wenn es nicht stört, leg ich mir hier ein kleines tagebuch an, was alles WUNDERBAR ist ohne alk und das täglich
so zum immer wieder nachlesen und als motivation für mich und vielleicht ja auch für andere
streng genommen 5 tage (zwei bier freitags,..), mit einem zugedrückten auge 8 tage trocken! was ich heute besonders genossen habe, genieße und auf die alkoholabstinenz zurück führe:
- meine picobello geputzte und aufgeräumte wohnung, plus frischer, wohlduftender wäsche - die kraft meine katzen gebührend zu umsorgen, zu kuscheln und mit leckerlies zu beglücken
ach ja und das wichtigste, wie ich unter "akuter hilfe" schon genauer geschildert hab:
- das wunderbare und erhebende gefühl, einer weiteren durchzechten nacht eine klare absage gegeben zu haben, obwohl mir in dem moment wirklich nach gesellschaft und ablenkung gewesen wäre - erleichterung, erleichterung, stolz, stolz, stolz
- heute um 7 von meiner schnurrenden katze aufgeweckt worden, frisch und munter erwacht und einen wunderschönen, kleinen spaziergang zum supermarkt gemacht, leckeren eiskaffee gekauft und mir online die neuesten news reingezogen - optimistisch und so gut gelaunt wie schon lange nicht mehr!!
na klaaaaaaaaaaar freu ich mich über antworten!! danke für die positive rückmeldung!
fürs protokoll: gestern einen der lustigsten tage meines lebens im schwimmbad mit meiner freundin und einer guten freundin von uns verbracht. unfassbar wie sehr man das leben wieder spürt mit einem alkfreien hirn ich kann lachen! und zwar nicht weil es grad angebracht ist, sondern ganz aus dem innern heraus!!
ich depp dachte kreativität oder schlaue gedanken einbüßen zu müssen ohne meinen schwips, der das denken intensiver zu machen scheint - ich sprühe vor aktivität, auch geistige
noch eine anekdote von gestern: abends hab ich mich noch mit meiner besten freundin und deren kleinen nichten getroffen (9 und 6 jahre). wir waren im park und beide mussten plötzlich furchtbar dringend aufs klo. da nichts anderes in der nähe sind wir mit ihnen aufs u-bahn klo, wo toller weise zwei gebrauchte spritzen neben der schüssel lagen. da die beiden sich schon fast angepinkelt haben, haben wir sie trotzdem über die kloschüssel gehalten und ihnen danach alles mögliche über drogen erklärt. war irgendwie "passend" für mich, um nochmal hardcore vor augen geführt zu kriegen, wie sehr man schon von klein auf mit dem ganzen scheiß konfrontiert wird, ganz zu schweigen von den ganzen biertrinkenden menschen um 7uhr freitag abends im park.. in mir tat sich so ein schmerz auf, am liebsten hätt ich die beiden geschnappt und auf eine einsame insel geschleppt.
wie auch immer, der morgen heute war/ist wiedermal wunderbar und ich freu mich wahnsinnig auf einen lustigen tag im wiener prater mit den kids und meiner besten freundin. abend wird wieder ein experiment, es ist samstag und meine leute begeben sich in unser stammlokal. bin noch am überlegen wie ich damit umgehe. letztes wochenende hat es gut geklappt mit zwei bier und dann aus. fiel mir garnicht schwer, aber ich hab immer noch angst mit zu sehr darauf auszuruhen.
tipps tricks? besser doch mal probieren einfach garnix zu trinken??
update: grad heim gekommen. war sehr sehr lustig und nur ein bier im spiel zum anstoßen. danach keines mehr zu trinken, war kaum ein problem.. langsam frag ich mich, ob das nur diese euphorie-phase is und dieser feste wille, oder ob ich es mit einmal in der woche bissi alk hinbekommen kann... wie auch immer, dieses forum ist mir stütze, zeigefinger und vision gleichzeitig. irgendwie.. wenn ichs mir so recht überlege, wozu dieses eine bier heute überhaupt? hats irgendwas geändert? irgendwas gebracht? nein. hätte auch gleich nüchtern bleiben können. bullshit blöder.
notiz für mich selber: nein, mit alk ist es NICHT lustiger als ohne. im gegenteil, es dämpft eigentlich die stimmung. paula, lies dir das nächstes we ganz genau durch. und mach keinen blödsinn. is es nicht wert.
Ich erlebe bisweilen Situationen und Anlässe die mir durchaus bewusst machen, daß es für mich keinen bestimmten - hier promilligen - Lebensstil mehr gibt. Ist so und ist auch gut so.
Gesterm war in meiner Arbeit eine Betriebsfeier; und wie's da halt so ist: Kollegen kommen zusammen, reden und versuchen sich über die alltägliche Arbeit hinaus näher kennenzulernen. Mit Alkohol natürlich um gewisse Barrieren aufzulösen und aus sich raus zu gehen. Wie's halt so is.
Früher war ich introvertiert und hab den Sprit benutzt um mich zu öffnen. So ganz kann ich das heute noch nicht, ausser in vertrauten Kreisen (welche die sonstigen gesellschaftlichen Kontakte mittlerweile übersteigen und von der Qualtiät sehr viel mehr wiegen).
Naja, gestern hab ich halt viel die Leute beobachtet; nicht alle waren am zwitschern. Und siehe da - zwischen den feuchtfröhlichen saßen vereinzelt jene die keinen Alkohol konsumieren und ich konnte sehen daß diese sich auch nicht so wohl in ihrer Haut fühlten und am liebsten gar nicht da wären. Guckten in ihre Handys und hatten nichts mehr zu sagen. Die Trinkenden kamen in die alkohlische Euphorie und es gab diesen "Zusammenschluß".
Als dann noch der Sänger der Unterhaltungs-Band mich namentlich aufrief und zur Belustigung aller verlangte ich soll im typischen Wiener-Slang zu einer Büroangestellten einen unflätigen Spruch zum Besten geben - da konnte ich nicht und hab gekniffen... Jo, kurzer unangenehmer Moment, dann ging's eh weiter.
Früher hätte mich sowas tiefer getroffen und mir wäre sehr unbehaglich zumute gewesen. Gestern hab ich's fast unmittelbar für mich erledigt und heute isses eh schon Geschichte. Will damit sagen daß ich mir bewusst bin, in bestimmten Gesellschaftlichen Situationen für den Rest meines Lebens ein Außenseiter zu bleiben.Die Frage ist halt: wieviel macht mir das aus? Es wäre ein leichtes zu sagen:" gar nix, mit solchen Leuten hab ich eh nix zu tun." Ich habe jeden Tag mit ihnen zu tun und bin in der Arbeit auf sie angewiesen. Worauf ich hinauswill ist jener Punkt der jemanden in diesen 'peinlichen Aussenseitersituationen' aus Angst oder Unbehagen zum Glas greifen lässt. Bei einer Zwangsgemeinschaft wie den Arbeitskollegenkreis kommt bei einer Feier früher oder später ans Licht daß man sich recht bald nix mehr zu sagen hat. Außer eben die Themen Arbeit usw. Und da wird's dann unangenehm und die Leute spielen nervös an ihren Fingern und sind froh über einen rettenden Gag.
Der gestrige Abend hat mich auf eine Seite an mir aufmerksam gemacht, wo nicht mehr viel ist....deaktiviert.
Für mich o.k. - denn an dem was ich alles gewonnen habe seit ich spritfrei bin reicht es in keinster Weise heran.
Ist so und ist gut so.
Ciao
"Lass das Wünschen und die vorsichtigen Berechnungen beiseite. Was du am meisten fürchtest, ist bereits geschehen."
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