - und das dann auf der Strasse.
Ich habe Angst !
Angst diese tödliche Erkrankung nicht stoppen zu können. Langsam kommen die Depressionen und Suizidgedanken. Ich möchte nicht mein Leben mit dem Alkohol verbringen. Ich möchte glücklich sein. Heute bin ich nüchtern. Ich habe Angst vor dem Moment wenn ich wieder an Alkohol denken muss und abermals verliere. Ich beneide jeden Menschen der die Erkranung nicht hat. Sie frisst meine Seele und ertränkt mein Herz. Ich habe nie gedacht, das es einmal so weit kommen würde. Es geht so langsam das ich es erst nicht bemerkt hatte. Ich weiss es seit einigen Jahren, habe mir aber eingeredet das ich die Sache schon irgendwie in Ordnung bringe. Irgendwann hörst du einfach auf. Ich hoffe heute ist endlich irgendwann. Ich habe heute zum erstenmal daran gedacht im Internet unter Menschen mit dem gleichen Problem Rat und Hilfe zu suchen. Ich werde versuchen die Sache in den Griff zu bekommen. Irgendwann heute!
herzlich willkommen hier an Board. Es geht dir nicht allzu gut, wie man lesen kann. Nutzt es dir was, wenn ich dir sage, dass mein Irgendwann vor 5 Monaten war. Und dass man es schaffen kann. Ich wünsche dir den Mut und die Kraft aufzuhören. Lies dich durchs ganze Board durch. Viele hatten Angst und viele schaffen es. Wir helfen dabei, wenn es geht.
Ich war auch so fertig .... und nun? Jetzt kann ich auch schon ein bisschen den Neuen hier helfen.
depri hat recht. wir waren alle mal so dran, wie du jetzt. aber pass mal auf, das schreiben hier wird dir helfen. und dann musst du aber auch noch andere massnahmen ergreifen, um von dem zeugs loszukommen. aber erst mal willkommen auf dem board
ZitatNix. An eine Entgiftung und den damit verbundenen Zeitaufwand ist nicht zu denken. Kann ich mir beruflich nicht leisten. Freiberufler. Mein Job wäre weg. Dann würde ich erst recht trinken - und das dann auf der Strasse.
Hallo Sober,
herzlich willkommen an Board, bei dem was du oben geschrieben hast "...kann ich mir beruflich nicht leisten.." , das ist genau der Grund warum du mit Therapieen und AA noch keinen Erfolg hattest. Du bist einfach noch nicht wirklich bereit aufzuhören. dein Alkoholproblem ist dir noch nicht wichtig genug.
Was heisst ich verliere meinen Job und Lande auf der Strasse wenn ich Therapie mache ?
Das kann schon sein. Bloß trocken hast du die Chance auf einen neuen Anfang. Wenn du so weitermachst landest du ganz sicher auf der Strasse und verlierst deinen Job.
ich wünsch dir viel Kraft und Zeit zum nachdenken.
danke für Eure Antworten. Ich habe gemerkt, das es mir hiflt hier über mein Problem schreiben zu können. Das Wochenende liegt nun hinter mir. Trocken. Die neue Woche hat begonnen und ich habe mir vorgenommen nichts zu trinken. Naja, Wasser und Saft. Ich habe wieder ein besseres Gefühl und bin ganz guter Hoffnung. Ein wenig graut es mir vor dem ersten Feierabend. Ich hoffe das meine Vorsätze nicht untergehen und das ich hier einen kritischen, ehrlichen Austausch finde. Im Laufe der Woche werde ich mal zusammentragen wie es bei mir gelaufen ist. Mein Einstieg, mein Absturz, mein neuer Ausstieg. Uff, das kann was werden. Ich bin sehr gespannt wie es hier wird.
Du hast Angst, Deinen Arbeitsplatz zu verlieren? Das beste was Du machen kannst, um ihn wirklich zu verlieren, ist weiter trinken. Dann bist Du ihn bald los.
Der Alkohol wird Dich dorthin treiben, das Du den Anforderungen nicht mehr gewachsen bist. Wenn Du mit offenen Karten spielst, hast Du eine Möglichkeit gefunden, Dein Leben wieder neu zu ordnen.
Ehrlichkeit ist und bleibt ein sehr wichtiger Schritt zur Trockenheit.
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