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Saufnix  
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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.584 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Duke ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2005 14:19
RE: Meine Story Zitat · Antworten

Tag Leute, ziemlich interessante Homepage hier. Möchte mich vorstellen, ich bin 27 Jahre alt und hier ist meine Story. Macht euch dadurch einmal ein Bild von mir.
Es war wohl im März 1998, als ich das erstemal alleine etwas wegen Sorgen trank. Es war ein guter Single Malt. Bei meiner Großmutter wurde Krebs diagnostiziert –unheilbar. Ich war am Boden zerstört und trank das erste Glas. Es schmeckte mir nicht sonderlich so allein beim Fernsehen. Ich ließ es bei dem einen, dennoch werde ich diesen Abend nicht vergessen. Er sollte doch irgendwie wegweisend sein.
Genau ein Jahr später sah es anders aus. Ich war arbeitslos und hatte den schlimmsten Liebeskummer meines Lebens. Da kippte ich vor dem Ausgehen schon mal eine halbe Flasche Whisky. In diesem Jahr trank ich etwa jede Woche 2-3 X pro Abend. Jedes mal bis zum Vollrausch.. Als ich dann im Juni 99 wieder eine Arbeit bekam, gefiel mir diese gar nicht und ich trank weiter 2 oder 3 X in der Woche. Es wurde aber doch automatisch weniger, da es eigentlich nur mehr alle 14 Tage möglich war, wegen des Schichtbetriebs. Im November 99 hörte ich mit der bösen Gewohnheit auf und suchte verstärkt Trost und Halt in Kirche und Religion. Das Jahr 2000 begann eigentlich recht gut. Ich bekam eine Arbeit, die mir besser zusagte und ich kann nicht sagen, dass ich anfangs einen schlimmen Rausch gehabt hätte. Ab und dann einmal bei einem Ball oder Sommerfest, aber das war´s dann auch schon. Hatte mich nicht schlecht unter Kontrolle, muß ich heute wirklich sagen. Im Dezember 2000 kam dann der große Rückfall. Wieder wegen einem Mädel. Bier und Korn standen jetzt auf der Tagesordnung. Das ging so einige Wochen lang, dann stoppte ich es wieder. Das nächste Jahr sollte das flüssigste überhaupt werden. Das Frusttrinken 2001 begann im Februar und März, steigerte sich im Mai und eskalierte im Juli völlig. Auslöser war ein schlimmes familiäres Problem. Ab Juli trank ich jeden Tag 3-5 Bier und auch während der Arbeitszeit gesellte ich mich nur zu gerne zu jenen Kameraden, welche Alkoholiker waren und ihren Tee oder Kaffee mit Schnaps „kühlten“. Ende des Jahres hatte ich den Alkoholkonsum drastisch reduziert und ich dachte, ich hätte mich wieder vom Saufen abgewendet.
Im Jahr 2002 stieg ich beruflich auf und bekam die beste Arbeit meines Lebens. Ich war wirklich sehr froh und dankbar darüber. Bis Mai ging es ziemlich gut, doch dann startete ich wieder durch. Fast jeden Abend trank ich mal mehr und mal weniger. Was war diesmal der Auslöser? Mit den Frauen klappte es nicht, ich fühlte mich trotz meiner Top-Arbeit im Leben unerfüllt, erlebte menschlich viele Enttäuschungen und ähnliches. Ich liebte es immer mehr und mehr mich abends oder auch schon am frühen Nachmittag nach der Arbeit umzugießen. Ich prahlte, wie viel ich vertragen würde, ich lachte über andere, welche nichts oder wenig tranken, ich machte aus dem Drink den Ersatz für alles was mir im Leben fehlte. In manchen Wochen trank ich weniger, doch es war immer nur eine Frage der Zeit bis es wieder mehr wurde. Es begann mir mehr und mehr egal zu werden. „Ist halt so...“, „Ich bin halt so....“ „Ich kann nicht anders“ „Ich will nicht anders“.
Das Jahr 2003 war dann das schlimmste überhaupt. Nun traten auch gesundheitliche Probleme auf, die wohl dem Alkohol zuzuschreiben sind. Potenzstörungen, chronischer Durchfall, Atemprobleme, Angstgefühle. Nun konnte ich plötzlich nicht mehr soviel trinken wie ich eigentlich wollte. Der ständige Durchfall war mir v.a. lästig. Notgedrungen reduzierte ich den Alkoholkonsum wieder drastisch. Jeden Tag einen Vollrausch war wegen meiner körperlichen Schwierigkeiten fast nicht mehr drin. Ich ignorierte es aber trotzdem oft und trank. Einmal setzte ich auch für ein paar Tage ganz aus. Das letzte Jahr verlief also nicht mehr ganz so krass wie 2003, doch das tägliche Trinken gehörte im Grunde nach wie vor dazu. Auch mittags gönnte ich mir nun regelmäßig ein oder zwei Biere oder ein paar Gläser Wein.
Im Herbst 2004 verlor ich meine geschätzte Arbeit. Im Februar 2005 bekam ich wieder eine Stelle, die passte mir aber überhaupt nicht in den Kram. Ich erschien also am letzten Tag ziemlich betrunken und sagte dann, ich wolle aufhören. Wie sehr ich diese letzte Arbeit hasste, zeigt mir, dass ich mich nur noch mehr betrank und keinen Hehl daraus machte, ob ich am nächsten Tag fit wäre oder ob ich nüchtern oder betrunken erscheinen würde. Ich wollte nur RAUS und verließ mich auf die gute, alte Flasche, sie sollte mir beim Aufhören beistehen.
Also wieder ganz zu Hause und fleißig Trinken, dachte ich mir. Vor etwa vier Wochen stellte sich ein ständiges Schwindelgefühl ein, Hitzewallungen kamen auch noch dazu. Zuerst dachte ich an Folgeerscheinungen oder gar Entzugssyndrome? Also ging ich zum Hausarzt. Der meinte, ich hätte meine Wirbelsäule ausgerenkt und daher kämen diese Probleme. Ich war also wieder beruhigt. Ich hoffe, er hatte recht.
Ich habe jetzt seit letzten Sonntag nichts mehr getrunken. Einer der Beweggründe war wohl, dass ich Angst hatte, ich wäre vielleicht schon körperlich abhängig. Ich wollte mir das Gegenteil beweisen. Nun ist Tag 6 und ich bin Gott sei dank anscheinend wirklich noch nicht
körperl. abhängig. Hab ich wieder einmal Glück gehabt, denk ich mir.
Wie soll´s jetzt weitergehen? Ich hab keine Ahnung. Bin arbeitslos und single, mich kotzt alles unbeschreiblich an und und ich würde jetzt liebend gern ein Bier trinken. Leicht ist es wirklich nicht mehr abstinent zu bleiben. Ich will aber auf jeden Fall die Woche voll machen und vor Montag nix anrühren. Das hab ich mir vorgenommen. Der Körper wird´s mir sicherlich danken. Ich hoffe, dass ich einen mäßigen Umgang mir Alkohol erlernen kann. Ich weiß, dass die meisten dies für unmöglich halten. Ich will mich aber vom Alkohol nicht ganz und gar und für immer trennen. Das kommt nicht in Frage, zumindest wenn’s nicht UNBEDINGT nötig wäre. Das muß wahrscheinlich noch Ärgeres passieren. Mir schmeckt das Zeug eben immer noch. So, das ist einmal meine Story. Irgendwelche Fragen ?

Gruß an alle Henker

Duke


„I don´t care if the sun does shine – I do my drinkin´ in the evening time…”
(Dean Martin, Las Vegas; September 1963)


Faust Offline




Beiträge: 5.519

19.03.2005 14:33
#2 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Duke,

willkommen in diesem Forum.

Du suchst nach einer Lösung für Deine Probleme,
von denen das Trinken nur eines ist.
Das liest sich in Deinem recht ausführlichen Bericht auch zwischen den Zeilen.

Aber Du gibst auch Hinweise darauf, was Du nicht willst.
Ob das so geht?

Alkohol ist ein hervorragendes Lösemittel.
Für organische Substanzen, Gehirnzellen inclusive.
Für Beziehungen.
Auch Bankkonten lösen sich oft unter dessen Einfluß auf.

Nur leider - keine Probleme!

LG
Bernd


Weggefaehrte Offline



Beiträge: 360

19.03.2005 16:17
#3 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hallo Duke.

Erst einmal ein herzliches Willkommen hier auf dem Saufnix Board. Deine Lebensgeschichte hat mich in teilen an meine eigene erinnert. Auch bei mir kam mal ein Punkt wo ich mir Gedanken über meine Trinkgewohnheiten machte. Also mußte ich mir beweisen, dass ich nicht Alkoholabhängig bin. Gedacht getan, hab es damals geschafft 8 Tage keinen Alkohol zu trinken. Jetzt kommt Teil 2 meiner Geschichte, ich war erleichtert bin doch noch nicht abhängig, ich muß jetzt nur vernünftig mit Alkohol umgehen, denn ganz verzichten auf ihn wollt ich nicht.

Damals war ich 28 Jahre und hab dann noch vier Jahre gebraucht bis mir bewußt wurde, dass ich mir damals was vorgemacht habe und damals schon abhängig war. Mir wäre einiges erspart geblieben wenn ichs eher geschnallt hätte, aber diese Erfahrungen gehören zu meinem Leben und die hab ich wohl gebraucht um vorm Alkohol zu kapitulieren.

In der Ruprik "Ganz viele Fragen" findest Du auf Seite 5 ein Thread "Wege der Sucht" das solltest Du mal lesen, dort findest Du auch etwas über die Möglichen Ursachen einer Suchterkrankung. Du mußt den Weg nicht bis zu Ende gehen.

Liebe Grüße von Günther.


Elia ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2005 18:18
#4 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hi Duke
Mein Tipp....dann mußt Du Dich tot saufen!!!!
Klingt hart aber ich meine es wirklich so!
Deine körperl. Symptome kommen nichtvn der Wirbelsäule!!
Angst,Schweißausbrüche.Herzkaspar etc. sind Entzugssymptome..eindeutig.Bei Deinem Alk-Konsum!!Jeden Tag einen Vollrausch...na was soll das denn sonst wohl sein??!!
Trink weiter ! Endstadium Klappse!!Und was da abgeht,ich kann es Dir sagen!Ich bin mit Alk-Vergiftung da reingekommen!
Dabei habe ich "nur" am WE getrunken,in der Woche keinen Tropfen.Und trotzdem ist für mich ein kontrolliertes Trinken nicht mehr drin,der Traum ( auch ich hatte ihn..klaro)ist ausgeträumt!Entweder ich höre auf oder ich saufe mich gagga oder tot.Anderes gibt es nicht.
Du hast die freie Wahl,Du kannst mit Deinem Leben machen ,was Du willst!
Mein Rat an Dich:
Nimm Dir das Leben ( bitte richtig verstehen,nicht in Form von umbringen!!),mache eine Entgiftung und eine Langzeittherapie...so ist es gemeint: Hol Dir Dein Leben zurück!!
LG
Elia


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

19.03.2005 19:08
#5 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hi Duke,

was willst du hier? Das Board heißt doch saufnixund nicht saufdochmalwas.
Falls du hier Sprüche erhoffst, wie "och Duke, so schlimm ist es bei die doch gar nicht, du bist ja offensichtlich noch nicht körperlich abhängig", vergiß es.
Selbst wenn du wenig Entzugserscheinungen haben solltest,
und selbst das glaube ich nicht, psychisch bist du eindeutig abhängig. Und das ist viel gravierender, als so ein paar Tage Zittern, Herzschmerzen und Rückenprobleme( die sehr wohl vom saufen kommen können).
Frage dich mal selbst und zwar ehrlich, wie oft du dich in deinen "trockenen" Tagen gedanklich mit dem Alkohol beschäftigt hast. Wie groß war, bzw. ist das Verlangen mal wieder was zu trinken.
Wenn du das ehrlich machst, dann hast du deine Antwort.
Dann weißt du ob du hierhergehörst oder ob du lieber noch etwas weitersaufen solltest. Über kurz oder lang wirst du sowieso wieder hier oder auf einem anderen Board landen
Je schneller, desto besser
Mag sein, dass du jetzt denkst" wow, was ist der Spieler für ein Arschloch", macht nichts, ich weiß ja, dass ich recht habe
Übrigens, kein Alki, der trocken werden will, würde sich ausgerechnet als Motto einen Spruch von Dean Martin, einem der schlimmsten Alkoholiker der Filmgeschichte, aussuchen.
Du weißt ja sicherlich, dass letztendlich auch Dean Martin keine Chance gegen den Alk hatte.
Also, sauf erstmal und melde dich wieder, wenn du aufhören willst und zwar bedingungslos.
Viel Glück


Duke ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2005 13:56
#6 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Na, na ruhig Blut Spieler und Elia. Die Beiträge von Euch, Weggefaehrte und Faust waren ja wohlwollend. Danke.
Die zwei weiteren fand ich weniger freundlich. Aber ich kann´s schon verkrafen, keine Bange.
Was ICH hier will? Ich wollte euch nur meine "Karriere" schildern. Etwas mehr Toleranz bitte. Bin übrigens noch immer trocken, schon Tag 7.

Grüße

Duke

"Es muß ja kein Rausch sein, ein Räuscherl das genügt"
(Altes Wienerlied)


tommie Offline




Beiträge: 10.595

20.03.2005 14:35
#7 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Duke
Irgendwelche Fragen ?


Hallo Duke ,

Fragen?

Nein.


Nur eine: bist du Alkoholiker?



tommie

"Als nasser Alkoholiker brauchst du keinen Henker - Selbstmörder brauchen keinen Scharfrichter"
(tommie)


Elia ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2005 16:50
#8 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hi Duke
Nun kommste so rüber:."War doch gar nicht so schlimm,macht Euch doch keinen Kopf".....typisch Alki...und das meine ich nicht negativ...denn gerade DAS ist unsere Krankheit!!!!
Sturm im Wasserglas!!
LG
Elia


Cora32 ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2005 10:03
#9 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hi Duke

Zitat
Das kommt nicht in Frage, zumindest wenn’s nicht UNBEDINGT nötig wäre. Das muß wahrscheinlich noch Ärgeres passieren.



Bei Dir fehlt einfach die Einsicht,das es unbedingt nötig ist,das Saufen aufzugeben,damit nicht noch Ärgeres passiert.

KT lernen? So ein Unsinn. Schickst Du Kinder, zum Spielen, auf die Autobahn?

@all: Tolles Board,Kompliment.

Gruss Cora
---- seit 6 Monaten trocken....zwar noch auf dem Weg,aber auf einem guten----


jjanis joplinanis Offline



Beiträge: 155

22.03.2005 18:48
#10 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hallo Duke
Aus einer Broschüre gegen Alkoholmißbrauch heißt es:
Wenn man`s Defenitiv schafft, also ohne PROBLEME auf Alkohol zu verzichten ist man nicht gefährdet.(Kein Alkoholiker!)
Probiers mal aus!
Auserdem gibts da noch die Berühmten 12 Fragen( S......, hab grad das Buch verliehen)! Aber Ehrlich beantworten!!!
Viel Glück
L.G.Janis


detlef54 Offline




Beiträge: 223

22.03.2005 19:39
#11 RE: Meine Story Zitat · Antworten

Hallo Duke, es kann nur einen geben!!


aber du bist es nicht, denn was willst du eigentlich?? Einen Persilschein, oder unseren Segen, ??ich glaube nicht das du bis Montag durchgehalten hast sauf doch weiter wenn du willst und musst, aber wenn du einen wirklich guten Rat annehmnen möchtest, dann werde erst einmal wieder nüchtern und normal, nur so wird das eine gute Basis, für eine vernünftige Unterhaltung, ansonsten ist diese nicht möglich !!


Wir (ich )werden dann gerne deine Fragen beantworten !

detlef


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