Wie kann es nur sein...? Tee und Cola enthalten doch gar keinen Alkohol... Tun sie auch nicht, aber wenn ich sie mir einschenke, ist der Impuls da: "Jetzt was Hartes zum Verlängern dazugeben..." Ob das nun Whisky wäre oder Cognac oder Rum oder Korn (letzteres vorzugsweise; von den "gefärbten" Sachen kann einem schonmal heimtückisch übel werden, wenn ihr versteht, was ich meine)ist im Wesentlichen sogar egal. Und das Schlimmste ist, je länger sich mein Entzug hinzieht (bin jetzt Mitte siebte Woche), desto stärker wird der Impuls, das Verlangen - irgendwie wird es nicht leichter, obwohl ich genau das am Anfang gehofft hatte; es kamn mir sogar logisch vor, weil der Körper sich an alles gewöhnen kann, also auch an den Entzug. Wie soll ich damit umgehen?
habe in der klinik gelernt, dass koffein und teein auch an den suchtrezeptoren andocken kann (muss nicht) und das macht den entzug schwieriger. kaffee, schwarztee und cola waren verboten.
mein vorschlag deshalb: lass es doch einfach mal weg; früchtetee, saft und wasser sind ja auch ganz lecker. wenn du morgens was zum munterwerden brauchst, tut es auch eine wechseldusche - besser als 3 tassen kaffee
außerdem ist es auch mal ganz gut, außer dem alk weglassen neue gewohnheiten auszuprobieren - tut nicht sooo weh und bringt einen auf neue gedanken....
ich weiss nun nicht genau was Du als Entzug bezeichnest.
So wie ich das versteh vermisst Du halt eine bestimmtes Feeling.
Da ist jetzt halt die Frage: was erwartest Du denn von der Trockenheit? Hast Du nur das Trinken aufgehört und wartest nun drauf daß alles wie von selbst geht?
Oder hast Du schon mal drüber nachgedacht, daß man als Trockener gelegentlich was tun muss, damit man sich "lebendig" fühlt? Ich weiss ja nicht was Du für ein Leben führst. Aber viele Trinker kennen halt nur trinken, wenn sie sich gut fühlen wollen, und da fehlt es dann natürlich wenn man nix mehr trinkt. Man fühl sich dann halt so "leer" und das kenn ich natürlich auch.
Da hilft nur, dran zu arbeiten und es kann auch dauern bis man sich im Trockenen zu Hause fühlt. Hast Du nicht irgendwas was Dir Spaß macht (außer Trinken mein ich)?
Nach 7 Wochen glaube ich nicht mehr, daß das was mit dem Entzug zu tun hat.
Hast Du in Deinen Trinkphasen meistens Tee oder Cola mit Alkohol getrunken? Wenn ja, dann ist das wohl das Suchtgedächtnis, daß Dir da einen Streich spielt.
Laß erstmal konsequent alle Gewohnheiten, die Du mit Alkohol verbindest, weg. Für die ersten Monate ist das sicherlich sinnvoll.
Hallo Aquamann, ich nehm an, du hast früher deinen Whisky und Cognac und Korn gern mit Cola oder Tee gestreckt? Denn dann reicht es wohl aus, dass das Suchtgedächtnis durch Cola und Tee wieder aktiviert wird. Ich zum Beispiel habe immer am liebsten Bier zu einem üppigen Abendessen getrunken oder, wenn's gar so üppig war, auch mal einen Schnaps hinterhergekippt, "zum Verdauen". Seit ich jetzt keinen Alk trinke, lass ich üppige Abendessen erstmal weg und beschränke mich auf Brote oder Salat, weil ich keinen Bock hab auf den "fetter-Pasta-Teller-Bier-zum-runterspülen"-Mechanismus. Ich stell es mir nicht leicht vor, wenn einen der Impuls, Alkohol zu trinken, mit aller Wucht überfällt. Vielleicht hilft es dir, dir in solchen Momenten jedesmal wieder zu sagen, du kannst das aushalten. Solche Momente gehen ja auch wieder vorüber. Alles Gute die Klabauterin
fühlst du dich gut, ich meine so ganz ohne Alkohol?
Kann es sein, dass du deiner trinkeneden Zeit ziemlich nachhängst und du vielleicht gar nicht wirklich auf ein trockenes Leben einlassen willst?
Was hat sich in deinem Leben positiv verändert?
Spürst du ein Riesenpotential an überschüssiger Energie und weisst nicht, wo und wie einsetzen?
Trocken Leben heisst leider nicht, nur nix mehr trinken, denn das neue Leben wirst du neu organisieren müssen, dich hinterfragen, vielleicht alte Hobbies wieder aufblühen lassn, was ganz Neues anfangen...
Mit Entzug haben deine Gedanken nach 7 Wochen sicher nichts mehr zu tun, es sind eher fehlgeleitete Gedanken
Ich würde an deiner Stelle jetzt erstmal die Cola weglassen und schauen, wie du dein neu gefundenes Leben interessanter und erfüllender gestalten kannst.
Den körperlichen Entzug hast Du hinter Dir,das geht ja recht fix!
Die seelische Abhängigkeit wird Dich wohl noch ne ganze Weile begleiten,das geht nicht von jetzt auf gleich.
Ich würde Dir auch empfehlen,die Cola aus dem Bauch zu lassen.Mach stattdessen mal einen Spaziergang durch den Getränkemarkt.Du wirst staunen,was man da für alk-freie Leckereien für Dich parat hält!!!
wahrscheinlich sollte ich hier nicht allzu grosse töne spucken, da meine letzte trockene phase ganze drei tage gedauert hat und das auch nur mit überwindung.
was ich aber sagen kann, was mir zumindest über die drei trockenen tage hinweg geholfen hat, war, wie oben schon jemand erwähnte, der gedanke, dass es schnell wieder vorbei geht.
bei mir ist das bedürfnis zu trinken zum beispiel eigentlich nur abends (wenn keine außergewöhnliche stresssituation auftaucht) und dann nur über 3-4 stunden. danach gehts eigentlich wieder.
vielleicht hilfts aber auch, dir klar zu machen, dass der alkohol gar nicht die erwünscht wirkung hat, die du dir dabei suggerierst. weil a) er ist weder entspannend, sondern bloß betäubend und nimmt dir die sinne b) danach ist (falls problemtrinken) alles beim alten und noch schlimmer, weil man die ganzen schuldgefühle mit sich schleppt.
dann doch lieber nochmal ein bis zwei stündchen leiden, spazierengehen oder die treppen rauf und runterrennen oder was essen, bevor sieben wochen arbeit mit einem schluck wieder voll im sind.
bin sicher, die nix neues zu erzählen, aber manchmal hilft es bei der eigenen überzeugungsarbeit einfach, wenn man dinge, die man weiss von anderen nochmal bestätigt werden
Erstmal dankeschön an alle - ihr bringt mich ans Nachdenken. Tee und Cola habe ich eigentlich sehr selten "gestreckt", aber wenn, dann hatte ich hier meine angenehmsten Mischungen zusammengebraut - eher als bei Kaffee, Limo etc. Seltsam, ob es diese Erinnerungen sind, die mein Denken aus dem Unterbewusstsein heraus dominieren? Es muss wohl so sein .
Was nun den gutgemeinten Ratschlag angeht, ich solle mein Leben sinnvoll ausfüllen - da gibt es leider nicht viel. Wie ich in einem anderen Thread schrieb (hab vergessen in welchem) mach ich gern lange Spaziergänge (wenn's wieder wärmer wird auch spätabends), kann mich stundenlang in der Stadtbücherei hinter Büchern und Comics vergraben, und ich schreibe mitunter gern; auch das lenkt ab. Demnächst kommt auch wieder Schwimmen dazu. Oh Mann, ich komme mir vor wie bei diesen Vorstellrunden im 5. Schuljahr: "Meine Hobbies sind..." *lach*