Ich bin wohl Alkoholiker -jedenfalls muss ich es mir jetzt wohl eingestehen- u. habe einige kurze Fragen.
Ich habe in den letzten 3-4 Jahren, täglich -immer "nur" abends- 1-2 Flaschen Wein oder Sekt getrunken, irgendwann wurde es mir dann zuviel u. ich trank die letzten 4 Wochen jeden Abend "nur" 1-2 Gläser, das klappte auch ganz gut, mit 2-3 Ausnahmen wo ich wieder zulangte.
Ich dachte mir, so, jetzt ist schluss u. seit Montag habe ich nichts mehr getrunken, was mich wundert ist, das es von Tag zu Tag schwerer wird durchzuhalten, dabei ist es nicht die Sucht die mir Angst macht, vielmehr ist meine Angst das ich ins Delirium falle oder einen Krampfanfall bekomme.
Heute ist der 5.te Tag ohne Alkohol, ich bin innerlich unglaublich nervös u. ein wenig durcheinander, war heute aber arbeiten u. das klappte super.
Meint ihr, ich muss mir nach 4 Tagen noch Gedanken machen das ich sowas wie nen Krampfanfall bekomme? Ich habe gelesen, dass das meist in den ersten 2-3 Tagen des Entzuges eintritt.
"Meint ihr, ich muss mir nach 4 Tagen noch Gedanken machen das ich sowas wie nen Krampfanfall bekomme?"
Definitiv kann das sicher niemand beantworten... Aber du hast nach Meinungen gefragt...: Wenn du nicht geschwindelt hast, liegt deine Trinkmenge etwa wie bei mir, und ich hatte keinen Krampfanfall. Die Verantwortung für dich bleibt aber bei dir!
Hmmm, Hirn-im-Schraubstock-Gefühl ("Matschbirne") hattest du noch nicht bis jetzt? Kam bei mir irgendwann in den ersten 2 Wochen ganz plötzlich...
"Wann geht denn die Gereiztheit vorbei?"
Oooh, das kann dauern! Mir wurde nach 6 Wochen oder so an den Kopf geworfen: "Soll das jetz immer so weitergehen?! Dann sauf lieber wieder!" Werd ich nie vergessen...
Daß das Nixtrinken mit der Zeit schwerer wird, liegt wohl u.a. daran, daß einem Gollum, der teuflische Alkeinflüsterer, versäuseln will: "War doch alles gar nicht so schlimm...!"
" ich trank die letzten 4 Wochen jeden Abend "nur" 1-2 Gläser, das klappte auch ganz gut, mit 2-3 Ausnahmen wo ich wieder zulangte."
Ach, warum wohl? Versuch, dir die "Ausnahmen" zu merken! Is nur n Rat...!
vielen vielen dank für deine antwort. doch, das matchgefühl hab ich auch schon...
meine stimmung schwankt total, einerseits bin ich total stolz das ich 4 Tage lang nix getrunken habe, andererseits habe ich angst vor nem anfall, es ist gar nicht der entzug an sich, ich zittere nicht u. gar nix, ich bin innerlich nur superunruhig, habe auch kein verlangen nach alkohol.
ich hatte in den ersten 3 tagen supereinschlafschwierigkeiten, gestern konnte ich aber recht gut einpennen, ja u. heute morgen, dachte ich, komm trink dochn schluck, das hat mich richtig erschrocken, denn ich habe noch nie morgens was "gebraucht"...
es ist so, innerlich weiss ich, ich könnte ein glas trinken u. es würde mir besser gehen, aber doch nur kurzfristig, wie sollte es dann weitergehen? es bringt nix weiterzusaufen u. ich will auch nicht mehr, NIE MEHR !!!
kann man denn sagen, je länger die zeit verstreicht die man alkohollos ist, desto geringer ist die wahrscheinlichkeit dass da noch sowas wien delirium kommt? ich dachte, das betrifft nur ganz starke alkoholiker -womich ich keinesfalls sagen will, das ich ein besserer bin -
Die "innerliche Unruhe" und die Einschlafstörungen gehören zu den allseits bekannten Entzugserscheinungen der "harmloseren" Art!
Freu dich auf Morgen, vielleicht erlebst du auch die 5.-Tags-Euphorie. Ist ein grandioses Gefühl! Und schlafen konnte ich dann auch bald wie ein Murmeltier. Der Körper brauchte das...
"kann man denn sagen, je länger die zeit verstreicht die man alkohollos ist, desto geringer ist die wahrscheinlichkeit dass da noch sowas wien delirium kommt?" Das auf jeden Fall!
telefonseelsorge: Ich hatte mir ausm Telefonbuch mal die Nummer vom Ansprechpartner der AA rausgesucht. Egal, wie man zu denen steht, mit Alk kennen die sich aus!
PS: Und es tut verdammt gut, mit jemand zu reden! Auch wenns nur am Telefon ist. Kannst ruhig schwindeln, daß du Max Mustermann aus Hintertupfingen wärst... Is dene egal!
danke euch für die antworten, das hilft mir wirklich u. bestärkt mich.
ja, ich bin erst in eine neue stadt gezogen -wegen dem beruf- u. kenne hier keine menschenseele, aber mein hund ist bei mir, der wird im falle eines falles aber keine grosse hilfe sein...
mhm, noch ne kurze frage...
manchmal stichts mir auch so in der leber, jetzt lacht nicht, aber ich dachte, da stichts nur wenn ich saufe? also, ich verbuche das mal unter entzugserscheinungen.
hattet ihr auch so stimmungsschwankungen? einmal bin ich total gut drauf u. einmal wieder total platt, dann bin ich hundemüde u. wenn ich ins bett gehen will, wieder hellwach.
@fallada wie ist denn der entzug so bei dir gelaufen, ich frage, weil du ja sagtest, wir hätten so nen ähnlichen konsum gehabt.
danke nochmal für eure mühe, ich find das nämlich nicht selbstverständlich.
mein "Großer Entzug" verlief glimpflich. Mit den Erscheinungen, die du offensichtlich auch hast. Merkwürdigerweise hat mein Herz gar nicht rebelliert, was es vorher öfter tat. Eklig fand ich den Nachtschweiß die ersten Tage... Aber das kannte ich auch schon von vorher, nur nicht so stark.
Egal...: Das Trocken-bleiben ist die Herausforderung!
boah, ich könnt echt ausrasten grade, ich weiss nicht was das ist, ich hätte nie gedacht, das man abhängig werden kann obwohl man ja "nur" 1-2 gläser wein am tag tinkt, ich muss einfach durchhalten.
Hi Mücke, wünsch Dir von Herzen, daß Du durchhälst. Meine Vorschreiber haben ja schon einiges zum befürchteten Delier oder Krampf geschrieben. Dem hab ich nix hinzuzufügen. Und ob Du abhängig bist (oder wirst) hängt weder mit der Menge noch mit der Art Alkohol zusammen. Die Regelmässigkeit machts. Auch ich habe damals mit 2 Gläsern Wein angefangen aber mit der Zeit steigerte es sich. Also Kopf hoch Tina
oh diese stimmungsschwankungen ! da kann ich auch ein lied von singen. von totaler gereiztheit bis hin zu wutausbrüchen. das kam in wellenartigen bewegungen immer wieder. ich bin selbst nach 19 monaten abstinenz noch nicht über den berg. aber langsam lerne ich damit umzugehn. aber zum glück gibt es auch die momente die das wieder ausgleichen. denn alles in allem geht es mir so gut wie nie. da muss man einfach durch. ich lerne techniken zur entspannung. das hilft. ich drück dir die daumen das du es schaffst ! fünf tage sind ein guter anfang.