Ich habe mich hier gestern angemeldet und stelle mich am besten mit meiner "Saufkarriere" vor. Ich hatte eine behütete Kindheit, ausser dem Rauchen meines Vaters gab es keine Suchtproblematik in unserem Haus. Ich bin dann mit siebzehn von zu hause weg und kam in eine reine Männergesellschaft, in der Alkohol reichlich genossen wurde. Ich habe immer wacker mitgetrunken. Erste Ehe, zwei Kinder, Hausbau, Scheidung....Alkohol war immer dabei, aber kein Grund für das Scheitern der Ehe. Ich hatte immer Trinkpausen, nie einen wirklichen Saufdruck...es sei denn ich habe angefangen zu trinken, dann konnte es passieren, dass ich kein Ende gefunden habe. Nach der gescheiterten Ehe eine neue große, aber immer auch schwierige Liebe und eine neue Vaterschaft. Eine Rolle in der ich schon einmal versagt hatte... Es kam wie es kommen musste, diese Beziehung ging nicht zuletzt wegen einer anderen Frauengeschichte auch in die Brüche. Alkohol immer dabei... Nach zwei Jahren trennte ich mich von der neuen Frau, um um meine kleine Familie und die Beziehung dahinter zu kämpfen. Ich schien Erfolg zu haben, wir rauften uns zusammen. Da wir inzwischen zwei Wohnungen hatten, pendelte ich zwischen den Wohnungen hin und her. Ich war schon immer eher ein Nachtmensch und ging spät ins Bett, meistens trank ich vier bis sechs Bier, gelegentlich mehr, vorher, um dann auch Schlafen zu können. Dabei kam es auch zu der einzigen Auffälligkeit nach außen. Ich hatte morgens auf der Arbeit eine leichte, aber noch riechbare Fahne. Ich gelobte Besserung, der Arbeitgeber hat es bei einer Ermahnung belassen. Seitdem achtete ich darauf, nicht mit einer Fahne morgens aufzufallen. Was mir auch gelang. Ich trank jedoch regelmäßig Bier vorm Schlafengehen. Wenn ich mal ein paar Tage nichts trinke, geht es mir nicht schlechter, ich habe keine Entzugserscheinungen und auch kein Saufdruck. Vor ein paar Tagen jedoch habe ich aus gesellschaftlichen Anlass Glühwein (mit Schuss) getrunken und dabei kein Ende gefunden, ich habe mich völlig abgeschossen, Streit mit meiner Freundin gesucht und bin dann noch quer durch die Stadt von ihrer zu meiner Wohnung mit dem Auto gefahren. Trotz verzweifelter Versuche, gelang meiner Freundin nicht, mich von diesem Tun abzuhalten. Ich war derartig betrunken, dass ich nicht mehr gehen konnte, trotzdem verlief diese Fahrt zum Glück folgenfrei. Zitat meiner Freundin: "... bisher dachte ich, es geht Dir schlecht weil Du trinkst und Du trinkst weil es Dir schlecht geht. Seit gestern glaube ich, Du trinkst auch _damit_ es Dir schlecht geht." Jedenfalls, so geht es nicht weiter!
Herzlich willkommen Max, das ist mir auch gleich aufgefallen. Warum willst Du aufhören? Wenn Du wegen Deiner Freundin aufhören möchtest, geht dass meistens langfristig nicht gut aus, für Dich und den Alkohol..... (fiel mir nur grade ein, weil das gestern ein Thema einer kleinen, aber feinen Gruppenstunde war).
toll, dass du dich hier angemeldet hast. Das zeigt schonmal Einsicht hinsichtlich der Problematik.
Glaub mir, von alleine wird das nicht besser und von alleine geht das auch nicht weg.
Ich war ja für meine Begriffe lange Jahre nicht süchtig. Ich habs erst begriffen, als meine Gedanken und mein Handeln sich nur mit Saufen und Entzug beschäftigten. Du bist hier vollkommen richtig und auch von mir der Tip zur Suchtberatung zu gehen.
Danke für die freundliche Aufnahme! Es ist mir schon klar, dass es um _mich_ und nicht die Umstände oder andere Personen geht. Auch habe ich mich hier angemeldet, weil ich schon weiß, dass es so nicht weitergehen darf. Ich werde auch in der nächsten Woche professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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