ZitatGanz große klasse Paula ,deshalb habe ich auch eine alkfreie zone.
Ich auch! Und das ist auch gut so, denn so ganz traue ich mir manchmal noch nicht! Gerade in den letzten Tagen wo ich diesen extremen Saufdruck hatte...ich weiß nicht, wie das gewesen wäre, wenn ich da Wein zu Hause gehabt hätte!
Ich auch! Und das ist auch gut so, denn so ganz traue ich mir manchmal noch nicht! Gerade in den letzten Tagen wo ich diesen extremen Saufdruck hatte...ich weiß nicht, wie das gewesen wäre, wenn ich da Wein zu Hause gehabt hätte!
Hallo Petra,
ich habe grundsätzlich nie Alk im Hause gehabt - auch nicht während der langen Zeit, als ich kaum einen Gedanken daran verschwendet, geschweige denn Saufdruck hatte ...
Später gab's für mich nur einen Grund, Alk-Vorräte zu haben - und das war bestimmt nicht deshalb, um "etwas zum Anbieten" zu haben ...
Liebe Grüße Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
als ich vor heute genau 7 Monaten nach langen Jahren wieder das erste Glas stehen ließ, wußte ich noch nicht, wohin die Reise diesmal geht - es war so ganz anders als vor 3 Jahrzehnten ...
Damals hatte ich fest umrissene Reise-Ziele ; nach dem ersten und einzigen Beratungsgespräch mit einem Sozialarbeiter in der Suchtberatung Gierkezeile (Berlin) war meine Hauptmotivation zunächst, eines Tages "auf der anderen Seite des Schreibtisches zu sitzen" ...
Diesmal geht die Reise in's Blaue - diesmal ist der Weg das Ziel; das ist für mich schwieriger, aber auch interessanter und intensiver, ehrlicher und selbstbestimmter - dieser Weg führt mich nicht von mir weg, sondern zu mir hin.
Obwohl ich meinte, mich sehr gut zu kennen, bin ich erstaunt und erfreut, noch "Neuland" zu entdecken. Wenn ich bei dem Synonym der Reise bleibe, und dabei in einem Zug sitze, dann sehe ich das so, dass ich heute viel mehr verweile; die Landschaft, die an mir vorüberzieht, mehr wahrnehme und manchmal gar an einzelnen Stationen einen Zwischenstopp einlege. Es ist ein Bummelzug - damals war's ein Schnellzug (wenn auch kein ICE :zwinker1
Vor 4 Monaten habe ich einen ca 3-stündigen Aufenthalt in einer sehr unattraktiven Landschaft in Kauf genommen, um zu überprüfen, ob die Richtung noch stimmt; ein bewußter und kontrollierter Rückfall (oder Vorfall) also. Ich hatte deswegen keine Schuldgefühle und auch nicht das Gefühl, versagt zu haben; eher war das Gegenteil der Fall - ich war von da an mehr als sicher, dass die Richtung stimmt, die ich vor 7 Monaten eingeschlagen habe.
Heute bin ich zuversichtlich und zufrieden, weil mir mein Reiseweg immer vertrauter wird und weil ich mich mit mir selbst als Reiseleiterin immer sicherer fühle.
Danke für's Lesen.
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
auf der reise ins blaue gibt es flüchtige augen-blicke - und augen-blicke zum inne-halten- ich wünsche dir noch viel spannendes zum entdecken, erforschen und staunen. sabine
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
ZitatGepostet von paula Es ist ein Bummelzug - damals war's ein Schnellzug (wenn auch kein ICE :zwinker1
Heute bin ich zuversichtlich und zufrieden, weil mir mein Reiseweg immer vertrauter wird und weil ich mich mit mir selbst als Reiseleiterin immer sicherer fühle.
Paula
Hi Paula
und für die nun bald kommenden kalten Tage, bei der Fahrt durch Eis und Schnee, hab ich was zum aufwärmen für dich: heisse Getränke für kalte Tage. Machen warm, fit und gute Laune von innen Ich poste sie "drüben".
. Was für ein Gefühl, mit klarem Kopf ein neues Jahr zu beginnen!
Vor allem, weil es wider Erwarten gar nicht leicht war für mich, mit jahrelangen festzementierten Gewohnheiten & Ritualen zu brechen.
Ich bin stolz darauf, dem tagelang (bis gestern Mittag :rolleyes währenden Suchtdruck nicht nachgegeben zu haben - diese Zeit zwischen den Jahren war seit Mitte der 90er immer meine Hoch-Zeit der Sauferei... ...
Jetzt aber fühle ich erstmal ein starkes Gefühl von Befreiung und frischer Energie - ein guter Anfang für ein Neues Jahr, finde ich!
Das wünsche ich an dieser Stelle auch allen saufnixen ...
Danke für's Lesen
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
habe mir heute mal die Zeit genommen den gesamten thread zu lesen. Ich bin ja jetzt gerade mal 14 Jahre trocken, hatte aber immer seltsame Gefühle im Bauch, wenn ich von Menschen hörte, die nach 10 Jahren oder mehr wieder anfingen, den Alkohol in sich hinein zu kippen. Bei den AA habe ich soetwas relativ oft erlebt, bei über 100 Gruppen in meiner Gegend offensichtlich doch nicht ungewöhnliches. Vieles wurde ja hier in den verschiedenen post's schon geschrieben. Für mich wurden einige Grundsätze im Laufe der Zeit immer wichtiger:
Alkohlfreier Haushalt nur "nicht saufen" reicht nicht aus ein Rückfall beginnt im Kopf, ich muß lernen meine Gefühle zu erkennen und zu interpretieren (für einMan gar nicht so einfach) die SHG ist für mich (über)lebenswichtig Probleme nicht unter den Tisch kehren, da wo es problematisch wird Hilfe suchen und auch annehmen immer einen Gesprächspartner haben
Viele Alkoholiker habe ich erlebt, die nach sehr vielen Jahren rückfällig wurden und nicht mehr den Weg zurückfanden oder finden. Erschreckend dabei ist die Tatsache, daß einige von denen innerhalb kürzester Zeit ihren unaufhaltsamen Weg zum Friedhof gegangen sind. Genau wie Du, habe ich in meiner Trockenheit den Weg auf die andere Seite des Schreibtisches gefunden. Und da kann man schon einiges erleben, nicht nur bei den AA. Und trotzdem bin ich der Überzeugung, daß mich all das Erlebte im Falle des Falles nicht vom Saufen abschrecken würde, auch eine ERfahrung die ich machen mußte. Wer saufen will, tut es auch.
Genau wie Du, nur vom Alter und der Saufzeit her 20 Jahre später, hatte ich nie Saufdruck in meiner Trockenheit. Eine Sache die mir sehr Angst gemacht hat und noch heute ein Zusatand der Angst hervorruft. Ich betrachte dies als unheimlich. In einem post war hier von Demut die Rede, ein Begriff mit dem ich nichts anfangen kann. Als Gegenteil wird Hochmut angeführt, eine Sache, vor der ich wirklich Angst habe. Denn als nasser Alki war Hochmut eine meiner herausragendsten Eigenschaften und wohl auch Ursache dafür, daß ich erst bis ganz unten kurz vor der Friedhafsmauer riechen mußte, bis ich für mich endlich mein Elend erkennen konnte.
Auch ich bin heute morgen nüchtern nach Hause gekommen und irgendwann ohne Kater aufgewacht. Fast schon normal, aber ich sollte es wirklich nicht als selbstverständlich hinnehmen. Zu schnell kann sich dies ändern. Vielleicht nicht am Sylvester. Das Jahr hat nunmal 366 Tage, jedenfalls dieses.
Und für diese vielen Tage wünsche ich Dir alles Gute. Glaube an Dich und Du wirst Zufrieden mit Dir sein.
Allen Schreiberlingen aus diesem thraed danke ich, eine sehr interessante Lektüre.
über Deine mitgeteilten Gedanken zu diesem Thread habe ich mich sehr gefreut.
Diese fand ich besonders bedeutsam:
ZitatGepostet von Dirk-N
Genau wie Du, nur vom Alter und der Saufzeit her 20 Jahre später, hatte ich nie Saufdruck in meiner Trockenheit. Eine Sache die mir sehr Angst gemacht hat und noch heute ein Zustand der Angst hervorruft. Ich betrachte dies als unheimlich. In einem post war hier von Demut die Rede, ein Begriff mit dem ich nichts anfangen kann. Als Gegenteil wird Hochmut angeführt, eine Sache, vor der ich wirklich Angst habe. Denn als nasser Alki war Hochmut eine meiner herausragendsten Eigenschaften und wohl auch Ursache dafür, daß ich erst bis ganz unten kurz vor der Friedhofsmauer riechen mußte, bis ich für mich endlich mein Elend erkennen konnte.
Angst müßtest Du mMn nicht haben - Sorge reicht schon; das bedeutet ja, dass Du wachsam geblieben bist.
Das war ich nicht - Nichttrinken war für mich mehr als selbstverständlich geworden; ich sah daher nach ca 7 Jahren auch keinen Bedarf mehr an einer SHG-Zugehörigkeit.
Vielleicht war's sogar eine Art Hochmut - à la "MIR kann das (Rückfall) nicht mehr passieren" ...
... naja, meine zweite Trinkphase ist ja dann auch sehr viel anders verlaufen als die erste. Auch stand ich da irgendwie meist (kontrollierend) wie "neben mir" und passte auf; etwa so, als wenn ich's immer gewußt hätte, dass ich den neuerlichen Absprung nicht verpassen darf...
Auch meine zweite 'Abstinenzler/innen-Karriere' verläuft ganz anders als die erste:
>> Nun habe ich des öfteren Saufdruck >> nun hatte ich währenddessen einen "Vorfall"
... aber nun habe ich auch Respekt vor der Sucht und werde den auch für den Rest meines Lebens nicht mehr verlieren. Da bin ich sicher.
Vielleicht gilt ja für mich: Doppelt hält besser?
Dir wünsche ich aber, dass ein "Einfach" reicht, und glaube es auch, weil Du vieles anders und richtiger machst als ich damals.
Ein gutes und gesundes neues Jahr wünsche ich auch Dir
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
Japanisches Sprichwort
polohemd
(
gelöscht
)
Beiträge:
10.01.2008 02:10
#74 RE: 15/16 Jahre > Trockenheit oder Trinkpause?