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Saufnix  
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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 951 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Alex1965 ( gelöscht )
Beiträge:

01.08.2007 21:29
RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

Hallo ich möchte mich mal kurz vorstellen und auch gleich mit meinem "Problem" ins Haus fallen. Es könnte daher ein etwas längerer Text werden, da meine Gedanken und Gefühle im Moment etwas wirr sind.

Ich bin 42 Jahre alt und seit 20 Monaten (einschl. Therapiezeit) gerne trocken.

Ich war von 1992 bis 2002 selbstständig. In dieser Zeit trank ich (so glaube ich) im "normalen" Rahmen. 2001 ging es mit meinem Gewerbe bergab. Ich begann regelrecht zu saufen. Klar dass das auch an meiner Ehe kratzte(ohne Gewalt etc.). 2002 besann ich mich und wollte mich wieder ins Zeug legen. Doch dann hakte meine Frau ein. Ich soll lieber das Gewerbe ganz aufgeben und sie geht arbeiten. Im übrigen wenn ich das nicht wolle, läßt sie sich scheiden. Rumms!

Also willigte ich ein. Sie fand eine Arbeitsstelle und ich blieb zu Hause (mir fehlte damals auch die Kraft mich durchzusetzen). Ich erledigte die Hausarbeiten, Garten usw. Doch bald viel mir die Decke auf den Kopf. Anstatt versuchen etwas zu ändern begann ich wieder zu saufen. Bis ich 2004 den Führerschein verlor (kein Unfall - normale Kontrolle). Nach einer Zeit des Selbstmitleides und Wut über mich selbst entschied ich mich für eine Therapie.

Bei dieser Therapie ermutigte man mich meine Arbeit als Grafiker / Künstler wieder aufzunehmen. Was ich auch gerne tat. Meiner Frau schien damit auch einverstanden, glaubte ich.

Doch seit dieser Zeit geht es mit unserer Ehe immer mehr den Bach runter. Ich versuche wie jeder 8 Stunden am Tag zu arbeiten. Sie bemängelt daß ich dann keine Zeit für den Haushalt usw. hätte. Anstatt Bilder zu malen (mit denen ich aber gar nicht schlecht verdiene) solle ich mich lieber mit anderen Dingen beschäftigen. Gebe ich nach ist die Welt für sie wieder in Ordnung. So geht es immer hin und her. Gut ich konnte dies durch meine ablenkende Kreativität verkraften.

Doch was mir nun zunehmend fehlt ist Zuneigung zu spüren. Sämtliche Zärtlichkeiten wehrt sie ab. Mir fehlt das unheimlich. Erotik und Sex gibt es alle 2 Monate ein mal. Ich versuchte sie darauf anzusprechen, wobei sie meinte es wäre mein Problem wenn ich mehr Lust hätte als sie. Danke!

Ich denke immer öfters an Trennung, aber 21 Jahre kann ich nicht so einfach abschütteln. Ich möchte doch nur in meinem Beruf arbeiten und eine Partnerin haben die auch Verständnis für meine Interessen hat, und diese auch in gewisser Hinsicht teilt.

Mein Umfeld hat mir des öfteren bestätigt, daß sie meine Veränderung sehr positiv wahrnehmen seit ich nicht mehr trinke. Aber die Kühle meiner Frau zieht mich im Moment so hinunter daß ich im Moment Angst habe einem spürbaren Saufdruck nicht widerstehen zu können.

Ich weiß nicht wohin mich mein Weg führt. Mir fehlt die Richtung.


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

01.08.2007 22:14
#2 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

erstmal: Gratuliere zu 20 Monaten Trockenheit. Weiter so.

Wenn Deine Ehe nichts mehr für Dich ist, warum trennst Du Dich nicht? Oder habt Ihr schon mal über eine Paartherapie nachgedacht? Offensichtlich sind Euer Bedürfnisse (ohne Hilfe?) nicht (mehr?!) kompatibel.

Bei Männer höre/lese ich oft: Sie will keinen/zu wenig Sex.
Natürlich haben bekanntermaßen die Menschen unterschiedliche Bedrüfnisse nach Nähe und Sex. Meist wollen die Frauen mehr körperliche Nähe, aber nicht unbedingt soviel Sex, bei Männern ist es häufig eher umgekehrt.
Wenn ein Frau allerdings Beides nicht mehr möchte, kann man(n) davon ausgehen, dass für die Frau in der Beziehung vieles bis alles schief läuft. Klärung ist angesagt. Und zwar NICHT über die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, sondern über die Ursache für die mangelnde Häufigkeit

[ Editiert von zai-feh am 01.08.07 22:17 ]


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

02.08.2007 00:10
#3 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

Hallo Alex,

willkommen im saufnix-forum.

Wer erledigt denn jetzt bei euch die Hausarbeit?

Deine Frau war mit der Arbeitsteilung >du Hausmann >sie berufstätig zufrieden. Du bist jetzt acht Stunden am Tag kreativ tätig und hast keine Zeit mehr für den Haushalt. Sie ist nach ihrer Arbeit auch geschafft und hat nur alle zwei Monate Zeit für Zärtlichkeiten, weil sich ja einer um Haus, Garten, Einkauf usw. kümmern muss.
Könnte jedenfalls so sein.
Vielleicht solltet ihr eine Vereinbarung treffen, wer für welche Hausarbeiten zuständig ist und das auch zeitgerecht erledigt?

"Ich möchte doch nur in meinem Beruf arbeiten und eine Partnerin haben die auch Verständnis für meine Interessen hat, und diese auch in gewisser Hinsicht teilt" schreibst du. Deine Frau wünscht sich das für sich bestimmt genauso.

Durch dein Trinken hast du ihr Vertrauen und ihre Zuneigung verloren und wirst diese erst zurückgewinnen können, wenn sie dich als verlässlichen Partner erkennt. Das dauert. Wenn sie merkt, dass deine Trockenheit von ihrem (Wohl)Verhalten abhängig ist, wird das schwer werden.

Ich denke, dein Weg sollte dahin führen, dass du an erster Stelle alles tust, um deine Trockenheit zu festigen, z. B. auch durch den regelmäßigen Besuch einer SHG, ggf. auch gemeinsam mit deiner Frau, oder durch andere geeignete Maßnahmen. Vielleicht kommt ihr euch durch gegenseitiges Verstehen wieder näher.

Gruß

Friedi

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Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

02.08.2007 07:07
#4 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

Moin Moin Alex,
und herzlich Willkommen bei "saufnix".
Ich finde es immer schade, wenn eine langjährige Ehe/Beziehung in eine (scheinbar) unlösbare Krise gerät.
Deine 16monatige (Glückwunsch:gut Abstinenz hat wahrscheinlich eine Menge Veränderungen mit sich gebracht, bei Dir, bei Deiner Frau ebenso. Die Karten werden neu gemischt und die gewohnten Rollen werden neu verteilt. Das braucht Zeit, Geduld und Vertrauen. Vertrauen, das lange Jahre "verspielt" wurde, kommt nicht automatisch mit der Abstinenzentscheidung.
Auch ich kann Dir nur empfehlen, setz Dich mit Deiner Frau zusammen und klärt, wie Euer (gemeinsames?) Leben und die neue Rollenverteilung praktisch aussehen soll und welche Wege dazu beschritten werden müssen. Ein evtl. Gruppenbesuch für jeden von Euch wäre hierzu schon einmal ein Anfang. Wenn Gruppe nicht in Frage kommt, dann evtl. ein Therapeut?
Einen Rat möchte ich Dir noch geben. Mach Deine Abstinenzentscheidung (Saufdruck) nicht abhängig vom Verhalten Deiner Frau. Das hört sich für mich an wie "bist Du so wie ich es mir wünsche, ist alles ok. Wenn nicht, kann ich ja auch wieder anfangen zu saufen".

Mehr kann ich im Moment nicht dazu schreiben aber ich hoffe, wir werden hier noch mehr von Dir zu lesen bekommen.

Bis dahin, LG Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

02.08.2007 10:54
#5 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

hallo Alex,
"Sie bemängelt daß ich dann keine Zeit für den Haushalt usw. hätte. Anstatt Bilder zu malen "
// Was willst du (noch?) mit ihr?! Ich denke sie ist längst fort, und du machst tapfer weiter die Hausarbeit, ist doch bequem.
51 % soll der Mensch immer (wenigstens) für sich selber behalten - mir kommt es vor als ob sie dir 90 % abverlangt hätte, bevor sie dich wegschmeißt, Gruß Max


fitti Offline




Beiträge: 2.444

02.08.2007 12:20
#6 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

Alex1965
Willkommen
Ich denke mal da sie so an dir rummägert,wird es zeit für ein gepräch.
Da ich das gefühl habe nachdem was du schreibst,hast du wohl nicht viel zu sagen.Es besteht auch die möglichkeit eines ,anderem Mannes und du störst( ist meine meinung)
Nur so sehe ich eine gefahr :du bist unzufrieden ,was nicht gut für einen trockenen alkohliger ist,wenn du nicht egoistischer wirst ist die flasche nicht mehr weit.
UND DAN


LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


bindroege ( gelöscht )
Beiträge:

02.08.2007 12:39
#7 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

ja, 51% sollten für DICH und Deine Trockenheit übrig bleiben.
Versuch es mal mit einer Paartherapie oder Eheberatung, ansonsten wird das wohl auf eine Zweckgemeinschaft oder Trennung hinausgehen.

Wie auch immer alles GUTE für Dich

Gruß bindroege


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

02.08.2007 14:57
#8 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Max mX
mir kommt es vor als ob sie dir 90 % abverlangt hätte, bevor sie dich wegschmeißt, Gruß Max



Hallo Max,

das sehe ich aber ganz anders. Alex geht seinem Hobby nach und möchte bewundert werden, während seine Frau den Lebensunterhalt verdient und 'den Haushalt schmeißt'. Das nehme ich an, wenn Alex es auch nicht ausdrücklich so geschrieben hat. Während seiner Saufzeit hat seine Frau ihn nicht verlassen (nicht 'weggeschmissen'). Wenn jetzt nicht beide Bereitschaft zeigen, aufeinander zu zugehen, wäre die Trennung für sie bestimmt besser, als so weiter zu machen.

Ich glaube, ich stehe so auf der Seite der Frau, weil ich - schon trocken – Ähnliches selbst erlebt habe. Nachdem ich mich zur Trennung von meinem Freund, der auch immer Zuneigung suchte, mich aber alle Arbeiten allein machen ließ, durchgerungen hatte, bin ich wieder richtig aufgelebt und brauchte nicht mehr 90% wegzugeben.

Gruß

Friedi

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Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


Weggefaehrte Offline



Beiträge: 360

02.08.2007 17:28
#9 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

Hallo Alex.

Erst einmal auch von mir ein herliches Willkommen bei Saufnix. Was Du schilderst erlebe ich in der Suchtberatung sehr häufig,nämlich dass es nach einer Therapie des betroffenen zu Spannungen in der Partnerschaft kommt. Zum einen versäumen Suchtkranke die nach einer Therapie erforderliche Nachsorge zu besuchen und zum anderen versäumen die Partner in dieser Zeit oft mitzuwachsen. Sie bleiben auf der Stelle stehen und Sehen den Suchtkranken immer noch mit den Augen aus seiner nassen Zeit.

Der jetzt abstinent lebende Partner ist plötzlich unbequemer geworden weil er sich nicht mehr so leicht steuern lässt. Auch hat er wieder eigene Bedürfnisse die er anmeldet und mit dieser neuen Situation kommen Angehörige oft nicht klar.

Um einem Rückfall vorzubauen, solltest Du schnellsten eine Suchtberatungsstelle aufsuchen und diese Probleme mit einem Therapeuten/in besprechen und mit ihm versuchen Deine Frau in diese Gespräche mit einzubinden,dami ihr wieder auf einer Augenhöhe mit einander komunizieren könnt und eine neue gemeinsamme Basis für Eure Partnerschaft findet.

Erst wenn alle Versuche für beide zu keinem zufriedenem Ergebnis führen solltet ihr über eine Trennung nachdenken.

Liebe Grüße von Günther


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

03.08.2007 13:15
#10 RE: Rückfallangst Zitat · Antworten

hallo Friedi,
habe es nochmal gelesen, könnte sorum sein oder andersherum. Ich hatte vielleicht für mich Partei ergriffen, ich hatte mal 90 % der Arbeit in der ex-Ehe. Max


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