Wenn ich an die Anfänge meines Trinkens zurückdenke, war der Alkohol für mich Geliebter, Freund und Tröster. Wann immer ich traurig war oder Zuwendung brauchte, war er da. Ich fand es ganz toll. Endlich einer, der mich nie im Stich ließ. Von Familie und Freunden fühlte ich mich nicht verstanden.
Dann kam die Zeit, wo der Alkohol immer mehr von mir wollte. Oder ich von ihm? Er wurde lästig und es war an der Zeit sich zu trennen. Ich habe mich getrennt. Immer und immer wieder. Wenn dann aber die Sehnsucht groß war, lud ich ihn wieder ein. Er war dann auch sofort da und ich spürte immer stärker, dass er mir die Luft zum Atmen nahm.
Ich zog die Konsequenzen und trennte mich endgültig von ihm. Die erste Zeit danach schmeichelte er noch und versuchte mir einzureden, dass er doch so ein guter Freund gewesen sei, den ich nicht einfach in die Ecke stellen könne. Also ließ ich ihn wieder ein. Doch er war stärker als ich dachte.
Da platzte mir der Kragen und ich schrieb ihm einen Abschiedbrief. Seitdem lässt er mich in Ruhe. Ich bin sehr froh darüber. Ich werde ihn bestimmt nicht mehr einladen. In meine Wohnung und mein Leben kommt er nicht mehr.