Hallo zusammen ich bin der Markus Zum ersten mal in diesem Forum sollte ich wohl erst etwas über mich schreiben.Ich werde auch versuchen mich kurz zu fassen. Vor drei Jahren trat der Magenbitter mit dem stolzen Hirsch in mein Leben. Kurz und Bündig: Frau weg, Fläppe weg, Auto weg, nur die Arbeit habe ich noch. Ostern dieses Jahres hat es dann endlich KNACK gemacht in meinem versoffenen Kopf, der hat mir nämlich gesagt du stirbst gerade. Seitdem kein Alkohol mehr und ab in eine Therapiegruppe. Alles läuft jetzt soweit ganz gut, kein Saufdruck (auch wenn die Kolegen noch zischeln. Nur wenn ich in der Gruppe von der Rückfallproblematik höre werde ich panisch 5, 10 oder gar 15Jahre trocken und dann der Rückfall, das macht mir echt Angst. Besonders allergisch reagiere ich auf Phrasen wie: Ein Rückfall ist das Normale nicht die Ausnahme. Lebe einen Tag nach dem anderen, dann eine Woche u.s.w. Sage nicht Du wirst nieie wieder Alkohol trinken. Alkohosucht ist eine unheibare Krankheit mit der man Leben muss. Und immer wieder der Rückfall ist das Normale. Wie geht ihr damit um? Bin ich denn der Einzige dem das Angst macht?
hi Markus, was wäre denn so furchtbar bei dem gedanken "heute trinke ich nicht", und das kann jeden Tag immer so fort gehen. Fühlst du dich dann minderwertig, bloß weil du deine Krankheit anerkennst, welche die anderen bespötteln? Willst du nun gesund sein und bleiben, oder willst du so sein wie alle anderen? Und "trockene" Alkoholiker sind durchaus Individualisten und sie können auch breit grinsen, Max
Verstehe mich bitte nicht falsch "heute trinke ich nicht" ist eine Aussage die Hand und Fuss hat. Nur halte ich mir damit für "morgen" alle Optionen offen. Deshalb ist mir nicht ganz klar was an den Worten nie wieder Alkohol so verwerflich sein soll. Gesund werden kann ich nicht weil ich ja unheilbar krank bin und mit dieser Krankheit leben muss. Nass oder trocken ist meine Entscheidung, soll ich das von Tag zu Tag neu entscheiden?
mit dem Hier und jetzt also dem Heute ist es doch ganz einfach, du bist mittendrinn, triffst also in diesem Moment eine Entscheidung nächsten Moment eine Andere, ich lebe im hier und jetzt.
ZitatGepostet von markus001 Verstehe mich bitte nicht falsch "heute trinke ich nicht" ist eine Aussage die Hand und Fuss hat. Nur halte ich mir damit für "morgen" alle Optionen offen. Deshalb ist mir nicht ganz klar was an den Worten nie wieder Alkohol so verwerflich sein soll. Gesund werden kann ich nicht weil ich ja unheilbar krank bin und mit dieser Krankheit leben muss. Nass oder trocken ist meine Entscheidung, soll ich das von Tag zu Tag neu entscheiden?
1. Ja, sollst du jeden Tag neu entscheiden, aber 2. weil du nur immer am heutigen Tag deine Kraft einteilen kannst. Deine Abfolge ist völlig logisch und auch einfach. Aber der Mensch lebt nicht vom Kopf, schon gar nicht wenn er glücklich (oder wenigstens zufrieden) zu werden gedenkt. Max Aber als ersten Schritt an deinen Ketten zu zotteln halte ich für vollkommen richtig.
hi markus, mir macht das keine angst. obwohl ich um die gefährlichkeit dieser krankheit weiß und sie nicht unterschätze. es ist aber so, dass du mit einer therapie nicht geheilt werden kannst. ein schluck alkohol kann reichen, die krankheit zum ausbruch zu bringen. ich bin der meinung, dass rückfälle dazugehören KÖNNEN aber nicht zwangsläufig MÜSSEN. es gibt durchaus auch "gestandene" trockene alkis, die noch keine rückfall hingelegt haben und trotzdem altgeworden sind. du musst schon an dich glauben. das glas führt dir niemand an den mund, das tust du schon selber und somit hast du es auch in der hand, ob du wieder trinkst oder nicht.
funkelsternchen
[ Editiert von funkelsternchen am 15.10.10 18:55 ]
Danke Funkelsternchen Endlich, ein Rückfall Kann passieren aber Muss nicht. Verstecke dich nicht hinter einer unheilbaren Krankheit und sehe einen Rückfall nicht als etwas normales, dem Krankheitsverlauf entsprechendes an. Wenn es bei den nächsten Treffen mal wieder um ganz normale und nicht tragische Rückfälle geht und ich wieder dieses Angstgefühl verspüre habe ich schon einen Gegenzauber den ich murmeln kann: "Ein Rückfall kann jedem passieren, Du bist nicht jeder"
ZitatGepostet von markus001 Nur wenn ich in der Gruppe von der Rückfallproblematik höre werde ich panisch 5, 10 oder gar 15Jahre trocken und dann der Rückfall, das macht mir echt Angst.
Hallo Markus ,
deine Sorge kann ich gut verstehen, vor knapp zwei Jahren haben mich ähnliche Gedanken gequält:
Bei mir war's leider so, dass ich es nach meiner Entgiftung nicht auf Anhieb auf's Trockendock geschafft habe und erst noch 13 Monate rumgeeiert habe. Und als sich dann so etwas wie Erfolg abzeichnete, konnte ich's kaum glauben. Mir hat's geholfen, einfach mal die Füßchen still zu halten, weniger quatschen, grübeln, philosophieren - einfach machen, nämlich nix trinken. Der Rest ergab sich mit Therapeut, SHG und saufnix von selbst.
dann kennst Du bestimmt auch den Spruch "Ein Rückfall gehört zur Krankheit dazu". DER jagt MIR nämlich immer einen Schauer über den Rücken. Die ersten Jahre meiner Abstinenz hat MIR dieser Satz nämlich oft impliziert, das ich also nicht krank bin, wenn ich keinen Rückfall habe. Da sagt mir der Satz "ein Rückfall ist keine Katastrophe" (wenn denn daraus gelernt und verändert wird) schon mehr zu. Auch mit der Aussage "Ich trinke nur heute nicht" konnte ICH nicht arbeiten. ICH habe mich sehr wohl dazu entschlossen, das Alk mein restliches Leben keinen Platz mehr hat.
Fakt ist für mich, egal welchen Satz ich mir "auf die Fahne schreibe" ist völlig egal. Wenn es mir hilft abstinent zu bleiben, hat JEDE Aussage ihre Berechtigung. Und ICH arbeite mit der Aussage, die MIR am meisten entspricht.
Achso, erst einmal "herzlich willkommen" hier und einen guten Austausch wünscht
Tina
[ Editiert von RdTina am 16.10.10 11:04 ]
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Ich denke auch jeder hat seinen eigenen Spruch bzw Satz den er/sie für richtig empfindet. als ich aufgehört habe hat mir der satz "nie wieder alk" angst gemacht. für mich war es besser tag für tag zu denken. habe mir beim aufhören ein halbes jahr gegeben. dann dürfe ich wieder was trinken. nach einem halben jahr wollte ich aber nicht mehr, weil ich da schon viel weiter war und mir ein leben ohne alk schon besser vorstellen konnte. da habe ich mir die grenze 5 jahre gesetzt. im dez diesen jahres ist es soweit und ich muss dir sagen ich will nie wieder alk trinken!
Jemand hat mal gesagt: "Der Mensch hat gar keine andere Möglichkeit, als im Hier und Jetzt zu leben!"
Finde ich für mich sehr richtig, da das Leben sowieso nur zu einem verschwindend kleinen Teil wirklich planbar ist und die Vergangenheit nicht mehr geändert werden kann.
Insofern entspricht die Fokussierung auf einen kleinen Zeitraum (Heute oder JETZT!) einfach meiner persönlichen Einstellung.
"der Rückfall gehört dazu" ist eine ganz pflaumenweiche Ausrede bereits im voraus. Auch wenn der "geplante" Rückfall erst in 3 Monaten oder erst in 10 Jahren kommen sollte. Max
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trockene alkis, die noch keine rückfall hingelegt haben und trotzdem altgeworden sind. du musst schon an dich glauben. das glas führt dir niemand an den mund, das tust du schon selber und somit hast du es auch in der hand, ob du wieder trinkst oder nicht.
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