Ich habe das Gefühl, das Thema paßt hier besser...
Inspiriert durch Hermines letztes Posting im Häsinen Thread würde mich Eure Meinung zu Psychotherapie generell sehr interessieren!
Ich komme mit mir selber da auf keinen Nenner! Früher war ich ausgesprochen "therapiegläubig" heute sehe ich sie zum Teil kritisch! Bin wirklich gespannt, was Ihr dazu denkt!
Als Freizeitbeschäftigung, Selbstzweck oder neuer Lebensinhalt nein! ( Kenne Leute, die nur noch in ihrer Therapie leben, und sich dem RL gar nicht mehr stellen mögen)
LG
Christoph
[ Editiert von Elefantino am 21.08.07 23:56 ]
[ Editiert von Elefantino am 21.08.07 23:57 ]
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ich habe damals eine gruppendynamische verhaltenstherapie gemacht...es ging hauptsächlich darum wieder/oder endlich zu lernen mit meinen gefühlen umzugehen...und zwar in erster linie für mich selbst meine gefühle zu verstehen und auszuhalten... aber sie auch in der sozialen interaktion angemessen zu kommunizieren ohne die grenzen meines gegenüber zu verletzen...
quasie nebenbei wurde mein von hass geprägtes verhältnis zu meinem alkoholkranken vater aufgedröselt...das war wohl der einzige psychotherapeutische ansatz den ich erlebt habe... der endete allerdings auch mit einem nie wieder erlebten blick in die abgründe meiner seele...
ich meine wer eine alkoholentwöhnungstherapie machen will... sollte sich vorher genau mit den fachleuten in der suchtberatung oder beim gesundheitsamt beraten...dennn...weit in die psyche reintauchen muss nicht immer der einzige weg sein trocken zu werden...
ich bin allerdings der meinung,dass eine therapie fast immer der beste unterbau ist um trocken zu bleiben...
ich denke, dass die Seele genauso erkranken kann wie der Körper ist mittlerweile nicht mehr neu. Während ich bei körperlichen Leiden selbstverständlich die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehme besteht bei den seelischen Erkrankungen oft eine Hemmschwelle. Ich frage mich wieso . Sicher, man darf vor lauter Therapie das RL nicht aus den Augen verlieren. Ein guter Therapeut achtet aber auch mit darauf. Ich glaube die Krux ist, dass viele zum Therapeuten gehen ohne sich vorher von einem Facharzt (Psychiater) eine vernünftige Diagnose stellen zu lassen mit der beide, Therapeut und Patient arbeiten können. Weiterhin wissen viele nicht, das der erste Therapeut nicht unbedingt der passende sein muss. Die Suche kann oft sehr lange dauern, vor allem, da die meisten mit Patienten komplett überbelegt sind. Als nächstes muss herausgefunden werden, was für eine Therapie am effektivsten ist, analytisch, Verhaltenstherapeutisch, Traumatherapie oder was sonst noch alles in Frage kommt.
Und, was sich viele nicht wirklich vorstellen - Therapie ist verdammt harte Arbeit. Und tut manchmal, vor allem die analytische, verdammt weh. Darüber muss man sich im Klaren sein.
Trotzdem bleibe ich dabei, das es keinen gescheiten Grund gibt, die Seele nicht mit genauso viel Aufmerksamkeit von Fachleuten behandeln zu lassen wie man es bei seinem Körper ja auch tut.
LG - Tina
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
wie ich die letzte Zeit in mehreren Posts geschrieben habe, bin ich inzwischen sehr davon überzeugt, daß meine Therapie hilfreich für mich ist.
Ich habe mich jahrelang dagegen gesträubt, weil ich dachte, das ist doch übertrieben, ich hab doch gar keine wirklich schlimmen Probleme.
Aber meine ständigen psychosomatischen Erkrankungen in diesem Frühjahr haben mich eines Besseren belehrt.
Ich denke, eine Therapie ist dann sinnvoll, wenn der Leidensdruck eine gewisse Schwelle überschritten hat. Erst dann bin ich bereit, auch etwas anzunehmen und Einsicht in die Tiefen des Nähkästchens zu gewähren.
Nur zum Spaß macht das vermutlich niemand und es würde auch nicht viel Sinn machen.
Ich hatte bisher noch keinerlei Therapie, ich setze eher auf Selbsthilfe. Trocken geworden bin ich über die 12 Schritte der AA, die ich nach wie vor, so gut ich kann, anwende. Ich habe so den Eindruck, manche, die einmal mit Psychotherapie angefangen haben, beginnen eine Wanderung von einem Therapeuten zum nächsten, weil sie sich durch die Therapie Veränderungen erhoffen, die diese aber nicht leisten kann. Um etwas zu ändern sind die eigene Entschlossenheit und der eigene Mut wichtig, und nur ich selbst kann etwas ändern, nicht ein Therapeut für mich.
Sollte ich in eine problematische Seelenlage geraten, aus der ich mit Selbsthilfe nicht herauskomme, würde ich mich selbstverständlich auch um weitere Hilfe bemühen. Was zai-feh schreibt "Es kann einfach schon helfen, dass jemand da ist, der Schweigepflicht hat und dafür bezahlt wird, sich mit mir zu befassen." darauf würde ich im Bedarfsfall auch zurückgreifen.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ich war jahrelange gegen Therapie jeglicher Art. Ich zu 'nem Seelenklempner - Aber hallo ICH doch nicht.
Habe dann gemerkt, daß es durchaus hilfreich ist, sich gezielt Hilfe zu einem Problemkreis zu holen - Partnerschaftsprobleme, Alkoholismus. Das hat auch soweit bei mir ganz gut funktioniert.
D.h. ich bin bis jetzt mit Verhaltens- und Gesprächstherapie ganz gut über die Runden gekommen. Ich habe immer wieder soweit Anstöße bekommen, daß ich dann selbstverantwortlich mein Leben ändern konnte.
Ob ich aber z.B. eine Psychoanalyse machen würde - das müßte ich mir sehr gut überlegen. Bis jetzt kann ich noch mit meinen Leichen im Keller leben. Ab und zu Parfüm in einer Gesprächstherapie drüber und mein Leben geht zufrieden (mehr oder weniger) weiter. Ich weiß nicht, was ich mit den Trümmer meines Ichs nach einer Psychoanalyse anfangen sollte.
Ach ja, ich habe mich u.a. jahrelang gegen therapeutische Hilfe gesperrt, weil ich einige Therapie-Süchtige kannte. So Anfang der 70ger war es ja mal in, zum Osho, und/oder zum Janov (Urschreitherapie) und/oder... zu gehen. Man/frau konnte in manchen Kreisen nicht mitreden, wenn sie/er nicht die neueste Therapiemode ausprobiert hatte. Das war für gesunde Menschen mit genügend großem Geldbeutel nicht weiter schlimm, aber Menschen, die dringend vernünftige Hilfe gebraucht hätten, kamen so in eine Therapie-Abhängigkeit.
wie auch Vicco dachte ich früher beim Thema Therapie, Psychater, Psychologen, ich doch nicht, ich hab doch keinen an der Klatsche.
Mein Weg hat mir was anderes aufgezeigt. Ich wurde betreut von einem Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen, machte dort eine Therapie (Einzel- und Gruppensitzungen). Nach 2 Verlängerungen endete dort alles im Dezember 2004. Ich bekam schon eine Weile vorher Panik, da ich mich noch nicht "fertig" und stabil fühlte. Ich hatte das dringende Bedürfnis, weiter an mir zu arbeiten. Zum Glück und mit Hilfe fand ich einen freien Therapieplatz bei einer Psychologin und konnte nahtlos weitermachen. Nun hab ich noch ein paar Stunden. Und dann ist es mir genug.
Ohne diese Theras hätte ich niemals meine Sucht, meine Aggressionen, meine Unfähigkeiten, meine Unsicherheiten in Verbindung mit Arroganz ablegen bzw. verändern können. Ich lernte so vieles, z.B. Körper und Geist in Verbindung zu bringen, Grenzen zu setzen und die Anderer zu akzeptieren. Viele Erinnerungen aus meiner Vergangenheit bes. Kindheit - Elterhaus sind vorgebrochen, ich habe Zusammenhänge meines Verhaltens mit dem Elternhaus erkannt, bearbeitet, abgeschlossen.
in meiner Familie war es sowas von verpönt was für seine Seele zu tun, mannoman!
Meine Mutter hat immer gesagt, das wäre was für durchgeknallte Persönlichkeiten oder welche, die ihr Leben nicht in die Reihe kriegen und schwach sind...sie war eine, (Gott habe sie seelig) die es dringend nötig gehabt hätte eine Therapie zu machen. So viele Altlasten aus der Vergangenheit...letztendlich ist sie einsam, im Streit mit mir, und allein in ihrer Wohnung verstorben...einfach umgekippt...
Deshalb habe ich erkannt, dass ich was anders machen will, so wie ich es schon zu Lebzeiten meiner Mutter schon gemacht habe...deswegen waren wir im Dauerstreit...sie hat mich einfach nicht verstanden, sprach eine andere Sprache als ich.
Und nun mache ich alles anders als sie...ob es besser ist, das weiß ich nicht, jedenfalls noch nicht genau...aber ich fühle mich wohl mit meiner therapierten Seele, kann für mich denken, für mich handeln...ICH sein...
Im September gehts weiter, es sind noch viele Baustellen bei mir zu bearbeiten. Ich freu mich schon tierisch auf diesen Termin, hoffe, dass das dann auch gleich die richtige Therapeutin ist...
Also im Allgemeinen: Therapie? JA, UNBEDINGT!!! Die Mehrzahl aller mit Medikamenten behandelten Krankheiten sind psychischer Ursache...und der Staat mit seinem Pharmakonzern wird einen Sch...tun und die Menschheit aufklären über diese Umstände...davon bin ich sehr sehr überzeugt...Haupteinnahmequelle: Tabak und Tabletten...
Denkt mal drüber nach...
Barbara
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
das ist wahr barbara, dein bericht ist treffend beschrieben.
die ursachen für suchtprobleme sind doch psyschich, also so hab ichs bei mir erlebt. hab mal ausgerechnet, ich bin jetzt 40 geworden, als ich 26 j. war, fing es an....seit dem mach ich therapien mit unterbrechungen. hab lange lange gebraucht mich selbst+theras zu verstehen, warum, wieso, ABER
jetzt, letztendlich hat mir die 12 wochen therapie in der suchtberatung DIANKONIE in düsseldorf geholfen, weil ich es zugelassen habe. da wurde alles nochmal aufgedröselt, hat immens weh getan, so dass ich oft einfach agressiv verschwinden wollte.
und ich hatte auch angst, als mir die einzeltherapeutin aus der diakonie beim abschlussgespräch sagte: ja, sylvia, sie sind eigentlich fertig!!!! sie empfohl mir aber noch ein ca. halbes jahr weiter psychotherapie zu machen, zur festigung meines selbwertgefühl, wenigstens so lange bis ich einen neuen job habe.
ich habe angst, daher hab ich während der nachsorge mich um einen platz gekümmert, hatte riesiges glück hier in hilden hat eine tagesklinik neu eröffnet, die langenfelder klinik? davon ein 2. haus. da mache ich weiter, die sind total nett, alle die dort arbeiten.
glück???? (glaube, es sollte so sein)
aber aus einsamkeit eine therapie machen???? voll unfähr den gegenüber die dringend eine brauchen und auf die warteliste gesetzt werden.
noch ein bisschen, dann hab ich kein nerv mehr, denke, dann hab ich hoffentlich glück mit der shg, wo ich heut 1.mal hingehe....
lg*sylvia*
Jeden Tag, an dem du nicht:)ist ein verlorener Tag!!! (CharlyChaplin
ZitatGepostet von Rhabarberbarbara ...und der Staat mit seinem Pharmakonzern wird einen Sch...tun und die Menschheit aufklären über diese Umstände...davon bin ich sehr sehr überzeugt...Haupteinnahmequelle: Tabak und Tabletten...
Hi Barabra,
Du siehst mich etwas verwirrt Ich wußte nicht, daß dem Staat irgendwelche Pharmakonzerne gehörten. Daß die Jungs von der Pharmaindustrie ganz kräftig in unserem Gesundheitssystem abkassieren und keinerlei Interesse an Methoden haben, die billiger, aber wirksamer sind, ist mir klar; aber was der Staat damit zu tun hat, das verbirgt sich mir.
ganz auf der Brennsuppe bin ich nicht dahergeschwommen Schon allein mein etwas höheres Alter verrät, daß ich von dem pösen, pösen 68 nicht ganz unbeleckt bin. Ich war auch in den 70ern und 80ern politisch nicht gerade untätig - und das bestimmt nicht auf Seiten der CSU Gerade deswegen habe ich es mir angewöhnt, die großen Verschwörungskeulen normalerweise zuhause zu lassen und etwas differenzierter zu argumentieren.
Mei, jeder wia er mog
Gruß Viktor, der sich allerdings sehr gut an seine besoffenen Rundumschläge erinnern kann
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Saufnix-Chat
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Offline
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das ist wahr barbara, dein bericht ist treffend beschrieben.
Ich wußte nicht, daß dem Staat irgendwelche Pharmakonzerne gehörten. Daß die Jungs von der Pharmaindustrie ganz kräftig in unserem Gesundheitssystem abkassieren und keinerlei Interesse an Methoden haben, die billiger, aber wirksamer sind, ist mir klar; aber was der Staat damit zu tun hat, das verbirgt sich mir. 
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Schon allein mein etwas höheres Alter verrät, daß ich von dem pösen, pösen 68 nicht ganz unbeleckt bin. Ich war auch in den 70ern und 80ern politisch nicht gerade untätig - und das bestimmt nicht auf Seiten der CSU
Gerade deswegen habe ich es mir angewöhnt, die großen Verschwörungskeulen normalerweise zuhause zu lassen und etwas differenzierter zu argumentieren. 