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Saufnix  
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Dieses Thema hat 86 Antworten
und wurde 8.364 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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PapaDelta Offline




Beiträge: 35

28.06.2012 11:59
RE: That´s me. Zitat · Antworten

Nun denn,
liebe saufnixer...erstmal ein "Hallo" von meiner Seite, ich möchte mich kurz vorstellen, nachdem mich Galini per Elektropost so freundlich begrüßt und mir Mut gemacht hat, merci nochmals. Hatte mich bereits letzten Freitag in einem anderen Forum eingetragen, fühlte mich dann aber auf Grund der recht rigiden Art der Forenleitung nicht richtig dort (für andere Betroffene war das aber genau das Richtige, also...rein persönliche Einschätzung), und so habe ich mich ohne weiteres posting da wieder verabschiedet und bin nach einigem Suchen auf saufnix gelandet - und fühlte mich hier sofort wohl. Da ich nun keine Lust habe, alles neu zu tippeln, kopiere ich einfach meinen Text von dort hier rein - sollte genügen, um sich einen kurzen Eindruck von mir zu verschaffen. Tja...so soll´s nun sein:
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Hallo liebe Mit-Betroffene,
ich leiste hiermit also der Aufforderung Folge und darf mich kurz vorstellen. Gestern abend bin ich richtig erschrocken, als ich den ganzen Tag an meinen Feierabendschluck denken musste und mir ernstlichst vornahm, nichts zu trinken. Das hat aber nur bis kurz nach dem Eintreffen zu Hause gehalten - die Kinder spielten so schön, Frau mußte noch mal zum einkaufen - freie Bahn also! Ab in den Keller an den PC um mich "zu entspannen". Und schon wars soweit, dass wieder eine Flasche Wein und 2 Liter Bier ruck-zuck im Schlund verschwanden. Zum Abendessen habe ich dann "keinen Hunger" gesagt - um noch etwas weitertrinken zu können. Wie etliche Tage zuvor auch. Geht fast schon einige Jahre so. Aber das soll an anderer Stelle im Forum Thema sein. Zu mir selbst noch die Info: ich bin kein Trinker, der bis zum Schwanken, Lallen und Erbrechen säuft. Ich bin auch unter Alkoholeinfluss noch erstaunlich gut in der Lage, mich zu artikulieren und den Schein zu wahren. Aber ich habe definitiv ein Problem im Umgang mit Alkohol - ich kann nämlich nicht aufhören, wenn ich erstmal angefangen habe. Meine Lebensverhältnisse sind absolut Top: seit 17 Jahren glücklichst verheiratet, 2 allerliebste Kinder, eine liebevolle Beziehung zu meiner Frau, ein wunderbares soziales Umfeld, ein toller Job, der mir Freude macht und mich nicht stresst. Also so gesehen: absolut kein "Anlass" zum Trinken. Und trotzdem hat es mich erwischt. Liegt aber eher in meiner Vergangenheit begraben. Nachdem ich gestern so schockiert war, habe ich im Internet gesucht und bin auf das Forum gestossen. Was soll ich sagen - die vielen Beiträge haben mich sehr angesprochen - erschüttert - traurig gemacht - getröstet. Irgendwie ein Gefühl von: du bist nicht allein. Es gibt Menschen, die dein Problem teilen und wahrscheinlich kapieren, von was du redest. Hat dazu geführt, dass ich mich heute davor fürchtete, die EM zu verfolgen und das Fußballspiel BRD-Griechenland anzusehen. Aber meine 9-jährige wollte, und meine kleiner 5-jähriger auch. Ich interessiere mich eigentlich nicht für Fußball, aber wenn es die beiden so wollen und sich der Kleine dann schön auf meinem Schoß kuschelt...Aber eigentlich liefen auch solche Abende mit der Familie immer auf "Gemütlich = Alkohol trinken", eins nach dem anderen in sich reinzischen lassen hinaus. Und dann schnell in den Keller, PC an, Youtube an, Flasche auf...
Aber irgendwie war heute alles anders. Mir gingen eure Beiträge im Forum nicht aus dem Kopf. Ich habe Angst bekommen, das Wunderbare und Schöne, das mir erhalten geblieben ist - intakte Ehe und liebevolle Papa-Kinder Beziehung - durch Alkohol zu verlieren. Ich habe mich bei der Vorstellung geschämt, beim Kuscheln heute Abend meine Kinder mit einem Alkoholdunst geschwängerten Atem anzusprechen und später ins Bett zu begleiten (und das schnell zu tun, denn im 'Keller wartet ja...). Irgendwie begleitete mich das Forum bereits, obwohl ich noch gar nicht angemeldet war (aber ich habe auch wirklich ein paar Stunden darin gestöbert). Nun ja - und das hat eben dazu geführt, dass wir einen wunderbaren Abend hatten: heute Nachmittag mit dem Kleinen Popcorn und Pistazien geholt, heute Abend um halb neun Limo und Apfelschorle mit Gläsern auf den Tisch, und dann hatten wir viel Spass zusammen. Irgendwie war das ohne Druck, ich war relaxt, ich hatte Spass, ich war klar im Kopf - wie schön, endlich mal SO den Abend zu verbringen. Und da habe ich mir vorhin gedacht: jetzt registrierst du dich auch gleich und schreibst das so rein. Noch bevor es Samstag wird - auch das ist für mich immer ein heikler Tag, eben weil er so eine angenehmen Verlauf hat: etwas einkaufen, die Kinder spielen draussen, das Essen vorbereiten, alles ist guter Laune, ein wenig Zeit im Hobbyraum...und so gegen 11 oder halb zwölf dann unweigerlich "die Belohnung". Der Frühschoppen im Keller. Das Essen verliert seine Attraktivität. Die Kinder fangen an zu nerven und mich vom Trinken abzuhalten. "Papa, Essen kommen!" "Ja gleich..." (ein oder 2 Flaschen gehen noch vorher). Ein wenig Alibi-Essen. Und dabei gleich geplant, was man noch "im Keller machen muss", um weitertrinken zu können. Zog sich des öfteren für den Rest des Tages und Abends hin. Keine Interessen mehr für andere Dinge. Zwar im Hobbyraum so getan als ob - aber der Alk stand immer im Vordergrund. Um ihn ging es eigentlich. Und das will ich nicht mehr. Ich hoffe, ich kann mich morgen anders verhalten. Der Abend heute war einfach zu schön. Weiß nicht, ob ihr so nachvollziehen könnt, wovon ich rede. Aber wenn ja, würde ich mich freuen. Soweit einmal meine Vorstellung. Ich bin dankbar, dass ich jetzt - rechtschaffen müde, aber klar und sortiert ins Bett gehen darf. Gerne würde ich das morgen Abend auch erleben.
Gruß,
PapaDelta
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Wenn du die Freiheit aufgibst, um Sicherheit zu gewinnen, wirst du am Ende beides verlieren.


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

28.06.2012 12:19
#2 RE: That´s me. Zitat · Antworten

...also ich kann das nachvollziehen.
Ich habe mich immer abgeschossen, wenn ich allein war und ich es mir vorgenommen habe. Mir niemand in die Queere kam.
Nach aussen hat kaum jemand mitbekommen, dass ich Alkoholikerin bin. Konnte immer gut mitsaufen ohne aufzufallen. Ich war gut konditioniert.

Wenn du dir alles das, was du augenblicklich hast, erhalten willst, geh dein Alkoholproblem an. Höre auf zu trinken, hol dir Hilfe. Sprich mit deiner Frau.
Das geht leider nicht von alleine weg und erledigt sich auch nicht so einfach in dem du dir vornimmst nicht mehr zu trinken. Das ist Sucht.

Hätte mir das damals jemand geschrieben (ich war zu der Zeit noch nicht in einem Forum) hätte mir das Angst gemacht.
Konnte mir immer nicht vorstellen ohne meinen Seelentröster, Retter in der Dunkelheit, oder was auch immer, weiter zu leben. Aber irgendwann war ich an dem Punkt,wo ich so nicht mehr weiterleben konnte.
Ich hatte keine Angst mehr dass mir jemand den Alkohol wegnimmt sondern ich hatte Angst, so weiterleben zu müssen.
Uu dem Zeitpunkt konnte ich aufhören und bin froh und dankbar nüchtern leben zu dürfen.

Wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.
lg Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


Boe Offline



Beiträge: 1.820

28.06.2012 12:22
#3 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Willkomen

ich hoffe, dass Dein ungetrübtes Leben es Dir leicht macht aufzuhören. Einfach - einfach ist es wohl in den seltensten Fällen und nicht jeder Tag der jetzt kommen wird, wird mit Euphorie gesegnet sein. Aber den Anfang hast Du schon geschafft. Weiter so...

Boe

...................................
Leichtigkeit


Galini Offline



Beiträge: 1.686

28.06.2012 12:38
#4 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Hallo und nochmal herzlich willkommen

Ich finde es einfach schön, dass du so ein ausgeglichenes, harmonisches Familienleben hast.
Und wie du selber schreibst, möchtest du es dir nicht kaputtmachen....durch den Alkohol.

Das ist der beste Vorsatz, den du haben kannst und sofort in die Tat umsetzen solltest.
Aus deinem Schreiben geht nicht hervor, ob du starke Entzugserscheinungen hast, die eine ärztlich überwachte Entgiftung notwendig machen würden.
Wenn das nicht der Fall ist, wäre es sicher von Vorteil, wenn du eine SHG aufsuchen könntest um auch von dort Unterstützung zu bekommen.

Du wirst hier bestimmt viele gute Ratschläge bekommen und ich wünsche dir einen gewinnbringenden Austausch hier.

Alles Gute für dein Vorhaben, es ist kein leichter Weg...aber zu schaffen..

lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


PapaDelta Offline




Beiträge: 35

28.06.2012 15:08
#5 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Tach nochmal,

und schönen Dank auch für das Willkommen - echt nett hier (kann aber auch gut zur Sache gehen, wie ich an anderen Stellen schon gelesen habe).
Ich habe seit Sonntag keinen Alkohol getrunken und fühle mich pudelwohl. Das habe ich aber auch nicht anders erwartet - würde ich in dieser Hinsicht was merken, wäre ich sofort beim Arzt, habe glücklicherweise eine recht gute med. Vorbildung und bin da recht aufmerksam (was mich aber leider nicht vor dem Alk bewahrt hat). Also, körperliche Entzugserscheinungen hatte ich auch zwischendrin bei abstinenten Zeiten wie Familienfreizeit, Fortbildung o.ä. nie. War vor einigen Jahren mal 2 Jahre abstinent in einer SHG und von daher ist mir das Thema nicht so ganz fremd. Theoretisch bin ich also gut drauf...

Das, was ganz sicher praktisch ansteht, ist mein Problem beim Namen zu nennen in meinem sozialen Umfeld. Wird sich ja bald ergeben... ("Warum trinkst du nichts ?!"). Momentan geniesse ich einfach wieder das Gefühl, hellwach zu sein, irgendwie leichter, zugänglicher, fröhlicher - eins mit mir, authentisch - weil ich nicht meiner Abhängigkeit frön, sondern das reale Leben lebe. Der Blick in den Spiegel beschämt mich nicht mehr. Ich las neulich den Satz eines Alkis, der sinngemäß lautete: "Nach all den Büchern über Alkoholmißbrauch kann ich für mich nur zusammenfassen: mein Trinken ist der Verzicht auf aktive Gestaltung meines Lebens". Das ging mir irgendwie nahe. Also-soweit alles prima.

Aber: das sage ich wohlwissend, dass ich es nicht an ein paar Tagen / Wochen / Monaten des Nichttrinkens festmachen kann. Bei mir geht die Herausforderung ganz stark von bestimmten Situationen aus: Familie übers WE mal weg oder ich weg auf Freizeit oder einfach die "Wochenend-Falle" (Freitag abend oder Sa. morgen/mittag: alles ist schön, wohlgeordnet, guter Laune - das feiere ich für mich allein im Keller. Plopp, die Flasche auf... Ich denke, dass ich da einer (Konflikt?)-Angst aus dem Wege gehe. Lebensangst, Zukunftsangst, Angst davor, dass es "plopp" macht und alles verschwindet. Die Angst saufe ich mir dann weg).
Ja, ich muss mich umsehen nach Menschen, mit denen ich über das Thema Sprit reden kann. Und mir nen Notfallkoffer zusammensuchen, denn es wird die Situation kommen, wo mich die erste Flasche anspringen will. Aber ich freue mich, erstmal hier ankommen zu dürfen und frei berichten zu können. Das erleichtert mich und motiviert. Für den heutigen Fußballabend habe ich mich erst mal versorgt: 2 Flaschen Bionade Holunder und 1 Tüte Flips. Ist zwar nicht gesund, aber alle Male sinniger als die sonst üblichen 7 Weizenbiere.

Zitat
Gepostet von Ruby
Ich hatte keine Angst mehr dass mir jemand den Alkohol wegnimmt sondern ich hatte Angst, so weiterleben zu müssen.



Bingo - das trifft´s genau.

Danke für eure Gedanken. Das macht Mut.

Gruß,
PapaDelta

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Wenn du die Freiheit aufgibst, um Sicherheit zu gewinnen, wirst du am Ende beides verlieren.


Komplex Offline



Beiträge: 3.878

28.06.2012 15:27
#6 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Willkommen!

Spontane Frage: Glücklichst verheiratet und Deine Frau lächelt zu Deinem Alkoholkonsum oder trinkt sie auch?

____________________________________________________


reseta Offline



Beiträge: 206

29.06.2012 14:32
#7 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Herzlich Willkommen!

Ich mag die spontane Frage von Komplex, spontan erweitern um:

Und was sagt deine Frau zu deinen, anscheinend doch sehr häufigen und stundenlangen "Kellerfluchten"?

[ Editiert von reseta am 29.06.12 14:41 ]


PapaDelta Offline




Beiträge: 35

29.06.2012 14:52
#8 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Hi Leute,

eure Fragen sind natürlich völlig berechtigt.

Antwort: sie geht ganz "natürlich" mit Alkohol um und hat da keinerlei Probleme.

Vor 6 Jahren hat es doch einige Gespräche gegeben, wo sie ihre Sorgen bzgl. meines Konsums angesprochen hat. Ich habe so reagiert, wie es für Leute typisch ist, die drauf sind: Abwehrhaltung, nicht-wahrhaben-wollen, verneinen, beleidigt sein, Rückzug, "dann-trink-ich-halt-gar-nix-mehr" (was natürlich nicht funktioniert hat). Aber dann habe ich mich doch auf den Weg in eine SHG gemacht (ging mir gut da und mit dem neuen Leben insgesamt), und so habe ich dann 2 Jahre gar keinen Alkohol getrunken. Nach einer OP und Krankschreibung habe ich dann wieder mit wenig Alk begonnen, die weitere Entwicklung muß ich ja jetzt nicht erklären...

Und was sagt sie zu meinem heutigen Trinkverhalten? Nichts, denn sie kriegt es ja nicht mit, d.h. wenn wir uns abends noch für ein Bier auf die Terrasse setzen, weiss sie garnicht, dass ich da immer schon erheblich vorgeglüht habe. Und wie bereits gesagt: ich bin dann ja auch völlig sortiert und zugewandt, schöngeistige Gespräche über alles mögliche u.s.w. kaschieren, dass ich eigentlich erheblich alkoholisiert bin.

Mit anderen Worten: ich trinke für mich allein, heimlich eben. Und "Keller gehen" ist legitimiert, dort steht PC und auch Bastelwerkstatt. Was dort dann passiert, ist was anderes...

Wenn ich das aber jetzt nochmal so durchlese...muss ich eigentlich einiges in die Vergangenheitsform setzen, denn Alk habe ich seit Sonntag nicht mehr konsumiert. Freut mich *schulterklopf*
Mein größter Wunsch ist, dass das auch so bleibt, trotz Grillausflug morgen. Ich will das Zeug einfach nicht mehr in meinem Leben haben. Hach ja, das muß eingeübt werden. Schön, dass es euch gibt - allein das Reden (Schreiben) darüber bringt schon was. Danke für´s welcome, reseta!

Wünsche euch ein schönes WE,

- PapaDelta

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Komplex Offline



Beiträge: 3.878

29.06.2012 15:17
#9 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Sagst Du es ihr? Wie es wirklich war?

Fände ich hilfreich....vor allem für Dich.

Ehrlich gesagt kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass Du Dich so perfekt unter Kontrolle hattest, dass Du ihr nichts an Signalen gegeben hast. Alleine schon mal das "Ausdünsten".

Das stellt man sich ja gerne so vor, wenn man das muss.

____________________________________________________


Rübe Offline



Beiträge: 381

01.07.2012 21:13
#10 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Ehrlich gesagt kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass Du Dich so perfekt unter Kontrolle hattest, dass Du ihr nichts an Signalen gegeben hast. Alleine schon mal das "Ausdünsten".

Ich auch nicht...


...aber trotzdem willkommen hier.

lG Rübe


grufti Offline




Beiträge: 3.764

01.07.2012 22:06
#11 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Hallo PapaDelta,

herzlich willkommen auch von mir!

Meine Karriere verlief ähnlich wie deine.

"...muss ich eigentlich einiges in die Vergangenheitsform setzen, denn Alk habe ich seit Sonntag nicht mehr konsumiert."

Na ja, ob die Vergangenheitsform angebracht ist, wird sich erst noch zeigen.

Wie ist denn aktuell die Lage?

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Vigeo Offline




Beiträge: 412

02.07.2012 08:04
#12 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Hallo PapaDelta,

ich hab es genauso wie Du gemacht - heimlich vorgeglüht und abends zwei Alibigläser mit meinem Mann zusammen getrunken.
Für mich war es eine Erleichterung, ihm zu erzählen, wie hoch mein Alkoholkonsum tatsächlich war.
Er wollte das zunächst gar nicht glauben - so geschickt war ich in meinem heimlichen Trinkverhalten.
Ich finde es wichtig, dass der Partner Bescheid weiß.
Und ich halte es für die eigene Genesung sehr wichtig, die Lügen auf den Tisch zu legen und sich zu "enttarnen".
Alles andere würde ich empfinden als "eine Hintertür auf lassen".

LG Vigeo

Gehe Wege, die du noch nicht gegangen bist, damit du Spuren hinterlässt!


PapaDelta Offline




Beiträge: 35

02.07.2012 11:28
#13 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Hallo Grufti, hallo Vigeo,

Zitat
Gepostet von grufti
Hallo PapaDelta,

herzlich willkommen auch von mir!

Meine Karriere verlief ähnlich wie deine.

"...muss ich eigentlich einiges in die Vergangenheitsform setzen, denn Alk habe ich seit Sonntag nicht mehr konsumiert."

Na ja, ob die Vergangenheitsform angebracht ist, wird sich erst noch zeigen.

Wie ist denn aktuell die Lage?



die Vergangenheitsform wich am Freitag abend leider dem Präsens, d.h. ich bin nicht nüchtern geblieben und habe getrunken

Sa. morgen habe ich mich natürlich erstmal ausgiebig geärgert über soviel Blödheit u.s.w. - aber wem erzähle ich das. Ihr kennt das doch alle zu Genüge. Dann habe ich mir verziehen, und der Rest des WE war einfach nur schön mit Terrasse, Tee trinken, Familie, Bionade zum Fußball bei Freunden (die allesamt an ihren Bieren und Weinen süffelten, was mich aber nicht anfocht) u.s.w.

Besonders "klick" machte es So. abend um halb 9, als mich meine Frau fragte: "wie isses, könntest du abholen ?" (kam von 4 Tage Klassenfahrt zurück) und ich spontan und freudig antworten konnte: "kein Problem, mach´ ich gerade". Da wird einem erst mal bewußt, wie sehr der Alk einen verändert und die Familie mitreißt. Die Normalität hätte sonst geheißen: "Äh, - lass mich den Kleinen zu Bett bringen, fahr´ lieber du!". Es ist So. abend und ich darf mit dem Auto unterwegs sein - gigantisch!

@Vigeo: dir auch ein herzliches Willkommen hier - ich habe deinen thread inzwischen verfolgt und kann die Beschreibung deine Reaktionen bzw. den Umgang mit Alk. soooo gut nachvollziehen, wir haben da manches gemeinsam (Alibimengen hinstellen, um den vorherigen Konsum zu vertuschen, Verstecke anlegen, Leeergut heimlich entsorgen)...
Auch die sofortige Veränderung der Selbstwahrnehmung und die wiedergewonnene Spannkraft und Frische (allerdings auch die abendliche - natürliche (!) - Müdigkeit) beobachte ich bei mir. Und du hast auch recht mit deiner Vermutung, dass die Wahrheit auf den Tisch muß. Wenn man schonmal am Großreinemachen ist, dann richtig. Ich kann dem geilen Gefühl eines reinen Gewissens und der eigenen Authentizität doch sehr viel abgewinnen, das bedeutet mir einiges. Aber die Phase machst du ja auch gerade durch, wobei du ja noch einiges mehr durch die Belastung der Partnerschaft durch den Alk bzw. dessen Bewältigung stemmen mußt. Ich wünsche dir viel Kraft dazu.

Nun war dieser blöde Rückfall am Freitag. Kann´s aber nicht ändern, nur verbuchen und analysieren warum - wieso - was nächstes mal tun, um nicht wieder reinzufallen. Sei´s drum, ist geschehen, ich bleib´ dran und möchte hier ab und an weiter berichten. Ich wünsche euch einen guten Tag!

Gruß vom
PapaDelta

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*ich* ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2012 11:30
#14 RE: That´s me. Zitat · Antworten

kannst dein avatar mal ändern? da mag ich gar nicht lesen,
tschuldigung


PapaDelta Offline




Beiträge: 35

02.07.2012 11:40
#15 RE: That´s me. Zitat · Antworten

Kannst du dich mal bitte etwas ausführlicher äußern, warum ich das tun sollte und warum du da garnicht lesen magst ?
Ergibt sich irgendwie nicht aus deinem posting...

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