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Saufnix  
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Dieses Thema hat 26 Antworten
und wurde 5.395 mal aufgerufen
 Nass und Trocken
Seiten 1 | 2
Randolf Offline




Beiträge: 1.177

19.11.2015 19:31
Scheitern... Zitat · Antworten

jo, damit das hier nicht zum digitalen Friedhof wird....

bin seit einer Weile krank geschrieben und von daher viel zuhause; bisher hab ich die Tage gut ausgefüllt
mit diesem und jenem, paar Dinge angeleiert usw. - naja heute abend war schon ein wenig Treten-auf-der-Stelle,
nach vielen Stunden Lesen und dem permanenten Wind draußen...

...plötzlich ist er da, der Kobold..."....wär doch jetzt nicht schlecht, oder.???"
geht nicht um Alkohol, bloss um ein bissle Gras, um dem Abend noch einen smile zu verleihen....

Nun ist ja das Gute, dass man nach geraumer drogenfreier Zeit und Innenschau so langsam hinter die Kulissen zu spähen lernt,
und die Haupt-Irrtümer aufgedeckt hat und von daher nicht mehr so leicht nach der angebotenen Mohrrübe schnappt.

Also ließ ich ihn gewähren, um zu sehen was er zu bieten hat; das übliche und ich kenne es bereits zur Genüge...aber dann
war da doch eine Nuance, die ein Licht auf etwas warf:
- beim Weiterdenken des Verlangens (das immer nur im Augenblick lebt)sah ich den Rattenschwanz sozusagen im Voraus
und erinnerte mich an all die schlimmen "Morgen-danach" mit dem Gefühl des Versagens....

und mir kam eine Sitzung mit meiner Therapeutin in den Sinn, wo es um das Thema ging und ihren mir damals unverständlichen Satz:
"...das Ego WILL scheitern...!"
- hab ich damals nicht verstanden - bis eben vorhin wo ich das Sucht-Verlangen mal auf die Bühne gebeten habe.

Egal wie mans bezeichnet: Ego, Sucht...es gibt etwas wie eine alte 'Identität' in mir
die auf eine perverse Art scheitern will
und sich auf das Elend der Zerstörung und des Versagens abartig freut...
..am nächsten Morgen aufzuwachen, zu sehen was ich getan habe, es runter zu spielen, sich scheiße zu fühlen, gewohntes Elend
- der ganze voll geschissene Laufstall eines unreifen Teiles meiner selbst...und dann die erneuten Vorsätze...

-dazu fällt mir grad der Aphorismus ein:

Mankind's pleasure is found between "Bewilder me" and "Forgive me."

So und schon isser deaktiviert, der alte Verführer.

Aber ne kitzekleine Belohnung darf schon sein: M a o a m ..

Macht's gut

LG

"Lass das Wünschen und die vorsichtigen Berechnungen beiseite.
Was du am meisten fürchtest, ist bereits geschehen."


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sole Offline




Beiträge: 2.382

19.11.2015 21:11
#2 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Danke, Randolf, für diesen Beitrag und deinen Widerstand gegen den "digitalen Friedhof" (den Gedanken hatte ich auch schon).

Zitat
und mir kam eine Sitzung mit meiner Therapeutin in den Sinn, wo es um das Thema ging und ihren mir damals unverständlichen Satz:
"...das Ego WILL scheitern...!"
- hab ich damals nicht verstanden - bis eben vorhin wo ich das Sucht-Verlangen mal auf die Bühne gebeten habe.



Diesen Begriff "Ego" höre ich oft, in Abgrenzung zum "Selbst". Stammt wohl aus den Fernöstlichen Philosophien und wird hier gerne mal von der Esoterikszene benutzt. Ich verstehe diesen Begriff nicht wirklich. Kannst du etwas damit anfangen bzw. es mir erklären? Und warum WILL das Ego scheitern?

LG sole

-----------------------------------------------
when in doubt: go to the water and swim


Randolf Offline




Beiträge: 1.177

19.11.2015 22:36
#3 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

hi,

nun, damit es sich wieder als der Versager erkennt - wie's ihm ja immer prophezeit worden ist...

Ich weiss nicht wie oft ich das von meinem Vater hören musste, in anderer Form auch von meiner Mutter...
...unzählige Male. Da bleibt was hängen....und wird zur Identität.

"Lass das Wünschen und die vorsichtigen Berechnungen beiseite.
Was du am meisten fürchtest, ist bereits geschehen."


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Randolf Offline




Beiträge: 1.177

20.11.2015 16:07
#4 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

puh,

nicht mehr viel los hier....




schade


LG

"Lass das Wünschen und die vorsichtigen Berechnungen beiseite.
Was du am meisten fürchtest, ist bereits geschehen."


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

20.11.2015 18:18
#5 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

ich finde es auch schade.
keine anregenden diskussionen mehr.
keine neuen mehr.
die alten schweigen.
so wie ich ebenfalls.


sole Offline




Beiträge: 2.382

20.11.2015 19:39
#6 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Da fällt mir ne Textzeile von Simon & Furunkel ein
"Fools, said I, you do not know, silence like a cancer grows"

Schweigen ist irgendwie ansteckend.
Schade.

Aber das SN hat schon so manche Flaute überstanden.

-----------------------------------------------
when in doubt: go to the water and swim


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

20.11.2015 20:27
#7 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Zitat von Randolf im Beitrag #4
puh,

nicht mehr viel los hier....




schade


LG


wie wärs mal mit dem Chat aufleben lassen ? früher war dort immer eine lustige Runde meistens so 5-10 Leuts.

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


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Bluetic Offline



Beiträge: 1.648

20.11.2015 21:16
#8 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

stimmt, nicht mehr viel los hier. Braucht sich aber keiner zu wundern denn:

wenn hier geschrieben wird, entsteht meistens keine "offene Diskussion" sondern
ein Schlagabtausch der Argumente. Wenn ich hier neu wäre, und würde das so lesen,
welche überheblichen oder besserwisserischen Antworten hier z.B. der Bluetic
bekommt, würde ich mir es zweimal überlegen hier zu schreiben.

Mich haben so manche hier schön langsam "mundtot" gemacht. Keine konstruktive
Diskussion sondern ein Draufhauen, so dass ich nicht an meine eigene Geschichte
denken muss. Es ist der erhobene Zeigefinger und die mangelnde Empathie, die hier
alles zum Stillstand bringen.

So schaut es aus. Und die Leute hier, die noch auf mich und meine Gefühle eingehen,
werden auch gleich verunsichert. Bravo, Bravo. Ich dachte, wir sind alle gleiche
Alkoholiker, aber es ist wie in der Gesellschaft draußen. Manche sind gleicher und
loggen sich anscheinend nur hier ein, um Ihren Frust loszuwerden, indem Sie andere
angreifen, mit Ratschlägen überhäufen oder helfen wollen und dabei das Gegenteil
erreichen.

Gruß Toni


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Bodhisattva Offline




Beiträge: 1.428

20.11.2015 22:16
#9 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Hi zusammen,

ich schreibe die letzen Monate bspw. sehr wenig, lese zwar regelmäßig mit, doch dieses brennende Interesse und das sich immer mit einbringen wollen ist nicht mehr da. Zumindest JETZT / derzeit, ist auch ein Zeitproblem, definitiv, Arbeit, meinen Sport, Freunde, Freundin, gestern z. B. einen Tanzkurs angefangen, vor 24 Jahren habe ich den sausen lassen, hach, es ist nie zu spät, hat mir richtig Spaß gemacht.

Schlussendlich bin ich zufrieden so wie es ist, es passt für mich, auch das Forum übrigens, ganz verstanden habe ich nicht was und wie Randolf das meint.

Grüße, Bodhi

Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.


Bodhisattva Offline




Beiträge: 1.428

20.11.2015 22:45
#10 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Bezüglich dem Eingangsbeitrag von Randolf, den finde ich super, weil es die Sucht so wunderbar in all seiner Hinterhältigkeit aufzeigt und charakterisiert und auch dieses wahrnehmen des Gollum, das Beobachten und dann nicht wieder reinzutreten und achtsam zu bleiben, klasse! Inwiefern es schade sein soll das dann kein ellenlanger thread entsteht der meist doch wieder das Ursprungsthema zerreißt und zu Streitereien führt, das verstehe ich nicht, mir tut's gut so.

Allen einen feinen Abend und ein gutes Wochenende gewünscht, Grüße, Bodhi

Einfach SEIN- genügt völlig und mehr geht auch nicht. Das ist das volle Glück.


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Bluetic Offline



Beiträge: 1.648

20.11.2015 23:25
#11 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

ein paar Auszüge aus den sehr einfühlsamen Antworten meiner Threads. Habe mir nicht die Arbeit gemacht, alles wieder durchzulesen.

Mir reicht schon von "Alkoholikern" die sich als besseres sehen als "brauner", "Geldverschwender", "armes Würstchen", "armes Menschlein" oder "Wald- und Wiesenalkoholiker" betitelt zu werden.

Der blöde Alkoholiker schreibt hier seinen Rückfall mit all seinen Zerwürfnissen, der gescheite Alkoholiker schreibt hier nichts von seinem
Rückfall. Die Gesellschaft ist so. Hinter verschlossener Haustüre werden Frauen und Kinder mißhandelt, aber bei den Nachbarn und am Arbeitsplatz war er oder Sie immer sehr beliebt. Es ist schon mächtig übergeschwappt - das amerikanische falsche Getue. Cheese auch wenn die Hütte brennt.

Zitat von Spieler im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
Zwischendrin hatte ich öfter mal den Eindruck, dass du eine Chance hast. Nach deinen letzten Posts glaube ich, dass du dich wieder mal um dieselbigen bringst Meiner Meinung nach wirst du schon auf der Rückfahrt anfangen zu saufen. Diesmal hast du ja noch einen Grund mehr. Sowie ich dich bisher kennengelernt habe, glaube ich, dass in der zukünftigen Aufzählung deiner Rückfällargumente neben deiner Exfrau, deiner Ex-Beziehung,deinem Exhaus, jetzt der Türke eine zentrale Stelle einnehmen wird. Schließlich ist er ja dafür verantwortlich, dass sie dich nicht in die Adaption lassen und nach Hause schicken.Der "Kümmeltürke" ist schuld und nicht deine braunen Überzeugungen, die dir eine kranke Wahrnehmung vorgaukeln und die du dir der Einfachheit halber gerne zu eigen machst.
Und wie ich dich jetzt sehe, hast du dich mit der dir eigenen Bauernschläue durch die Therapie geschmuggelt. Vieles hast du gehört, einiges verstanden, aber nichts behalten.

Ich wünsche dir, dass es dir in den letzten 2 Tagen noch gelingen möge, dass du nicht nach Hause mußt, sondern in irgendeine Adaption kannst. Das macht dich zwar auch nicht auf Dauer trocken, aber es verschafft dir Zeit und vielleicht nutzt du sie diesmal.

Zitat von Bodhisattva im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
Falls Spieler die mangelnde Einsicht bzw. die Ablehnung von Verantwortung hin zu Gründen bzw. Ausreden, die wieder zum Saufen führen, ausdrücken wollte, so bin ich auf seiner Seite, eben weil ich es auch so sehe, auch von mir kannte bzw. daran arbeite die Selbstverantwortung zu leben, denn nur so ist nüchtern leben (für mich) möglich. Eingeschliffene Muster zu durchbrechen respektive Verhaltensweisen (die schädlich sind) abzulegen ist ein Lebensweg. Toni's letzte Postings schließen nahtlos an seine Ursprungspostings an, schade.

Zur nassen Knalltüte Radi sage ich lieber nix, denn dafür ist mir die Zeit zu schade.

Grüße, Bodhi

Zitat von newlife im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
ja, ich frage mich genau das manchmal auch, Ulli.

Und da kommt auch immer wieder mal der Finanzler in mir durch. Der überwiegende Teil ist sogar kurz nach der LZT wieder rückfällig, das ist ja das Schlimme. Von daher sehe ich aus rein finanzwirtschaftlicher Sicht wirklich ein Desaster wenn ich mal Kosten und Nutzen von LZTs mir so überlege. Gerade für solche wie Toni muss es da andere Ansätze geben, die zu überlegen wären. Hoffentlich denkt man da auch künftig mal etwas weltoffener. Schließlich kann ich auch niemanden zum Clean leben zwingen.

Für diejenigen, die das gerne wollen sind die LZTs wirklich hilfreich, das stelle ich überhaupt nicht in Frage und sicherlich lässt sich auch bei so manchen Menschen, wie auch in meinem Fall, die Entscheidung während der Therapie herausarbeiten. Für viele aber lässt sich nix oder nur wenig erreichen. Nicht umsonst sind wir ein kleiner Kreis der Sauberen.

Wenn sich Toni für Konsum entscheidet, dann soll er konsumieren, aber nicht permanent jammern. Dann isses doch o.k.

Zitat von Hüftl im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
Zitat von Bluetic im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
arsch lecken


Toni du bist in meinen Augen ein armes Würstchen mit dem ich kein Mitleid habe , tut mir leid aber das ist so

" Arsch lecken " das sind 2 Worte, und nach mir die Sintflut. Beweg lieber mal dein Ar... und mach was aus deiner Situation,ich hab im Leben schon paar Situationen gehabt in denen ich keinen Ausweg gesehen habe, aber ich bin von Natur aus ein Kämpfer. Geht nicht gibts nicht es gibt immer eine Lösung und wenn der Weg auch noch so steinig ist.
Aber für den Erfolg der Sache muß man aber auch hart Arbeiten aber das hast du anscheinend verlernt oder versoffen.

!. man muß es wollen ( für sich selber )
2. wenn ich ein Ziel,
habe dann zieh ich die Sache durch bis zum Schluß
3. da wo andere aufgeben , da fange ich erst an ( Malborospruch )

aber ich glaube du willst gar nicht aufhören , also sauf was reingeht Prost



Zitat von newlife im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
genau wie vor ein paar Monaten beim Toni. Ich schreib jetzt mal nix zum Thema "Wenn der Finanzler in mir durchkommt", ich muss mich ja nicht ständig wiederholen.

Zitat von trollblume im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
Du bist echt ein armes Menschlein,Toni









......und m.E. einer der 10 Anwärter auf den diesjährigen Darwin-award, wenn du so weiter machst

Ich sag nur Treppe im Vollsuff









Zitat von newlife im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
so richtig weiß ich auch nicht, was das ist. Hats nun geklickt oder nicht? Ich selbst bin aber auch eher ein kopfgesteuerter Mensch, vielleicht liegts daran.

Ist aber völlig unrelevant wie man das nun bezeichnet. Wichtig ist, dass du gut für dich selber sorgst und daran auch Freude empfinden kannst. Ich nenne das ganze deshalb auch "Entwicklungsprozess", denn es sind ja bekanntlich kleine Schritte, aber zielführende. Das passiert halt nur bei einem Bruchteil der Süchtigen, aber es ist deshalb ja nicht ausgeschlossen, dass es noch kommt.

Aber das so eine LZT auch so richtig nach hinten losgehen kann und für mein Empfinden liest sich das beim Toni schlimmer als zuvor, ist schade. Warum hab ich die Kohle vom Kostenträger nicht bekommen, damit ich mir endlich mal ein schickes Auto kaufen kann.

Zitat von Bodhisattva im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
Huhu Trolli,

Toni ist schlicht und einfach ein nasser Feld- und Wiesenalkoholiker, dafür kriegt er gar nix, außer seinen Depressionen, Neurosen, suizidalen Androhungen, Führerscheinverlust, Stalking-Anfällen, Weinerlichkeiten, Kümmeltürkattacken, Neid, Zorn, Groll, Umpkippaktionen mitten in der Stadt dank Dtremens, ..., und die heilige Pflege seines Narzismuss, besonders gerne hier on board, denn hier gibt's noch immer Bühne, bin jetzt selbst gerade das beste Beispiel.
In der Gruppe wird gesagt, gut für die trockenen Freunde so etwas zu hören (hier: zu lesen), ein Spiegel des ganzen Elendes und Dramen, es erdet, traurig für den Betroffenen (hier: Toni) gut für die anderen. Just life.

Interessant ist für mich das ein rotznasser Type hier frei und frank ausdrücklich "nicht" den Wunsch hat aufzuhören und weiterhin on board schreibt, ich würde da einfach weitersaufen, wat soll ich mit nem Saufnixboard, ist eh bald beendet die ganze show.

Nichtsdestotrotz, es gibt keine hoffnungslosen Fälle.

Grüße, Bodhi



Zitat von newlife im Beitrag RE: Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte
Salve zusammen,

Bodhi hat aber recht. Wenn ich drauf war, lag es mir absolut fern, hier was zu schreiben. Ich rannte meiner Sucht nach, brauchte Stoff und hab dann doch lieber mit Gleichgesinnten rumgejammert, konsumiert oder beides. Mit trockenen und cleanen konnte ich nix anfangen. Ich glaube mich selbst auch gut zu kennen. Sobald ich wieder loslegen würde, wäre das wieder genauso.
Von daher ist das für mich auch nicht nachvollziehbar, warum so manche Nasse, halbnasse oder halbtrockene oder was auch immer hier schreiben.

Aber hier geht natürlich was, wenn Toni schreibt. Ganz klar.



HIER DÜRFEN AUCH NASSE, HALBNASSE UND HALBTROCKENE SCHREIBEN. ES IST EIN "ALKOHOLIKERFORUM". Und beim Alkoholismus gehören Rückfälle zum Krankheitsbild - ob ihr wollt oder nicht. Ich schäme mich nicht, zu schreiben, wenn ich Rückfällig bin. Es ist eine Krankheit von der wir
befallen sind und geheilt werden wir nie. Heilung gibt es nicht - nur Stillstand. Und ein Stopp nach jedem Rückfall ist eben ein Stillstand.

Toni


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grufti Offline




Beiträge: 3.764

20.11.2015 23:37
#12 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Zitat von Sole...

"Aber das SN hat schon so manche Flaute überstanden."

Genauso sehe ich das auch. Jeder soll schreiben, wenn er Lust hat, und wenn nicht (wie bei mir zur Zeit) ist es doch auch ok.

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Luke Offline



Beiträge: 406

21.11.2015 07:25
#13 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Hallo,

in der Grundaussage muss ich dem Toni jetzt mal Recht geben. Was aber nicht stimmt: Toni, Du hast sehr viele helfende Posts erhalten, die Du einfach ignoriert hast.....und irgendwann hatte ich auch keine Lust mehr was zu schreiben, denn das hatte ich direkt in den Papierkorb senden können, so sehr hast Du Dich drum bekümmert.

ABER:
Ein Alkoholiker der sich zum ersten Mal in so ein Board traut, wird mit dem Universalrat: Geh in die Entgiftung, Langzeit, Nachsorge, Gruppe....nur so wird das was, abgewatscht. Grade die Mary kann hier sehr penetrant sein. Auch wenn die Vorgehensweise sich bewährt hat, will sich der "frische Alkoholiker" so was nicht antun. Ich übrigens hab das bis heute nicht so gemacht....etwa ne Langzeit.
Etwas mehr auf Personen eingehen, auch wenn Sie das "Falsche" tun. Es wird dann so lang auf ihn eingeprügelt bis er geht oder sich fügt und dann sind alle voll des Lobes. Aber ist er schon so weit? Ich habe viele Maßnahmen gemacht um meinem Umfeld zu zeigen, seht her ich tu doch was. Aber im Grunde wollte ich weitertrinken. Zwar reduziert, aber ganz auf Alk zu verzichten erschien mir damals ungeheuerlich. Klar hat mir der Spieler schon damals gesagt: Mit der Einstellung wirst Du noch ein paar Runden drehen müssen. Das war ehrlich aber nicht so belehrend von oben herab. Es war seine unaufgeregte Einschätzung meiner Lage. Er hatte Recht. Aber heute wird nicht mehr eine Einschätzung oder EIGENE Überzeugung rübergebracht sondern es erfolgt ein Kampf der Anschauungen und jeder will Recht haben. Aber jeder Mensch ist verschieden und jeder hat seinen Weg aus der Sucht auch wenn sich die meisten Wege gleichen. Ich kann verbal keinen trockenprügeln der es nicht will!

Tschüs Luke

Eine neue Hoffnung


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Randolf Offline




Beiträge: 1.177

21.11.2015 08:09
#14 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

moin,

wenn ich mal ehrlich bin hab ich die letzten Jährchen hier rein nur zu Unterhaltunsgzwecken mitgelesen...

Die Ambition jemanden zur Trockenheit zu verhelfen, hab ich nicht mit dem was ich hier schreibe.

Dafür halte ich die virtuelle Variante für unzureichend. Sicher kann durch das geschriebene Wort viel
übermittelt werden - aber von Allgemein-Plätzen mal abgesehen müsste es schon in einen vertiefenden Dialog
gehen bei dem beide einen Draht zueinander haben und sich in die Lage des jeweils anderen versetzen können.

Ich z.B. kann das nur im realen Leben, ansonst ist die Gefahr des Mißssverstehens oder Interpretierens einfach
zu hoch im Forum - außer mir liegt WIRKLICH was daran, einer bestimmten Person zu helfen....nur finde ich dann das
gesprochene Wort eine Stufe höher und effektiver.

Aber wie auch immer - SN wird als täglicher "nach-der-zweiten-Tasse-Kaffee-vorbei-Klick" morgens solange ein Teil
meines Tagesablaufs bleiben, bis.....?!

So, das reale Leben ruft.

LG

"Lass das Wünschen und die vorsichtigen Berechnungen beiseite.
Was du am meisten fürchtest, ist bereits geschehen."


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Bluetic Offline



Beiträge: 1.648

21.11.2015 14:30
#15 RE: Scheitern... Zitat · Antworten

Mahlzeit,

Ja, Luke, das sehe ich schon ein, dass ich so auf mich bezogen war, dass ich manche Posts einfach
"überlesen" habe. Es ist ja so, dass in Therapien, wenn Sie für die ausführenden (Kliniken, Ärzte,
Therapeuten und natürlich der Kostenträger) schon erfolgversprechend sein sollten. Dieser Anspruch
wird natürlich von den genannten nur erfüllt, wenn sie den Patienten dazu bringen, sich wieder in
die Gesellschaft zu integrieren. Auch Alkoholiker brauchen "Integrationshilfe" nicht nur Flüchtlinge.

Es wird einem schon mächtig auf den Zahn gefühlt, woher denn der Hang zum Suchtmenschen kommt. Meine
Ambitionen hier sind eben im Erzählstil, um auch neue Boardmitglieder nicht zu überfordern, bzw. zu
erschrecken. Bin ja in letzter Zeit öfters mit einer Frau unterwegs, die auch jedes mal bis zum
"geht nicht mehr" reinsäuft. Und zum Schluss müssen dann noch die Jägermeister rein. Wenn ich im
Laufe des Abends das Thema Alkoholismus anschneide, kommen eben nur Ausflüchte, Schuldzuweisungen,
Aggressionen und das berühmte herunterspielen der Trinkmenge von dem Betrunkenen. Das macht mir nichts
aus, denn ein "wissbegieriger" Mensch wie ich zieht daraus seine Schlüsse und seine Selbstkritik. Am
Montag waren wir wieder weg und gegen 23 Uhr wurde mir die unverblümte Wahrheit einer stark betunkenen
reingedrückt.

Mit Argumenten kommt da keiner mehr weiter - aber das kennt ja jeder von uns. Von Therapie (allein das
Wort erzürnt den Durchschnittssäufer schon) will da keiner was hören. Warum soll ich in Therapie? höre ich.
Ich habe doch keinen an der Klatsche. Und du lieber Toni warst schon dreimal in Therapie und hast auch
keinen Führerschein, keinen Job, keine Frau und kein Haus mehr. Also was soll ich in Therapie. Knallhart
ist Sie schon die Alkoholikerwelt. Frage mich oft, war ich auch so - ja ich war bestimmt auch so.

Mache diese "Ausflüge" nicht, um ein verstecktes Helfersyndrom zu befriedigen, sondern für mich selbst,
um meine Verhaltensweisen im Suff besser verstehen zu können. Wie ja von mir schon geschrieben wurde,
bin ich mit einigen Mitpatienten aus den verschiedensten Therapien noch verbunden. Es ist sehr anstrengend,
einem/er Betrunkenen in seinen Ausführungen und "Auf- und Ab Sequenzen" zu folgen. Mein Part bei diesen
Gesprächen ist nur darauf abgezielt, die Seele des Betrunkenen zu streicheln (wenige werden Alkoholiker
weil Ihr Leben so toll ist) und Verständnis für die jeweilige Situation aufzubringen. Ein "Alles wird gut",
oder "Morgen ist ein neuer Tag" - ein neuer Tag ein neues Glück oder ähnliches bewirkt mehr beim Süchtigen
als das Vorbeten einer Therapieablaufanweisung. Das sind persönliche Erfahrungswerte, die ich hier weitergebe,
nicht mehr und nicht weniger.

Aus diesem Grunde gibt es ja so viele Gemeinschaften, Gruppen, Anlaufstellen und wie auch immer genannt, weil
das "Gefühlsgefüge" bei dieser Krankheit eben sehr ähnlich ist. Ich kann mich nicht in einen Krebskranken oder
MS-Kranken reinversetzen, da ich die Gefühlslage und den Alltag nur einigermaßen abschätzen kann.

Sehe meine Aktivitäten in Bezug auf unsere Krankheit eben als ein Stück "Hilfe zur Selbsthilfe". In vielen
Gruppen ist mir das einfach zu "geregelt", "geplant" oder auch zu wenig intensiv. Intensiver ist da für mich
der Austausch ab und zu mit nassen Alkoholikern, um mir selbst näher zu kommen. Wie gesagt, ab und zu genügt,
denn es ist relativ anstrengend, sich mit besoffenen zu unterhalten, ohne den Faden zu verlieren.

Na ja, lange Rede, kurzer Sinn. Heute ist es draussen "nass", hier bei mir im Haus ist es "trocken" und es
bleibt auch trocken, solange das Dach dicht ist und nicht der Toni.

LG Toni


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