*Worte such* Tja,ich bin 27 Jahre alt.Und trinke im Prinzip fast jeden Abend seid etwa 3 Jahren.So eine halbe Flasche Whiskey darfs schon sein.Und wenn meine Tochter mal ausserhalb schläft auch gerne mehr. Eine physische Abhängigkeit sehe ich da noch nicht.D.h. keinerlei Entzugssymptome. Das ist so unglaublich bescheuert.Ich bin Krankenschwester und habe in meiner Arbeit zig Alkoholentzüge gesehen,mit Delirium tremens mit Unterstützung von Distraneurin usw.,alles dabei an Verhalten,Symptomen und auch Dauergäste.(ja alles durcheinander jetzt irgendwie) Jedenfalls weiss ich doch SO genau wie alles abläuft,wie die Sucht ensteht,wie man sich selbst beschei**,welche Ausreden kommen,die Folgen und und und. Mir ist mein Verhalten absolut bewusst,was ich tue und warum ich es tue und ich belüge mich selbst.Ich sehe mich selbst aus dem Lehrbuch.Aber dennoch bin ich unfähig etwas zu Ändern.Ich weiß warum ich saufe,ich weiß was mit mir geschehen wird.Und vor allem weiß ich,daß ich es sein lassen muss.Ich bin per se chronisch krank (Magen-,Zwölffingerdarm-,und Speiseröhrengeschwüre,aber das hatte ic alles schon vor dem Alkoholkonsum,und Akne inversa,die sich extrem verschlechtert durch Alkohol) All das weiss ich und viel mehr,aber ich schaffe es nicht davon zu Lassen.Tagsüber habe ich nie das Bedürfnis zu Trinken.Und bei Feiern sage ich sogar bewusst NEIN zum Sekt(weil ich denk mir ja Du darfst nur Abends trinken und nur alleine,eine Selbstlüge en gros) Ich trinke Abends weil ich nicht in der Lage bin abzuschalten.Das konnte ich eigentlich noch nie.In den letzten 3 Jahren waren die Probleme so arg,daß ich irgendwann mal zur Flasche griff,und siehe da,man kann die Sorgen ignorieren und man kann schlafen.Prima Sache. Nur hindert das in jeder Form Lösungen zu Finden. Naja viele Lösungen habe ich dann zwar gefunden,aber sicher nicht durch Alkohol sondern durch einen lieben Menschen den ich im Net kennenlernte und den ich nun als meinen Freund bezeichnen kann. Ich bin endlich geflüchtet aus meiner schrecklichen Ehe.Mein Mann verfolgt mich weiterhin.Und da ich immer meine Probleme brav schluckte und nachher noch fein mit Alkohol nachspülte,glaubt mir jetzt natürlich kaum einer was für einer mein Mann tatsächlich ist und was ich mir habe gefallen lassen.Ich bin natürlich die böse die diesen wundervollen lieben Mann verliess und gar nicht an ihre Tochter denkt.(Und WIE ich an sie denke dabei) Ich musste meinen Job kündigen(nicht wegen Alk),da ich keinen Schichtdienst mehr arbeiten kann,nach der Trennung.Die finanzielle Lage sieht also seeeeehr rosig aus.Aber,ich kaufe trotzdem Alkohol,das ist doch bescheuert! In Selbstmitleid versinke ich nicht allzu oft,ich bin es einfach nur leid immer kämpfen für jedes kleine bißchen.Und auch noch so stur und stolz Hilfen anzunehmen.Daß ich sehr viel trinke weiss ja nichtmal wer.Mein Freund lebt 1000km entfernt und wenn wir uns sehen dann trinke ich nicht. Ich ordne gerade mein Leben in so vielerlei Hinsicht,und habe auch durchaus langsam Erfolg dabei,eine Umschulung steht an,ich mache ein Fernstudium nebebei.Lerne mein seelenleben endlich zu Ordnen(dabei habe ich den wenigsten Erfolg)Ich muss versuchen endlich mit mir ins Reine zu Kommen,und dazu ist auch ein wichtiger Schritt diesen sche** Alk wegzulassen.Ich mache in allen Belangen zumindest ein paar winzige Fortschritte indem ich zu Lernen beginne,daß es unmöglich ist alles allein zu Schaffen,und nehme jetzt auch Hilfe an.Nur bei meinem angehend chronisch werdenden Alkohlabusus(phsychisch ist ers eh schon)da traue ich mich nicht den paar lieben Menschen zu Outen.Das ist für mich das absolute definitive Eingeständnis des Versagens.In anderen Bereichen Hilfe anzunehmen,bedrückt mich schon genug.Wenn ich meinem Freund jetzt noch sage,daß ich eine Säuferin bin,ich weiss nicht wie er reagiert.Er würde mir helfen wollen denke/hoffe ich,aber ich möchte ihn nicht enttäuschen.(ja auch wieder ein selbstbetrug irgendwie,ich bin nur feige) Mir schwirrt der Kopf,ich habe soviele Sorgen hier und weiss nicht mehr wo ich anfangen soll.Ich bin agressiv,depressiv und total daneben. Ich bin sauer auf mich,weil ich mir nun auch noch ein Alkoholproblem angelacht habe,obwohl ich es doch soviel besser weiss. Eigentlich weiß ich gar nicht warum ich das Alles hier schreibe.Ich schätze aus dem Kauderwelsch wird eh keiner schlau. Ich helfe immer gerne und bin empathisch für fast jeden Menschen,das ist irgendwie so eigenartig mal auf der anderen Seite zu stehen und zuzugeben,daß ich hilflos bin.Alle sehen mich immer nur als die,welche alles schafft ud mit dem Kopf durch die wand geht.Ich schätze,wenn ich meine Unfähigkeiten in meinem Umfeld zugeben würde,täte mir das wohl wie die Sache mit meinem Mann auch keiner glauben.Der Einzige der mich schwach kennt und am Boden ist mein Freund,und selbst da habe ich angst dass ich es mal bereuen werde.Ich habe selbst objektiv eine sehr miese Kindheit,Ehe und anderes hinter mir,aber ich denke immer darauf kann man sich nicht ausruhen und jammern,es liegt an mir meine Verantwortlichkeit zu allem zu erkennen und es zu ändern,heulen bringt nix.Aber je mehr ich mich selbst trete desto weniger kommt bei rum,das ist ein Kreislauf...
Ich weiß zwar eigentlich immer noch nicht so genau warum ich das alles hier schreibe.Aber da lobe ich mir jetzt mal die Anonymität des Internets,und danke Euch fürs Zuhören.
Haltet durch!Ich bewundere Eure Konsequenz.Und ich kenne viele Alkoholiker die es geschafft haben.
fast jeden Abend 1/2 Flasche Whiskey ? Und dann schreibst du , du wüsstest was du da tust ? Als Krankenschwester ? Nein, ich denke nicht daß dir bewußt ist was du da treibst. Ohne den Oberlehrer heraushängen zu lassen: nach einem, dazu noch abendlichen " Genuss " solch einer Menge Alkohol hast du - bei einer " normalen " Konstitution - knapp unter 2 Promille Blutalkohol, nach Einnahme von etwas über 100 Gramm Alkohol und bist erst nach ca. 20 Stunden wieder " nüchtern ". Ich denke nicht daß dir das wirklich bewußt ist. Denn dann müßte dir auch klar sein, daß du deine Patienten alkoholisiert versorgst ! Wenn du das alles bedenkst ist dies: 1 Grund etwas zu ändern.
Du hast eine Tochter, sehr jung wie es scheint: 1 Grund etwas zu ändern.
Eine physische Abhängigkeit siehst du nicht ? Ich glaube, du hast noch gar nicht versucht, längere Zeit gar nichts zu trinken ? Oder doch ? Und wenn ja, was war danach ? Selbstbetrug ? Ja, und zwar ein ganz klassischer Fall, deshalb für mich: 1 Grund etwas zu ändern.
Es ist auch keinesfalls verwunderlich, daß du als Krankenschwester mit einem dich betreffenden Alkoholproblem konfrontiert bist. Viele in deinem persönlichen, beruflichen Umfeld sind das: Chefärzte, Oberärzte, Stationsärzte, Oberschwestern, Stationsschwestern, Schwestern auf Intensiv und...und...und.... . Und zwar nachweislich prozentual mehr als in " normalen " Berufen. Nach neuesten Statistiken sind mehr als 10 Prozent dieser Berufsgruppe zumindestens alkoholgefährdet. Ja ja, ich weiss, Statistiken, die sind geduldig. Leider aber auch zutreffend. Du siehst also, selbst DU bist - nicht einmal in deinem Krankenhaus/Klinik/Praxis - damit nicht allein, und natürlich gibt es jede Menge Hilfsangebote und Möglichkeiten dein Problem anzugehen. Aber das weißt du ja selbst. 1 Grund etwas zu ändern.
Du schaffst nicht " es " zu lassen. Obwohl du es " besser " weißt. Nicht sehr verwunderlich. Das nennt sich Sucht. Jetzt mußt du dir selbst die Frage stellen: ergibst du dich kampflos oder möchtest du etwas dagegen tun ? Wenn du so weitermachst wie du schreibst, wird dich die Sucht umbringen. Wenn du dich aufraffst und Hilfe suchst und annimmst - und du müsstest ja wissen wie, wo und wen - dann erwartet dich mit großer Sicherheit ein schöneres, besseres und lebenswerteres Leben. 1 Grund etwas zu ändern.
Auf viele deiner " Probleme " hast du dir schon selbst eine Antwort geschrieben, nur auf 1 Frage nicht: wann unternimmst du endlich etwas ? Versinke nicht im Selbstmitleid und der Denkweise " Ich weiß ja ganz genau...." , trete dir selbst in deinen Hintern und tu auch etwas: geh zu einer Suchtberatungsstelle, einer Selbsthilfeorganisation, einem Arzt deines Vertrauens und .. oder...und....
Dazu werden dir sicherlich auch andere Boardmitglieder und/oder Gäste etwas schreiben.
ZitatGepostet von Karbolmaeuschen Eine physische Abhängigkeit sehe ich da noch nicht.D.h. keinerlei Entzugssymptome. [/b]
die physische Abhaengigkeit kommt ja auch erst nach sehr langem Saufen, aber psychisch bist du wohl voll drin...
ZitatGepostet von Karbolmaeuschen Ich weiß warum ich saufe..... [/b]
Wirklich ? Ja, wenn man mich damals gefragt haette, haett ich dir auch 1000 Gruende aufzaehlen koenne, warum ich saufen musste. heute sag ich mal: es gibt keine Gruende (ausser diesen sieben: Mo-Di-Mi-Do-Fr-Sa-So), hoechstens "Anlaesse". Und diese Anlaesse kannst Du trocken besser bewaeltigen.
ZitatGepostet von Karbolmaeuschen Daß ich sehr viel trinke weiss ja nichtmal wer.Mein Freund lebt 1000km entfernt und wenn wir uns sehen dann trinke ich nicht. [/b]
kommt mir auch ziemlich bekannt vor - als ich noch nicht komplett regelmaessig getrunken hab, hab ich auch geglaubt, kein Problem zu haben.... Und es hat auch einige Zeit gedauert, bis meine Frau merkte, dass ich ein Alkoholproblem hab. Aber eins ist sicher: es wird schlimmer, und auf Dauer kannst du's niht verbergen.
ZitatGepostet von Karbolmaeuschen Nur bei meinem angehend chronisch werdenden Alkohlabusus(phsychisch ist ers eh schon)da traue ich mich nicht den paar lieben Menschen zu Outen.Das ist für mich das absolute definitive Eingeständnis des Versagens. [/b]
Aber was spricht gegen eine SHG ???? "Es ist keine Schande, suchtkrank zu sein, es ist nur eine schande, nichts dagegen zu tun..."
Weisst Du, deinem Posting nach (und aufgrund deines Berufs) weisst Du ja ganz genau, auf welchem Trip Du dich befindest, und was du dagegen machen solltest. (Und wo es hinfuehrt, wenn Du nix tust.) Ob Du es tust, diese Entscheidung musst Du selbst treffen.
Erst einmal herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich habe nun einen Tag zum "Verdauen" und nachdenken gebraucht.
That hurts,Du hast recht.Soviel Fachwissen und dann denken von 12 bis Mittag...Es ist verdammt traurig,aber um das Thema Restalkohol,habe ich mir nie Gedanken gemacht(und das als Krankenschwester oh Gott!).Ich habe ja eh keinen Führerschein,also dachte ich nie daran(habe nie einen besessen,um das mal klarzustellen*zwinker*). Nun Patienten habe ich aber trotzdem nicht alkoholisiert versorgt.Ich habe nach meiner Schwangerschaft vor fast 6 Jahren nicht mehr in diesem Beruf gearbeitet,sondern in meinem 2.Beruf:Im Personen- und Objektschutz...Für DIESES Gewerbe ist das nun auch nicht gerade besser...
Ich habe durchaus mal ein wenig pausiert,mal eine Woche,also nicht soviel.
Was die Statistiken angeht für medizinische Berufe:Als ich mich zum letzen Mal um so etwas kümmerte,waren da an der Spitze die Barbiturate,Tranquilizer und Opiate. Ich habe mich natürlich auch quer durch das Angebot geschluckt(aber nichts BTM-Pflichtiges).Das habe ich aber recht schnell wieder seingelassen,nachdem ich mit 19 einen Suizidversuch gestartet habe mit 20 Tranxilium und einer halben Flasche Vodka.Ich habe zur der Zeit etwa 3 Monate exzessiv getrunken.Und dann fast 6 Jahre lang gar nichts mehr.
Ich mache mir viel vor,das geht mir langsam auch selbst auf.
Es ist dumm,ich weiß,aber man/ich sieht nur die Anderen,man selbst ist doch da GANZ anders.Ich hatte einen Alkoholiker zum Freund vor vielen Jahren,hatte viele im Freundeskreis und alle erzählten mir ihre Geschichten.Aber die waren so ganz anders.Diese rutschen zuvor richtig ab,wurden zum Teil obdachlos.Und hatten auch so eine ganz andere Herkunft wie ich.Ich war sogar so arrogant mir zu Sagen,daß dies nur dummen schwachen Menschen passiert.Ich bin das,was man "hochbegabt" nennt,aber nützen tut mir das gar nichts.(Ich möchte um Gottes Willen niemanden verletzten hier,mit diesen Aussagen,bitte nicht falsch verstehen) Auch die Intelligenten,werden nicht ansehlicher besoffen,und Wirkung bleibt Wirkung.
Da sind einige Groschen gefallen,wenn auch pfennigweise.Da wird noch einiges kommen,denke ich.
Es lag an mir,es liegt an mir,an keinem Anderen.
Für eine Selbsthilfegruppe oder professionelle Hilfe bin ich noch nicht bereit.Alleine der Schritt,mich im Internet zu Outen,ist schon arg für mich.Ich bin ein Mensch,der grundsätzlich alle Probleme für sich behält,und nie um Hilfe bittet.
Am Rande bemerkt:am Samstag trank ich das Letzte mal etwas.
also wenn du es geschafft hast, dich im Internet zu outen - vor was weiss ich wieviel total unbekannten Leuten, dann müsste es doch ein Klacks sein, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Du bringst ganz schön viele Argumente vor, weshalb du doch GANZ anders bist als die anderen. Es ist ein toller Selbstschutz, Alkoholiker als Oblachlose und geistig minderbemittelte Leute zu sehen, wo man/frau natürlich kein Plätzchen hat. Sooo weit unten ist frau noch lange nicht --- prost! Und frau ist ja so schrecklich intelligent!! Also weisst du!! Dein Beitrag hat mich jetzt etwas - sagen wir mal ungeduldig gemacht. Dabei fällt mir ein, dass ich mal ganz ähnlich gedacht habe. Ich habe mir die Selbsthilfegruppen als eine Ansammlung rotgesichtiger, abgetakelter Leute vorgestellt, die irgendeinen komischen Käse daherreden. Nein, dazu habe ich mich auch lange Zeit nicht zählen wollen - und habe kräftig einen drauf getrunken. Ich doch nicht!! Ich glaube, schrecklich intelligent habe ich mich auch gefunden. Zuletzt habe ich mich nur noch schrecklich gefühlt und schrecklich gefunden. Ich bin quasi in einer Nacht- und Nebelaktion zu den Anonymen Alkoholikern gekommen und das waren Leute, die so ganz im Gegensatz zu meinen Vorstellungen waren. Von wegen rotgesichtig, abgetakelt und halb obdachlos!! Ich habe mich sehr geschämt über meine Vorurteile. Und die Intelligenz habe ich auch ganz weit aussen vor gelassen, sofern sie überhaupt (noch) vorhanden war. Ich habe alles durchs "Gefühl" und nicht durch den Kopf verinnerlicht und das hat mich, davon bin ich im Nachhinein übereugt, gerettet.
Jeder ist im Grunde für eine Selbsthilfegruppe bereit, wenn er Probleme mit dem Alkohol hat. Wenn das verneint wird, will man einfach nicht. Die könnten ja sagen, du darfst nie wieder trinken.... Und im Hinterkopf ist doch noch das Stimmchen, das sagt, du doch nicht, du kannst sicher massvoll trinken, wenn die und die andere Widrigkeit nicht ist und ich nicht das Opfer von dem und der Situation bin. Auf diese Art musst du wahrscheinlich trotz des ganzen Insider-Wissens noch lange zocken.
Ich wünsche dir den Mut, einen Schlussstrich zu ziehen und ganz konkret und konsequent und ohne wenn und aber etwas gegen deine Situation zu unternehmen. Ich wünsche dir Mut zur Ehrlichkeit mit dir selbst!!
Nein,körperlich merke ich noch nichts,psychisch bin ich ganz sicher im Nirwana des Ethanols. Seid meiner kurzen sauffreien Zeit merke ich eher nur Positives.Ich brauche zwar ewig um Einzuschlafen,aber wenn dann schlafe ich wie ein Toter,mal richtig tief,erholsam und vor allem ohne Alpträume.Und was ganz lächerliches:ich schaffe es mal wieder gescheit zu Sticken(Petit point u.a.),denn wenn man sich mit Gott Promille vergnügt,verzählt man sich leider des öfteren...Vielleicht kann ich ja mal wieder diesen Nebenverdienst starten?(ich habe bis vor 2 Jahren zig Auftragsarbeiten gefertigt)
Mit den Gründen liegst Du wohl auch richtig.So ein Sche**,Gründe gibts nur als Pseudo-Rechtfertigung vor Anderen und vor allem vor sich selbst. Tja und Anläße?Die brauche ich wohl leider auch nicht.Saufen klappt wunderbar im frohen,wie im depressiven Zustand.
Nein,eine Selbsthilfegruppe ist sicher keine Schande,ganz im Gegenteil.Sieh es meinetwegen auch als Selbstbeschi*,aber ich wüsste zur Zeit noch nicht was ich da sollte.Nicht,daß ich leugne ein Problem zu Haben.Ich mag und kann mich einfach nicht mitteilen,das ist zu persönlich.Ich mag mein Seelenleben nicht vor wildfremden Menschen ausbreiten und Ihnen dabei in die Augen schauen.Ja,wahrscheinlich geht es mir noch zu gut.Vielleicht bin ich auch noch der Ansicht,ich kann alles alleine schaffen(wie immer).Wo Hilfsangebote sind in meiner Stadt weiß ich eh.Nur in Anspruch nehmen möchte ich sie noch nicht. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe.Allerdings nicht in einer,welche sich mit Suchtproblematiken beschafft.Sondern in einer Gruppe von Akne-Inversa-Erkrankten.Ja,chronischer Alkoholabusus ist sogar laut WHO auch eine Erkrankung.Nur mit dem feinen Unterschied,daß ich mir meine Sauferei eindeutig SELBST eingebrockt habe.Mich hat niemals jemand zum Trinken animiert.Das war nur ich!Akne-Inversa habe ich mir nicht selbst zuzuschreiben,dafür kann ich nichts,das ist ein Gendefekt.
Da fehlen noch einige Schalter in meinem Kopf,die umgelegt werden müssen,ich weiss
das mit den anderen, die schon ganz unten sind, das kenn ich - das war ja lang fuer mich die Ausrede, zu glauben, dass ich kein Alkoholproblem habe. Aber, man findet immer jemanden, dem's noch schlechter geht. Und Alkoholismus ist sowas wie eine schiefe Ebene, auf der man nach unten rutscht - oder wenn du folgenden Vergleich willst: Wenn ich mich in einen Zug setze, der von Hamburg nach Wien faehrt, dann komme ich irgendwann in Wien an (sofern ich nicht vorher aussteige). Aber man kann sich natuerlich damit beruhigen, dass man ja erst in Hannover ist....
Du schreibst, dass du bereits einige Tage trocken bist - und Du siehst bereits die kleinen Freuden des Alltags, die mit Alkohol nicht funktionieren - das ist doch schon ein guter Anfang !!!
Uebrigens, noch was zum Outen in der SHG: erstens sitzen dort lauter Betroffene (also eigentlich kein Grund zum schaemen...), und soweit mir bekannt ist, ist Alkoholismus auch offiziell eine "nicht selbst verschuldete krankheit", weil 1) keiner mit dem Endziel trinkt, Alkoholiker zu werden, und 2) bis heute nicht geklaert ist, warum zwar die meisten Leute mehr oder weniger regelmaessig trinken, aber nur einige Prozent zum Alkoholiker werden...
Aber ich denke,ich muss da doch noch ein bißchen was klarstellen. Ich bin sicher nicht besser,anders oder gar allen anderen überlegen.Und ich sehe nun weiß Gott nicht alle Alkoholiker als debile Stadtstreicher.Sooo weit untern bin ich noch nicht.Stimmt!Aber wie es aussieht,gebe ich mir alle Mühe dorthin zu kommen nicht wahr?Und Intelligenz,wie ich bereits sagte ist relativ,zum einen schützt sie vor einem Abusus nicht(und da ist nunmal egal welche Sucht)und desweiteren,ich brauche da wohl nur noch ein paar Jahre weitersaufen,dann hat sich das mit der Intelligenz eh erledigt.Ich stelle mir noch nichtmal eine Selbsthilfegruppe als rotgesichtiger,käseredender,abgetakelter Leute vor.Im Gegenteil,ich habe vor jedem Respekt,der diesen Schritt wagt,Intelligenz oder Herkunft ist dabei schnurz. Ich habe Schiß vor meiner eigenen Courage!
Nun,ob jene Leute mir dann sagen,ich darf nicht mehr saufen ist irrelevant.Wenn ich dorthin gehe,muss ich mir das wohl schon 100 Mal selbst klargemacht haben.Man geht nicht zu den AAs wenn man einen Kater vom Wochenende hat.
Fakt ist:es gibt Menschen die können mit Alkohol in Maßen umgehen,so,dazu gehöre ich wohl nicht.
Ich bin gerade dabei mich vor mir selbst zu outen.Ich bin mein ärgster Feind.Ohne mich läuft da gar nichts.Das ist mir durchaus bewußt.Nicht die böse,böse Welt ist/war schlecht zu mir.Das war nur ich selber.Und klar,Du hast recht,ich beschei** mich in vielerlei Hinsicht noch selbst.
Ich will mir hier doch keinen Persilschein holen,mir Eure Geschichten durchlesen,um dann daraus zu Schliessen,daß ICH so schlimm ja gar nicht bin.Ich bin ja noch jung.Mit 27 habe ich noch Zeit dahin zu kommen.Ich versuche den Absprung gerade zu Schaffen,bevor es zu spät ist.Auf kurz oder lang WERDE ich mich in Behandlung begeben.Im Moment WILL ich es noch nicht.Aber mal ehrlich:hast Du irgendwann Deine Sucht erkannt und hast gesagtops,jetzt höre ich auf und begebe mich sofort in Behandlung?Vielleicht ja,vielleicht nein,ich jedenfalls kann keinen Schalter umlegen und sofort alles ändern.Mag sein,daß ich schwach,unbeholfen,stolz,dumm,ignorant und weiss Gott was bin.Was ich jetzt muss ist erstmal mein Versagen am Leben zu verdauen und mir selbst die Weichen stellen,und DANN bin ich bereit für eine Therapie,wenn ich weiß was ich will und wo meine WIRKLICHEN Prioritäten sind.Vielleicht bin ich etwas langsam,durchaus möglich.
Nur um eins wirklich nochmal klarzustellen:
Ich bin in keinster Weise etwas Besseres als Ihr alle!Davon distanziere ich mich.Autsch,so ein Selbstbewusstsein hätte ich gerne.Meine Aussagen diesbezüglich waren lediglich die Erkenntnis und die Schlußfolgerung aus meinem "Märchendenken".Wenn ich tatsächlich so etwas denken würde,und kundtun auch noch,dann wäre es doch wohl eine unverzeihbare Unverschämtheit und Beleidigung,das Menschen an den Kopf zu "kanllen" die mir weit vorraus sind,oder?
es freut mich, dass dich mein etwas scharfer Beitrag zum Nachdenken gebracht hat... denn das habe ich bezweckt
Die, die schon länger hier sind, wissen, dass die Miezekatz nix verniedlicht und keinen hätschelt. Das hat mir nicht gutgetan und das tue ich keinem anderen an. Wenn es auch auf den ersten Blick etwas heavy erscheint, was ich manchmal schreibe. Verniedlicht habe ich selbst meine Situation viel zu lange und verhätschelt habe ich mich auch selbst viel zu sehr und viel zu lange.
Du bist ganz okay!! Und ich glaube nicht, dass du selbst dein ärgster Feind bist. Du bist am Anfang deines Weges und da ist alles wirr und undurchschaubar. Du bist weder schlechter noch besser als all die anderen vor dir und als all die anderen, die nach dir den Schritt in ein anderes Leben abtasten. Deine Jugend ist ein grosses Plus, seh das mal so. Dein Körper wird sich wieder erholen und du kannst deine besten Jahre als weibliches Wesen - wenn du Glück hast - wunderbar trocken erleben. Du hast alle Chancen.
Ich hoffe, du kannst sie wahrnehmen. Nochmals ein Tipp aus meinem eigenen Erfahrungsschatz: möglichst das intellektuelle, das verstandesmäßige Verstehen um das Geschehen etwas zurückstellen. Es gibt Dinge, die besser "aus dem Bauch raus" behandelt werden sollten. Und das gelingt doch erfahrungsgemäß uns weiblichen Wesen ganz gut. Wenn das Intuitive etwas verschütt gegangen ist, kann man/frau es durch Übung wiederbeleben.
Wenn du zunächst deinen Weg mal allein zu gehen versuchen willst, tue das. Probier einfach alles aus. Und wenn das abstinente Leben auch keine roten Rosen regnen läßt (wirklich jammerschade) steht dem nichts im Wege, dass du dir selbst ab und zu eine kaufst. Belohn dich für deine Fortschritte, auch wenns keine Meilensteine sind. Das hebt die Stimmung ungemein. Von anderen Menschen sollte man Belohnungen oder Lob nicht unbedingt erwarten. Die denken höchstens erleichtert "endlich hat er/sie es kapiert". Und "normales", unauffälliges Verhalten wird nicht belohnt, es sei denn, von einem selbst.
schade dass du nicht mehr als Krankenschwester tätig bist, z.Zt. könnte ich eine brauchen: durch einen Arbeitsunfall bin ich krankgeschrieben und schreibe jetzt nur " 1-händig ".
Was mich noch interessiert: handelt es sich bei dieser Akne um ' Hidradenitis suppurativa ' ? Wenn ja, dann müßte dir klar sein, dass sich das Krankheitsbild unter dem Einfluss von Alkohol verschlimmert. Und - in Zykluszeiten kann sich das, wenn du dann auch trinkst, noch mehr bemerkbar machen. Machst du dir nicht auch da etwas vor ? (...dafür kann ich nichts...)
Dass du keinen Führerschein hast gibt dir keinen Freifahrschein, alkoholisiert durch die Gegend zu marschieren, denn selbst als Fussgängerin bist du ein Verkehrsteilnehmer ! Aber das nur so am Rande.
Was deine " Suchterfahrung " angeht, das liest sich schon heftig: - Pillen ('mal ganz allgemein) - ehemaliger Freund Alkoholiker ( du als Co-Alkoholikerin ? ) - versuchter Suizid mit Tabletten + Alkohol - exzessives Trinken. Jetzt frage ich dich: was soll denn noch passieren ? Willst du wirklich erst " ganz nach unten ", was immer das für dich persönlich bedeuten würde.
Du merkst körperlich noch nichts ? Wirklich nicht ? Warst du bei einem Arzt und hast dir ein grosses Blutbild erstellen lassen ? Muss es erst irgendwo weh tun ? Mensch Jenny, das ist Selbstbetrug, und du weisst das genau.
Dass du den Alkohol zum Einschlafen nicht benötigst wirst du schnell merken. Bei mir war es jedenfalls so. Im trockenen Leben hatte ich auf einmal so viel Interessen, massenhaft Zeugs zu tun, dass ich meist gar keine Zeit hatte mir über Schlaflosigkeit Gedanken zu machen. Anfangs fällt es vielen schwer nüchtern schlafen zu gehen, das Hirn ist ja auf einmal nicht mehr betäubt und beschäftigt dich mit Geadanken, die du im Tran nie hattest. Mir hat damals eine Art " Schlaf-Stundenplan " geholfen.
Zu deiner Auffassung einer SHG (Selbsthilfegruppe) nur so viel: keiner erwartet oder zwingt dich dort, auch nur 1 Wort zu sagen. Höre einfach erst einmal zu. Aber: gehe hin ! Egal in was für eine. Egal wo. Egal wann. Nur: tu dir selbst den Gefallen und versuche es wenigstens. Denn in deinem Kopf fehlen keine Schalter, die noch umgelegt werden sollten. Die Schalter sind alle vorhanden, du musst nur draufdrücken. Das kannst nur du selbst, kein anderer.
Was ich nicht ganz verstehe: wieso möchtest du es dir so schwierig machen ? Na ja, ich hab gut schreiben, hab's ja damals nass auch immer gesagt: " Ja ja, ich werde irgendwann einmal...." "...soweit bin ich noch nicht..." "....ich ändere bald etwas..." und...und...und.... . Du hast doch die Chance, hier von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Lies dich etwas durch das Board/Forum, und du wirst merken: so wie dir ging es vielen. So einmalig ist das also nicht, obwohl eines klar ist: DU bist einmalig.
Bitte verstehe das alles als Gedankenanstoss, nicht mehr und nicht weniger. Tu dir nur selbst den Gefallen und mache so eine Art ehrlicher Selbstanalyse: Pro und Contra Alkohol für DICH. Schreib es dir auf ein Blatt Papier, vielleicht werden es auch 2 oder 3. Und dann schau dir das Ergebnis an. Wenn du dich Pro entscheidest, ok. Wenn du Contra meinst, dann sollest du entsprechend handeln.
Ne,aufwärts kann es mit Alkohol sicher nicht gehen.
Klar findet man imme jemanden,der übler dran ist als man selber,und daran zieht man sich ganz gerne hoch.Ich müsste lügen,wenn ich das nicht zugäb
Zum Thema SHG,habe ich,denke ich,schon ausführlich bei Miezekatz geantwortet und kann dem erstmal nichts hinzufügen.Stur,borniert und besserwisserisch wie immer,möchte ich erstmal versuchen meinen Weg alleine zu Gehen.Auch auf die Gefahr hin,daß ich dabei fürchterlich auf die Schnauze falle.
Ich kenne die Definition und Pathogenese laut WHO bezüglich Alkoholismus.Klar keiner nimmt das erste Glas und denkt sich:jep,nu werde ich mal zum Alki. Für mich persönlich(ich werde den Teufel tun,und andere über einen Kamm scheren)liegt das trotzdem in MEINER Verantwortung,daß Alkohol ein Suchtpotential hat,weiß jedes Kind inzwischen.Mir hat noch nichtmal jemand den Alkoholismus vorgelebt.Keiner in meiner Familie,hatte je Probleme damit.Und auch niemand hat je zu mir gesagt: ach komm nun trink doch noch einen.(mit Ausnahme meiner Schwiegereltern,aber die sind beide Alkoholiker und versuchen mir generell alles aufzudrängen,iss doch noch was,trink was,rauch was usw.) Deswegen vielleicht auch ein wenig meine Einstellung: Du hast es Dir eingebrockt,nun löffel es auch wieder aus...
Recht so!Verhätschelt werden mag ich nur in Ausnahmefällen und auf andere Art und Weise Immer druff Nein,im Ernst,ich schätze direkte Worte.
Du sagst,es wirr und undurchschaubar,ist zur Zeit alles.Nicht nur mit meiner schaurigen Erkenntnis ein Suchtproblem zu Haben.Hier stürzt im Moment alles über mir ein.Aber das am Rande das iteressiert ja nu nicht.
Was Du sagtest,daß ich meinen Verstand zurückstellen muss,das ist arg.Ich habe einige Jahre gebraucht um eben die Emotionen abprallen zu Lassen und rationaler zu Werden(Naja mein Whiskeykonsum spricht zwar nicht gerade dafür,aber ansonsten).Meine Intuition gibt mir meist recht,aber hören tu ich dann doch lieber auf den Verstand...
Daß ich Anerkennung für irgendwas bekomme im Leben,habe ich mir wohl eh schon lange abgeschminkt,was ich mache,mache ich für mich,und nur wenn ich damit zufrieden bin,hab ich Ruhe.Da können alle anderen schönreden wie sie möchten.
Ein paar Erfolge ausserhalb,des Alkoholismus konnte ich dieses Jahr durchaus verbuchen.In leichtsinngen Momenten,gestatte ich mir also tatsächlich auch mal ein wenig Optimismus :o
ZitatGepostet von Karbolmaeuschen Zum Thema SHG,habe ich,denke ich,schon ausführlich bei Miezekatz geantwortet und kann dem erstmal nichts hinzufügen.Stur,borniert und besserwisserisch wie immer,möchte ich erstmal versuchen meinen Weg alleine zu Gehen.Auch auf die Gefahr hin,daß ich dabei fürchterlich auf die Schnauze falle.
warum einfach, wenn's kompliziert auch geht. Im Ernst: ich glaube, die zugrunde liegenden Gedanken kenne ich, war bei uns allen wohl am Anfang so aehnlich. Nur, schon rein statistisch hast du alleine wesentlich geringere Erfolgschancen - warum den schwierigeren weg gehen ???
ZitatGepostet von Karbolmaeuschen Für mich persönlich(ich werde den Teufel tun,und andere über einen Kamm scheren)liegt das trotzdem in MEINER Verantwortung,daß Alkohol ein Suchtpotential hat,weiß jedes Kind inzwischen. [/b]
aber wie gefaerlich Alk wirklich sein kann, darueber herrscht leider noch viel zu viel Unwissen....
Uebrigens, und ich muss das noch mal ganz deutlich sagen: ich find's toll, dass du schon ein paar trockene Tage hinter dir hast - auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt