Ich bin neu hier im Board! Ich habe mal eine ganz pragmatische Frage. Habt ihr beim Erkennen eurer Sucht eigentlich den Arbeitgeber informiert?
Zur Erklärung. Ich möchte mich nicht in den Himmel loben, aber ich war immer recht gut in meinem Job. Sonst wäre ich nicht so weit gekommen. Allerdings häufen sich in letzter Zeit die Fehler am Arbeitsplatz!!
Ein guter Kollege (sowie mein Chef) fragten mich bereits, ob ich irgendwelche Probleme hätte...
Diese Woche hatte ich den absoluten Nullpunkt erreicht! Ich zitterte am ganzen Körper!! Ich werde diese Woche zum Arzt gehen, um mich beraten zu lassen. Der Mist geht so nicht weiter!!!
Meine Fragen:
1.: Was kommt nach dem Arztbesuch auf mich zu? (Stecke ziemlich tief in der Sucht)?
2.: Wie soll ich mich gegenüber dem Arbeitgeber verhalten? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
zu diesem Thema kannst Du ja schonmal unter "Viele Fragen">"Wie sage ich es meinem Chef?" nachlesen, ob eine brauchbare Antwort für Dich dabei ist. Bis dahin wird Dir der eine oder andere bestimmt geantwortet haben. Wollte Dich hier nur nicht so ganz ohne Antwort sitzen lassen, bevor ich das Forum verlasse.
Vielen Dank für Deinen Tipp! Hmm, habe gestern noch einen Termin mit meinem Chef vereinbart. Die Antworten bei "Wie sage ich es meinem Chef" machen ja nicht gerade Mut... Na, bin mal gespannt wie das läuft...
wenn dich dein Chef und ein Kollege schon angesprochen haben, ob du ein Problem hast, sind beide aufmerksam und du bist ihnen nicht egal....
Ich wünsche dir ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Chef und hoffe, dass er ein "menschlicher" Mensch ist und hinter dir steht, wenn du was für dich tun willst.
Wenn du nichts für dich tust und sich bei dir nichts ändert, kannst du allerdings mit Verständnis von aussen für deine Lage nicht rechnen, das müsste dir aber einleuchten.
ich habe Mitte letzten Jahres gemerkt das ich nicht mehr vom Alk wegkahm. Habe mich Telefonisch beurlauben lassen weil ich wusste nicht was ich machen soll. Nach ner Woche(oder 2, weiß nimmer), hab ich den Arbeitgeber angerufen und gesagt das ich mit Ihm reden muß. Naja, er kahm dann zu mir und ich hab dann gesagt das ich n Problem hab und nicht mehr wegkomme und so. Mir wurde dann nahegelegt zu kündigen nach dem Gespräch ob es nicht anders geht. Dann ging er wieder, dann kam der Chef von der Firma mit meinem Vorgesetzten (ca. 2 Tage später) und er meinte dann das das doch gar nicht sein kann und so. "Wenn man mal viel trinkt macht das doch nichts - Sie haben doch kein Alkoholproblem". Spätestens da hätte ich sagen können: gut, dann komm ich morgen wieder zu Arbeit. Aber es ging nicht mehr, da musste ich schon trinken, das wusste ich auch. Und trinken und Arbeit geht bei mir nicht. Naja, ich sagte dann nochmal das es nicht ging und ich nicht weiß was ich machen soll ( ich wusste ja nicht das es sowas wie entzug gibt, kannte nur sowas wie ne Therapie). Dann habe ich gekündigt.Mir war zu dem Zeitpunkt auch alles egal.
Im nachhinein gesehen hab ich da n riesen Fehler gemacht. Ich hätte einfach zum Arzt gehen müssen, Überweisung ins Krankenhaus zum Entzug, und danach wieder arbeiten sollen. (Mit ambulanter Nachsorge, SHG oder sowas). Mein Arbeitgeber hätte nur eine Krankschreibung bekommen und ich hätte den Job jetzt noch.
Muß noch dazuschreiben das mir der Job sehr gut gefiel, das war eigendlich gar kein Job, war fast wie Freizeit für mich. und dazu noch Firmenwagen ohne Werbung, viel Kohle...
naja, ich kann nur schreiben wies bei mir war. Wenn Dir der Job gefällt würde ich es nicht sagen. Es gibt auch wege damits der Chef nicht mitbekommt. (Beim Entzug ne "normale" Krankschreibung). Danach , wie geschrieben, Ampulant professionell oder Selbsthilfegruppen. Und hier schreiben natürlich auch
Aber ich weiß ja nicht wies bei Dir ist, vielleicht, wenn Du doch "outest" das Du dann als noch wertvollerer Mitarbeiter angesehen wirst und unterstützung bekommst. - Bei mir wars nicht so.
cu
ps.: Du wolltest noch wissen was nach deinem Arztbesuch auf Dich zukommt: Das ist halb so schlimm. Ne Einweisung ins Krankenhaus und da der Körberliche Entzug. (Der ist aber nicht schlimm, denn Du bekommst da Medikamente). ich habs mir aufjedenfall schlimmer vorgestellt. Das ganze dauert ca. 14 Tage. [f1][ Editiert am: 26-02-2003 21:38 ][/f]
Vielen Dank für eure Antworten. Ahm, naja ich werde euch auf dem Laufenden halten.
@ Softeis: Bei Dir scheint es ja ähnlich gewesen zu sein. Ich selbst möchte auch nichts anderes (beruflich) machen!!! Ich habe meinen Traumjob gefunden! Gute Bezahlung ist eigentlich nur Nebensache, denn wie du schon schreibst: Eigentlich Freizeit!!! Das "Problem" ist, daß ich bis jetzt durch meine Kollegen gedeckt wurde. Ich denke mal sie wissen Bescheid... Hmm, ich war bis jetzt eigentlich dafür, mit offenen Karten zu spielen. Mittlerweile ist mir aber auch alles ziemlich egal. Auch wenn ich gekündigt werde (wieso eigentlich?). Ich habe mich jetzt entschlossen, bei dem Termin nichts zu sagen. Ich kann doch sagen, ich muss ins Krankenhaus und gut ist... Hmm, deine Antwort war sehr aufschlußreich - Vielen Dank (auch für die Beschreibung, was mich jetzt - in nächster Zukunft - erwartet).
Naja, bin nachwievor etwas verwirrt... Am Besten lasse ich alles erstmal auf mich zukommen...
also ich habe meinen Arbeitgeber mitgeteilt daß ich auf eine Langzeittherapie gehe.
Da es sich bei einer Therapie um eine Gesundheitsmaßnahme handelt ist der Arbeitnehmer nicht verpflichtet dem Arbeitgeber den Grund für eine Therapie zu nennen.
Ich wollte das damals aber von mir aus.
Der Arbeitgeber darf den Arbeitnehmer nicht entlaßen wenn er gegen seine Sucht etwas unternimmt.
Fehlverhalten am Arbeitsplatz und häufiges Fehlen ist zwar ein Kündigungsgrund, zumal wenn eine Vereinbarung besteht daß am Arbeitsplatz keine Alkohol getrunken werdnen kann,diese kann aber nicht erfolgen wenn der Arbeitnehmer bereit ist eine Therapie zu machen.