Also ... seit einigen Tagen hab ich mich hier angemeldet und schon so einiges durchgelesen.

Ich selber bin auch ein alkoholkranker Mensch und seit über einem Jahr trocken. Ich habe es geschafft ? endlich ? nach fast 30 Jahren ansteigendem Konsum und Drang.
Ja 30 Jahre ? kaum zu glauben ? aber als 15 jährige fing es an, wie bei vielen jugentlichen, und im Laufe der Zeit wurde aus der Gewohnheit abends ein ? zwei ? drei Bier zu trinken die Sucht es trinken zu müssen.
Im Laufe der Jahre wurden aus den 3 Bier 4 ? 5 ? 6 bis es am Ende dann 8 und oft 10 Weißbier jeden Abend waren.
Natürlich trank ich nur Abends und nur Bier und nur so dass es keiner merkte.
Heute lache ich darüber, denn jeder hat es gemerkt, nur hat meine Familie nichts gesagt, zuerst nichts, und dann als sie etwas sagten wollte ich es nicht hören, nicht glauben das ich ein Problem habe.
Dann kamen jedoch auch körperliche Probleme ? Nerven - auf mich zu und der Arzt sagte das es vom Alk kommen könnte.
Die ersten Versuche vom Alk wegzukommen waren lediglich weniger zu trinken ? 2 Alkfreie Bier und dann 2 normale .... wie wir jetzt wissen geht?s das nicht und dann kam die Zeit danach in der ich all das aufholen musste was ich die Wochen zuvor nicht getrunken hatte.
Meine (ex) Frau trennte sich dann von mir (im Haus) und ich versteckte meine Vorräte, versuchte heimlich mehr Stoff in mein Zimmer zu bringen, damit alle glaubten ich trinke ja weniger.
Aber auch das merkten natürlich alle.
Zu Weihnachten 2003 bekam ich dann den Scheidungsantrag meiner Frau geschenkt ? nach fast 20 Jahren Ehe.

Das brachte mich wohl zur Vernunft und nach einigen Tagen total Suff ... habe ich dann einfach aufgehört.
Mit Ärztlicher Hilfe und Beratung und vielen Gesprächen und bin seit dem Trocken.
Ich habe keine Entgiftung im Krankenhaus gemacht und war auch nicht auf Kur.

Die größte Hilfe brachte mir die SHG beim Kreuzbund und ich habe seitdem fast keinen Gruppenabend verpasst. Der Dienstag ist bei mir fest eingeplant und der Gruppenabend schon Bestandteil meines Lebens geworden.

Heute weiß ich das viel Faktoren an meiner Krankheit mitschuldig sind, jedoch die Hauptschuld bei mir selber liegt, weil ich es einfach nicht früh genug geschafft habe aufzuhören.

Frau ? Kinder und Familie haben mich verlassen und auch meine Job habe ich im letzten Jahr verloren. Beim Job spielten zwar auch viele andere Gründe mit eine Rolle, aber durch meine Abstinenz veränderte sich auch meine Perönlichkeit und ich war nicht mehr der einfach und handliche Arbeitnehmer der aus Schuldgefühlen zu allem ja und Amen sagte.

Aber auch darüber bin ich stolz, denn ich bin wieder ein eigenständiger Mensch.


Inzwischen habe ich eine neue ? Alkfreie ? Beziehung aufgebaut und wir leben sehr harmonisch und zufrieden zusammen.

Ich würde gerne in diesem Forum mit Rat und Tat anderen Leidensgefährten zur Seite stehen denn ich weiß das nur ein trockenes Leben für uns betroffene lebenswert werden kann.

hallo seco,

herzlich willkommen on board.

meine "karriere" hat auch mit 15j angefangen und dann fast
30jahre gedauert.

es gibt für mich inzwischen nichts schöneres als mit klaren
verstand durchs leben zu gehen.na ja,andere schöne dinge
gibts natürlich auch noch.

so,nu will ich erstmal meinen hausmannspflichten nachkommen.
sonst denkt meine frau noch mich hat jetzt die saufnixsucht
erwischt.

bis denne,

lg malo

Finde ich super 1 Jahr ohne Alk. Bei mir werden es jetzt erst 4 Monate. Ich hoffe es werden noch viele mehr.
Ich gehe heute Abend wieder in die AA-Gruppe.
Wie ist denn die Kreuzbund? Bei AA kann man reden und wird nicht unterbrochen aber dort gehen mir die Diskussionen ab. Da heisst es man gibt keine Ratschläge und man kann sich ausreden.
LG
Gerda

Hi Seco,

willkommen hier.

1 Jahr ist schon ne beachtliche Summe an Tagen...Hut ab....

Weiter so.

Gruß Atan

erstmal Danke an alle für die Begrüßung....

ich war nur einmal bei den AA und bin dann gleich zum Kreuzbund gegangen.
Das Hauptzeil für uns (zähle mich zu diesem Verein) ist ein Leben ohne Alk - wir sind uns darüber bewußt krank zu sein - und wollen einfach ein Leben ohne Alk befreit von dieser Sucht.
In unserer Gruppe wird offen geredet untereinander in Gruppen diskutiert - ausgetauscht - und oft auch einfach geredet. Einmal die Woche 90 Minuten (manchmal mehr) wird nach einer kurzen Eröffnungsrunde in der jeder erzählt was ihn in der letzten Woche Bewegt hat (negativ und positiv) und wie es ihm geht (in jeder Hinsicht) werden verschiedene Themen die mit unserer Krankheit zusammenhängen offen besprochen.
Manche reden mehr und manche reden weniger - je nach Lust und Laune. Aber jeden den ich nun nach über einem Jahr aus der Gruppe kenne fühlt sich nach den Gesprächen besser.
Wir kennen uns untereinander und wenn jemand mal einen Saufdruck verspürt kann er auch jederzeit Kontakt zum Gruppenleiter oder einem aus der Gruppe aufnehmen.
Das hat gerade mir am Anfang sehr geholfen weil ich ja - von meiner Familie verlassen in der gleichen Wohnung - alleine lebte.

Es gibt - und das möchte ich hier Betonen - keine generelle Lösung, sondern jeder muß herausfinden welche die Beste individuelle Lösung ist.

bei mir waren es im Januar sechs Jahre.
Aber was zählt die Zeit, heute ist wichtig.

Gruß
Arno