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Saufnix  
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Dieses Thema hat 64 Antworten
und wurde 5.532 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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Atan Offline



Beiträge: 454

02.04.2005 21:28
#61 RE: Ich sitze gerade hier und heule. Zitat · Antworten

Hi Ihr,

danke dafür, dass Ihr einfach da seit.

@Jörg

Du hast schon recht, nur ist es schwer es in dieser Situation zu akzeptieren. Eigentlich müsste ich es ja besser wissen als "Selbstsüppler". Ich sehe meine Mutter so als wenn ich noch 20 Jahre weitersaufen würde. Das ist echt erschreckend.

Gruß Atan


Depri Offline



Beiträge: 1.848

03.04.2005 10:30
#62 RE: Ich sitze gerade hier und heule. Zitat · Antworten

Vielleicht bin ich deswegen so allergisch gegen Menschen die betrunken sind und auf dem Weg nach ganz unten. Ist es das Gefühl, dass man dort selber hätte landen können?


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

03.04.2005 12:19
#63 RE: Ich sitze gerade hier und heule. Zitat · Antworten

Guten Morgen,

ich habe lange überlegt ob ich diesen Beitrag hier reinstellen sollte. Ich möchte nämlich auf keinen Fall dem Traum eines jeden Alkoholikers, nämlich kontrolliert trinken zu können, Vorschub leisten.
Aber andererseits ist es vielleicht eine interessante Fallstudie.
Meine Mutter, mittlerweile 74 Jahre alt, ist Alkoholikerin oder sollte ich vielleicht sagen, war Alkoholikerin.
Ich weiß, wie provokant und regelwidrig das klingt.

Meine Eltern haben immer schon sehr viel getrunken, oftmals auch bis zum Kontrollverlust. Das hatte schon sehr viel zwanghaftes. Also nach meinem jetzigen Wissensstand eindeutige Merkmale eines Alkoholikers.
Als mein Vater 1978 starb, wurde das Trinkverhalten meiner Mutter immer schlimmer. Täglich und an keine Tageszeit gebunden, trank sie. Und zwar alles, Bier, Sekt,Cognac, alles was half, betrunken zu werden. Sie hatte auch die typischen alkoholischen Ausfallerscheinungen, wie Händezittern, Gedächtnisschwächen, Antriebslosigkeit und unendliches Selbstmitleid.
Diese Sauforgien zogen sich über ca. 15 Jahre hin. Da nützte es auch wenig, dass sie zwischenzeitlich wieder geheiratet hatte. Mindestens 2-3 mal die Woche war sie völlig besoffen.
Natürlich war sie ihrer Meinung nach keine Alkoholikerin, sie empfand ihr exzessives Saufen als völlig normal und dem Standard entsprechend. Im Gegenteil, sie meinte sogar, mir gute Ratschläge erteilen zu müssen, wie ich meinen eigenen Alkoholkonsum besser in den Griff kriegen könnte.
Seit ungefähr 10 Jahren trinkt meine Mutter nicht mehr zwanghaft. Wie aus heiterem Himmel, ohne irgendwelche Ermahnungen, einfach so.
Ab und zu gönnt sie sich mal ein Glas Sekt, wo es früher mindestens 1 Flasche sein mußte und auf Feiern kann es mal mehr sein, muß es aber nicht unbedingt.
Kommt sie uns besuchen und möchte mal ein Bier trinken, dann geht sie in den Ort, trinkt 1-2 Bier und kommt völlig entspannt zurück. Und ich spüre, dass sie keinerlei Probleme damit hat, auf das 3. Bier zu verzichten. Es ist so, als ob sie ihren Frieden mit sich selbst gemacht hat. Nur verstehen kann ich es nicht. Es ist für mich völlig widernatürlich. Ich habe mir früher gewünscht, ich könnte das auch. Aber ich kann es nicht(und jetzt will ich es auch nicht mehr).
Nochmals, ich will hier auf keinen Fall eine Lanze für kontrolliertes Trinken brechen(bin strikter Gegner).
Ich weiß auch, dass dieses Thema womöglich in eine andere Rubrik gehört, aber Atans Geschichte hat mich sehr an meine eigene Vergangenheit erinnert.

Jörg


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

03.04.2005 12:27
#64 RE: Ich sitze gerade hier und heule. Zitat · Antworten

Zitat
Aber ich kann es nicht(und jetzt will ich es auch nicht mehr ).
Nochmals, ich will hier auf keinen Fall eine Lanze für kontrolliertes Trinken brechen

:



Hallo Jörg,

ich für mich persönlich habe auch festgestellt das es absolut nicht geht.
als ich das erste mal aus dem Krankenhaus kam, mir ging es wieder Sau wohl , dachte ich mir natürlich auch 2 bier am Tag das kannste das hast du unter Kontrolle.

Ich war schon nach 3 Wochen wieder da wo ich vorher war.

Was deine Mutter betrifft, so hat sie warscheinlich wie du sagst ein Maß oder den "inneren Frieden" gefunden und kann das Maß halten.

ich will da auch nicht spekulieren, aber was passiert wenn der innere Frieden durch irgend etwas gestört wird.

liebe Grüße
Ramona

[ Editiert von miezegelb am 03.04.05 12:28 ]


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

03.04.2005 13:30
#65 RE: Ich sitze gerade hier und heule. Zitat · Antworten

Letzlich ist das nur die praktische Anwendung des Spruchs daß nur der Betroffene selbst entscheiden kann ob er denn Alkoholiker ist, also abhängig trinkt oder nicht.

Es gibt Gewohnheitstrinker, die einfach irgendwann die Schnauze voll haben. Die setzen den Alkohol mal ne Weile für ihre Zwecke ein oder trinken weils dazugehört und sind nach Jahrzehnten des Konsums nicht psychisch abhängig. Die körperlichen Gesundheitsschäden können sie allerdings genauo kriegen wie jeder Abhängige auch.

der minitiger


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