Hallo, ja, ich habe viele Fragen, die ich nicht beantworten kann oder vielleicht nicht will? Ich lernte meinen Mann vor 33 Jahren in der Suchtklinik kennen. Er war Alkoholiker, ich medikamentenabhängig. Jeder sagte, das geht nicht gut mit euch. Ich besuchte 10 Jahre lang eine Selbsthilfegruppe, die Abhängige und Partner gleichermassen betreute. Ich war ja beides. Später leitete ich diese Gruppe sogar. Ich weiss also, was Abhängigkeit bedeutet. Wir begannen eine schlimme Zeit, einer von uns war immer rückfällig die ersten2 Jahre, bis wir es wirklich schafften. 17 Jahre waren wir beide trocken und clean, mein Mann ist es noch immer. Ich fing nach 17 Jahren an mit Rotwein und merkte, dass er mir gut tut. Ich wurde freier, lustiger, bekam mehr Beifall am Abend. Das gefiel mir. Inzwischen bin ich täglich bei mindestens einer halben Flasche Rotwein angelangt, meistens eine ganze. Morgens sage ich mir immer: Du weisst, wohin das führt, hör auf damit! Ich will es auch, aber am Abend.... Und jetzt meine Frage. Ich weiss alles über Alkoholismus, über Co- Abhängigkeit, über den Selbstbetrug. Und trotzdem, kann es sein, dass man es doch alles selbst durchleben muss? Dass nur das eigene Erleben hilft, etwas zu ändern? Eigentlich weiss ich doch, was passieren wird, wenn ich nicht aufhöre, warum tu ich es nicht? Dann sage ich mir immer: Jeder braucht sein ganz eigenes Tal, um aufzuhören und denke gleichzeitig, dass es eine ganz dumme Ausrede ist, um weiter zu trinken.
schön das du hergefunden hast und das du etwas unternehmen möchtest.
deine fragen kann ich gut nachvollziehen
ZitatGepostet von Gothy .... Und jetzt meine Frage. Ich weiss alles über Alkoholismus, über Co- Abhängigkeit, über den Selbstbetrug. Und trotzdem, kann es sein, dass man es doch alles selbst durchleben muss? Dass nur das eigene Erleben hilft, etwas zu ändern? Eigentlich weiss ich doch, was passieren wird, wenn ich nicht aufhöre, warum tu ich es nicht? Dann sage ich mir immer: Jeder braucht sein ganz eigenes Tal, um aufzuhören und denke gleichzeitig, dass es eine ganz dumme Ausrede ist, um weiter zu trinken.[/b]
und ich denke ich weiß auch wer dir antworten geben kann.
frag mal gothy selber und antworte dir ehrlich ohne selbstbetrug.
einen guten tip hab ich aber noch für dich. suchtberatung, kann dir bei der andwortfindung helfen.
ich wünsche dir das du antworten und einen weg findest
lieber gruß, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von Gothy Eigentlich weiss ich doch, was passieren wird, wenn ich nicht aufhöre, warum tu ich es nicht? Dann sage ich mir immer: Jeder braucht sein ganz eigenes Tal, um aufzuhören und denke gleichzeitig, dass es eine ganz dumme Ausrede ist, um weiter zu trinken.
Was weißt du denn genau, was passieren wird? Glaubst du, dass es wie bei deinen Tabletten mehr wird. Fühlst du dich süchtig?
Ganz herzlichen Dank für alle eure Antworten. Eure Fragen haben mich schon ein Stück weiter gebracht. Von den Tabletten war ich damals auch körperlich abhängig. So weit bin ich heute nicht. Jedenfalls spüre ich keine Symptome. Und... nein, ich fühle mich nicht süchtig. Ich denke immer noch, ich trinke Rotwein, weil er mir schmeckt. Aber sofort ist da eine Stimme in mir, die sagt: Das war mal. Es ist ein guter Anfang für mich, es (hier) einmal auszusprechen, denn ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich gegensteuern muss. Aber noch will ich nicht richtig, wie kann ich mich selbst überzeugen? Das hört sich jetzt ganz schön verrückt an, aber ich glaube, ihr versteht sicher, was ich meine.
ZitatGepostet von Gothy Aber noch will ich nicht richtig, wie kann ich mich selbst überzeugen?
Du lässt dich einfach immer tiefer in den Misthaufen einsinken. Viele schaffen es auf der Strecke zwischen Hals und Kinn, manche auch noch, wenn die ersten Halme in ihre Unterlippe pieken. Die, die warten bis erst mal die Nase drin ist, schaffen es dann meistens nicht mehr.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
der Weg von der Pille zur Pulle oder umgedreht ist nicht sonderlich weit. Ich vermute, das weißt Du auch.
Ob Du abhängig bist oder nicht kannst Du nur selbst wissen, für mich liest Du Dich, als würdest Du von uns allzugern hören das Du hier falsch bist.
Aber ich denke, Du bist hier ganz richtig und was Du tun solltest weißt Du auch. Wenn es einfach nur nett ist und kein Problem mit dem Wein, wieso solltest Du Dir dann Gedanken machen?
Jetzt steht nur noch die Frage, wie weit Du in den Misthaufen musst.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ZitatGepostet von Gothy Aber noch will ich nicht richtig, wie kann ich mich selbst überzeugen?
Du lässt dich einfach immer tiefer in den Misthaufen einsinken. Viele schaffen es auf der Strecke zwischen Hals und Kinn, manche auch noch, wenn die ersten Halme in ihre Unterlippe pieken. Die, die warten bis erst mal die Nase drin ist, schaffen es dann meistens nicht mehr.
Genau so,Greenery
Der Misthaufen stinkt zwar,aber er ist vertraut,...die "wohlige"Wärme,die Gewohnheit....
Was für eine "Fremde" lauert wohl außerhalb,dieses zwanghaften Fallenlassens?
... diese Angst unbekannte Wege zu gehen,diese Erkenntnis auf meinem bisherigen Weg,der mich in die Sucht führte,gescheitet zu sein....Hemmnisse Hilfe anzunehemen.
Die Sucht schleicht sich unbemerkt ein ... mein Verstand hat mit unzählige Male gesagt...."Spring ab..." und mein Gefühl hat mich unzählige Male gewarnt:"Das wahre, abstinente Leben bietet viel mehr Zufriedenheit"
Irgendwann zogen sich Vernunft und Gefühl verschnupft und ungehört zurück...
Der Zwang zu konsumieren,durch den Ablauf der chemischen Prozesse im Gehirn,war stärker....ich hätte meinen eigenen Tod in Kauf genommen.....mein Gott,wie krank....
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
du bist hier auf jedenfall richtig, sonst würdest du hier nicht schreiben und süchtig bist du auch. Du selbst bist die letzte, die es merkt, weil du es ja gar nicht merken willst. Du suggerierst dir, dass doch (noch) alles o.k. ist. Nur weil du keine Entzugserscheinungen hast. Die kommen schon noch und auch dann willst du nicht wahrhaben, dass sie vom Alk kommen. Solange sie noch nicht so dramatisch sind, bietet sich es ja auch an, über alles andere in der Welt zu schimpfen. Ich habe 7 Jahre lang mehr oder minder schwere Entzüge alleine ausgehalten, bis ich mir habe helfen lassen, weil ich ein dahinsiechendes, zitterndes Häufchen Elend war.
wer, wenn nicht wir, kann verstehen, das jeder von uns Rückfallgefährdet ist?
Du wirst Gründe vorschieben können, dass Du mit dem Trinken begonnen hast. So einfach mal aufhören, kannst Du immer..so dachte ich auch. Aber so klappt das nicht.
Zum Thema Abstinenz gibt es nur eine Entscheidung. Ein bischen abstinent gibt es nicht. Auch wenn Deine Umwelt vielleicht noch gar nicht weiss wie Du drauf bist.
Menschn, die als ehemals aktiv Süchtige selbst therapeutisch tätig werden stehen oft unbewusst unter ganz besonderem Stress. Da gehört viel Nachbereitungsarbeit zu.
Deine Chance ist, dass Du Dein Problem erkennst, o.k. das können viele, jetzt handle. Du hast einen kundigen Partner, bitte ihn um konsequente Unterstützung, so dass Du externe Hilfe nutz, annimmst.
Die Türe raus aus der aktiven Suchtphase ist meiost nie wirklich verschlossen, Du must Dich aber bemühen diese verzogene Türe behutsam zu öffnen. Manchmal schafft man es nicht allein.
Ich drücke Dir die Daumen, denke an die guten Tage ohne Suchtmittel.
Danke an euch alle. Ich fühle mich schlecht, weil ich eure guten Ratschläge (noch) nicht annehmen kann. Nicht wirklich. Ich spüre, dass ich verstandesgemäss alles weiss, aber das Gefühl noch nicht so weit ist. Dieses regiert aber. Ich verspreche euch, dass ich euch nicht aus den Augen verliere und, wenn ich so weit sein sollte, mich wieder melden werde. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas MIR passiert. Passt gut auf euch auf!