Klar, Du hast die Trauer um Deinen lieben Freund nicht verarbeitet.
Trauern heißt:"auf den Schmerz zugehen"
Du hast die Trauer um Deinen Freund nicht durchlebt, sondern verdrängt und Dich betäubt, um die Trauer, den Schmerz irgendwie "auszuhalten".
Hattest Du Beistand,Trost, Mitgefühl erhalten, in dieser schweren Zeit? Bestimmt nicht!
Trauern tut weh, sehr weh, aber auch hier heißt es, aktive Trauerarbeit leisten und keine Trauerblockade aufzubauen.
Ein Problem vieler Suchtkranker ist die Unfähigkeit zu trauern. Unangenehme Gefühle werden immer wieder betäubt. Es wurde nicht gelernt, über schmerzhafte Gefühle zu reden und nie erfahren, wie es ist , durch Trauer hindurchzugehen, zu den Unabwendbarkeiten des Lebens Ja zu sagen. Auch Wolken haben ihren Sinn
Trauer ist eine Emotion, doch sie kann auch in eine Depression führen und dies ist eine Krankheit.
Warum möchtest Du denn nicht die Therapie machen, Michel? Warum schaffst Du es nicht, was könnte Dich motivieren?
Du kannst doch auch Deinen Hausarzt bitten, einen Hausbesuch bei Dir zu machen, um zu reden und Therapiemöglichkeiten zu besprechen.
Dein Freund lebt in Deinem Herzen fort und wenn Du tief in Dich hinein hörst, kannst Du ihn vernehmen, was würde er wohl zu Dir heute sagen, welchen Rat hätte er für Dich?
Ich wünsche Dir eine starken Tag!
LG
M
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Zitat Warum tuen wir uns all das an, wofür werden wir so sehr bestraft?
Warum tust DU Dir all das an? Wofür bestrafst DU Dich?
LG
Tina
hallo michel
besser als nonick kann man nicht gegenfragen
deine geschichte hat mich angesprungen, denn ich lese in ihr ,ein großes stück aus meiner eigenen vergangenheit. deine gefühle und gründe kenn ich gut und meine eigenen waren plötzlich wieder wach in mir. zumindest die erinnerung daran.
es ist auf den tag genau 9 jahre und 13 tage her, das mein mann in meinem armen starb ( nach langer krankheit mit vielen qualen pflegefall und sein schicksal nicht annehmend wollend. er wollte leben. für unsere ,damals noch kleinen kindern und mich ) übermorgen ist seine beerdigung genau 9 jahre her.
ich hab mich damals auch von der welt verabschiedet und mich voll und ganz der trauer und dem suff hingegeben. allerdings hatte ich schon vorher ein alk problem, ich fing an zu trinken um die damalige situation beweltigen zu können, denn ich war komplett übervordert und hatte große angst.
nach seinem tod machte nichts mehr sinn und ich schloß mich mit jeder menge alkohol in mir selber ein und schmiss den schlüssel weg. ich denke das selbe tust du auch grade
aber ich hab noch eine jahreszahl für dich
in 21 tagen ist es 8 jahre her, das ich einen ausweg gefunden hab und aus meinem selbst gebauten gefängniss ausgebrochen bin. dazu waren zwei dinge nötig. ein verdammt kräftiger arschtritt von außen, der mich so in schwingung versätzt hat, das ich mich bewegen mußte und die erkentniss das ich nicht mitgestorben bin. das ich noch lebe, das leben schön ist wenn man es nur zuläßt und vor allem, das mein mann nicht gewollt hat das ich für ihn weiterleide!
sicher, da raus zu kommen braucht kraft. aber auch nicht mehr als es kostet diese düstere welt aufrecht zu erhalten. ich hab meine kraft nur anders eingesätzt. bewuster, denn vorher war ich mir nicht bewust wieviel energie es braucht so zu vegetieren. die kraft dafür war also schon da!
du hast sie auch ! all die strategien die du aufgebaut hast und aufrecht erhälst um dich selber einzuschließen, die energie mit der du der welt den eintrtt zu dir verwährst und vor allem die trauer die deine kraft frißt.
du mußt eigendlich nur wirklich wollen , den ersten schritt tun und hilfe annehmen, sie zulassen und dich darauf ein lassen.
der erste schritt scheint unendlich schwer, wie ein unüberwindlicher berg. er ist so hoch das man es erst garnicht versucht. aber das scheint durch eine flasche gesehen, nur so.
die flasche will nicht das du ihn gehst und gaukelt dir deshalb nur vor das du es nicht kannst. hast du ihn erst mal gemacht,brichst du damit schon einen großen teil der macht, den der alk über dich hat.
wollen heißt das zauberwort
ich wünsche dir, das du dein leben zurück willst. das ist möglich, ich spreche aus erfahrung.
lieber gruß, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ich habe schon sehr lange getrunken, richtig schlimm wurde die Sauferei in meiner Zeit als Soldat in der Bundeswehr, ich war 1978/79 als Sanitäter bei der Panzertruppe hier in Norddeutschland. Wir jungen Sanis haben zwei sehr schlimme Unfälle erlebt, dabei mussten wir zwei tödlich verunglückte Kameraden bergen, die durch Panzereinwirkung ums Leben kamen.
Diese schauerlichen Erfahrungen haben wir uns mit viel Bier weggesoffen, wir wurden damit alleine gelassen damals, es gab keinerlei Betreuung. Ich hatte all das Jahrzehnte lang verdrängt, aber in meinen Träumen kommen die Erinnerungen immer wieder zurück.
Aufgrund meiner massiven Schlafstörungen war ich im Jahr 1992 12 Wochen in einer Psychotherapie im Fachkrankenhaus in Quakenbrück. Dort rieten mir die Experten dringend zu einer Alkoholtherapie, die ich aber damals nicht angetreten habe. Einen Tag nach der Therapie, ich war damals 12 Wochen lang problemlos trocken, griff ich wieder zur Bierflasche...
Vor einigen Jahren habe ich mich freiwillig in eine Entgiftung im hiesigen LKH in Wehnen einliefern lassen, die ersten beiden Tage in der geschlossenen Abteilung waren wie ein Horrortrip für mich, ich war nüchtern, als ich dort hin ging. Die Entgiftung dauerte 3 Wochen, und am Abend der Entlassung habe ich wieder getrunken...
Gerd und ich, wir waren mehr als nur Freunde, wir waren wie zwei Brüder, immer füreinander da, immer. Er fehlt mir so sehr, im Schlaf höre ich immer die Türklingel schellen, dann springe ich aus dem Bett mit Herzrasen, aber vor der Tür steht niemand.
Heute erhielt ich von der netten Lady von der Diakonie eine Einladung für den 16.07.2009. Ich "kann" sehr gut mit der Dame, und auch sie mag mich gerne leiden. Sie ist ein sehr liebevoller Mensch, der einzige Mensch, zu dem ich noch Vertrauen habe, und ich freue mich sehr auf das Gespräch.
Danke für eure Antworten, es tut mir gut, dass ich hier schreiben darf. Ich war vor einigen Jahren hier schon einmal im Forum, aber unter einem anderen Usernamen.
Sonne in eure Herzen!
Michel
P.S. Ich erhielt hier im Forum die PN einer Trauerseelsorgerin, darüber habe ich mich sehr gefreut.
Gute Musik bedeutet mir sehr viel, in früheren Jahren hatte ich eine sehr grosse Sammlung von LPs, mehr als 15.000 Platten, die ich aber zu 99% verkauft habe.
Der Peter Fox von "Seeed" ist ein begnadet guter Musiker und Texter, seine Mucke ist traumhaft schön, und seine intelligenten Texte sind der reine Genuss.
auf Grund deiner schaurigen Schilderungen ist mir eingefallen, unter welchem Nick du letztes Jahr im August ('auch gerade angesoffen') geschrieben hast. Auch damals erwähntest du, dass du bereits früher schon mal unter einem anderen Nick hier warst und glaubtest, "ich komme auch ohne Hilfe vom Suff weg!",was sich aber als Irrtum herausstellte. Letztes Jahr hattest du eine LTZ in Aussicht, die du wohl nicht wahrgenommen hast.
Jetzt schreibst du" An Weihnachten 2008 wurde ich rückfällig." Rückfall setzt Trockenheit voraus. Warst du denn irgendwann nach dem Tod deines Freundes mal trocken? Mir kommst du vor, als ob du dir in der Rolle des tragischen Trauernden, der trinkt, weil die Wel so schlecht ist, gefällst. Aufhören mit dem Trinken bedeutet auch, seine gesamten Überzeugungen zu überdenken und zu Änderungen bereit zu sein. Wie sieht es aus mit deiner Bereitschaft? Und wenn du magst, könntest du auch was über das Gespräch vom 16.07.2009 mit 'der netten Lady von der Diakonie' erzählen.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
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....(J)Ammerländer-Michel?