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Saufnix  
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Dieses Thema hat 150 Antworten
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 Akute Hilfe
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Beachen Offline




Beiträge: 3.654

15.07.2005 22:19
#31 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hallo Gaby !

Warum ist eigendlich das Kind schon so in den Brunnen gefallen ?

Will heißen, warum gibt es da nicht Regelungen zwischen euch, so zb. das eine WE macht er was, das andere du ?
Gleichberechtigterweise ?

Aber da bleibt ja immer noch die Frage, ob du weißt, was da überhaupt machen. Ob du weißt, was dir selbst gut tut.

Das nur kurz ...
von der
Bea


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

15.07.2005 23:10
#32 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

hallo Gaby,
"Ich bräuchte einen Partner der zu mir steht, der mal den Arm um mich legt . . . kann sich ja nicht mal auf ein Gespräch einlassen, ohne sofort in die Verteidigungsposition zu gehen."
Da geht es dir jetzt so wie mir dazumal. "Meine" hätte sich ja einlassen können, aber sie tat es nicht, nicht um's Verrecken. So musste ich alleine mit mir selber klarkommen letztlich, und das bei meiner Kommunikationsfülle, scheuslich. Aber vielleicht war es eben doch gut so, weil ich mich total auf mich zu verlassen hatte, und sonst nichts. "Meiner" war es egal ob ich nun perfekt funktionierte oder aber gar nicht.
Vielleicht musst du (wenigstens für eine Weile) alleine mit dir selber und deinem angekratzten Innenleben klarkommen?! Vielleicht wird es eine Zeit der inneren Besinnung, nicht gegen die anderen, auch nicht mit ihnen, auch nicht trotz denen, einfach so, für dich. ich grüße dich, Max


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

15.07.2005 23:17
#33 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hallo Marlies,

ein Selbstwertgefühl, das schon in der Kindheit so nachhaltig kaputt gemacht wurde, kann nicht in relativ kurzer Zeit wachsen


Ja, ich glaube, das ist so. Ich gehe ja nun schon lange den Weg das alte zur Verarbeiten und endlich damit abzuschließen. Ich hätte nicht gedacht, dass es sooo schwer ist.

Ja, ich brauche wirklich Mut, das weiter durchzustehen und vielleicht noch mehr Hürden, vielleicht jetzt noch die Trennung von meinem Mann.

Ich bin froh, dass hier einige sind, die es wenigstens verstehen können, wie schlimm das ist, wenn man sich so ganz unten fühlt. Mein Mann hat sich vermutlich noch nie so gefühlt, deshalb kann er es auch nicht nachvollziehen oder es auch nicht ernst nehmen.


Hi Bernd,

alle meine Erkenntnisse sind selbst formuliert und durchlebt - leider!! Ich wünschte, ich wäre ein Theoretiker oder Auswendiglerner, dann müsste ich nicht so viele Täler durchwandern. Diese Selbstzweifel und dieses Infragestellen vom eigenen Sinn und Wert - immer wieder, dass wünsche ich keinem.

Es ist schön, wenn du sagen kannst "ich bin wieder ich". Ich weiß gar nicht wer war, habe immer nur funktioniert, wurde benutzt, missbraucht, übergangen seit Kleinkindalter und hatte keine Möglichkeit mich zu erfahren. Ich kann nur darüber berichten, wie scheiße es sich anfühlt gehasst zu werden, nichts wert zu sein etc. Ich möchte das gerne hinter mir lassen, phasenweise geht das auch, aber dann ist es wieder da.

Kopfmäßig hat es bei mir auch "klick" gemacht, aber gefühlsmäßig fehlt es noch bei mir. Immer wieder holen mich die schlechten Gefühle ein. Davor weglaufen nützt nichts, sie betäuben nützt nichts, also muss ich mich ihnen stellen, dass mache ich in der Therapie, aber ich komme an meine Grenzen zur Zeit.

Ich freu´mich aber für dich, dass es dir so gut geht. Ich kann mich auch noch gut an deinen Zustand erinnern, als ich hier auf das Board kam. Da hast du recht - es ist wirklich ganz anders heute, du hast dich für dich selbst zum positiven verändert.

Liebe Grüße
Gaby


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

15.07.2005 23:47
#34 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hallo Bordeauxnixe,

Ich sehne mich so arg in die Stadt zurück, da dort alles anonymer ist.(Um ganz ehrlich zu sein: ich lebe wie ich nie leben wollte). War noch nie ein Dorfmensch und ich ertrage es kaum noch hier. In der Stadt könnte ich untertauchen!

Könnte von mir sein!

Aber ich bin mir nicht so sicher, ob es eine Lebenslüge ist bzw. ob mein Unwohlgefühl am Umfeld liegt. Ich befürchte, es liegt an mir. wie du schon schreibst, in der Stadt kann man untertauchen. Da ist es viel, viel unverbindlichlicher. Im Dorf muss man sich mehr engagieren, auseinandersetzen, verbindlich sein, sich festlegen und zu sich selbst stehen, so wie man ist. Da ist das Rolle spielen auch viel schwerer, weil es schneller durchschaut wird, auf so "engem Raum". So Dorfbewohner, die lassen sich dann doch nicht auf Dauer von einer Fassade beeindrucken, die schielen schon mal ganz neugierig (und manchmal aufdringlich) dahinter.

Du schreibst ja selbst, dass du ein Problem mit dem Abgrenzen hast (genau wie ich!). Wenn ich im Dorf zu oft "nein" sage, dann bin ich Außen vor, dann rede ich nicht mit, sondern es wird über mich vielleicht geredet. Der Gedanke ist ätzend. Aber wenn ich nun mal eine Entscheidung treffe, dann muss ich dazu stehen, egal wie wer redet. In der Stadt macht das nicht so viel, weil man den Leuten halt nicht dauernd über den Weg läuft, mehr Ausweichmöglichkeiten hat. Aber wäre ich dann wirklich zufriedener? Ich glaube für mich nicht. Als ich noch in der Stadt lebte, habe ich mich auch einsam gefühlt und getrunken. Ich bezweifle das es jetzt großartig anders wäre. Ich muss es zuerst bei mir selbst ändern.
Nach dem Motto: Wie man in den Wald hineinruft, so....

Es ist eben so hier im Dorf, dass ich mich unheimlich schwer tue auf Leute zuzugehen, insbesondere unmittelbare Nachbarn. Es macht mir Angst, dass es einen Streit geben könnte und wir uns dann dauernd über den Weg laufen und so was zwischen uns steht. Das wäre ein Albtraum für mich, dann würde ich vermutlich gar nicht mehr vor die Tür gehen. Ich kann da einfach (noch) nicht drüber stehen über so was, da meide ich vorsichtshalber lieber den Kontakt und sage halt nur freundlich Guten Tag und ein paar Sätze über Wetter, Kind, Hund - aber blos nicht mehr und schon gar nicht zum Kaffee einladen. Was mache ich, wenn die dann jeden Tag kommen wollte? Wenn ich dann nicht will und das sage und sie mich dann hasst, weil sie damit nicht umgehen kann? Naja solche bescheuerten Gedanken habe ich. Ist wirklich fast wie aus "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick
Immerhin merke ich ja, dass meine Gedanken nicht ganz realistisch sein können. Ich muss mein Verhalten ändern. Der Ort wird es nicht ändern, egal wo ich wohne. Es liegt in mir, wie ich mich wo fühle - das ist der Knackpunkt. Aber Umsetzung ist wahnsinnig schwer für mich.

Bordeauxnixe, ich kenne das sehr gut, was du beschreibst. Tue mich auch sehr schwer, jemanden zu finden - aber es liegt auch sehr an meinen Ängsten. Und mit dem Abgrenzen - tja, habe gerade zwei Kontaktabbrüche hinter mir, weil ich was nicht wollte und nun kommt meine Ehe scheinbar in das gleiche Fahrwasser: entweder ich mache mit oder es ist Ende - darauf wird es vermutlich hinauslaufen.

Ich bin solche Beziehungen eingegangen. Ich habe immer alles entschuldigt, mitgemacht, rücksicht genommen. Nun will ich nicht mehr bzw. kann ich oft auch einfach nicht mehr kräftemäßig und werde abserviert. Das ist bitter. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mir gleich soooo viel in Beziehungen vorgemacht habe. Ich dachte immer, es ist doch etwas mehr da und nicht nur, dass ich gut zu benutzen bin.

Liebe Grüße
Gaby


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

16.07.2005 00:15
#35 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hallo Bea,

Zitat
warum gibt es da nicht Regelungen zwischen euch, so zb. das eine WE macht er was, das andere du ?



Das gibt es auch bei uns, zwar nicht als Regel vereinbart, aber wir wechseln uns schon ab, z.B. fahre ich ein Wochenende eine Freundin besuchen - ohne Kind, dann passt mein Mann auf und ein Wochenende fahre ich mit Kind weg, dann hat er "frei" und meist hat er 1x im Monat noch ein Wochenendprojekt, d.h. da bin ich dann auch das ganze Wochenende für unser Kind da.Und dann geht unser Sohn alle 4 -6 Wochen von Samstag auf Sonntag zur Oma und wir könnten etwas gemeinsam machen. Das kommt aber auch nie richtig zu Stande, weil mein Mann alleine schon 8 Stunden für die hin- und herfahrerei braucht (inkl. Mittagessen bei Mama etc.) und dann erst mal Gartenarbeit oder Computer macht und abends zu müde ist. Ich muss immer fragen und machen, damit wir wenigstens mal was Essen gehen. Wenn ich nichts sage, dann passiert gar nichts.

Ich habe damit auch nicht gerechnet, dass mein Mann derart unkooperativ ist. Ich war erst letztes Wochenende mit dem Kleinen bei meiner Freundin, da hatte er das ganze Wochenende für sich alleine. Dann arbeitet er mehrmals die Woche abends lang und nun hat er sich schon wieder verabschiedet. Grundsätzlich aber kein Problem - aber wenn es mir so schlecht geht, eben schon.
Mir selbst tut es gut, mit anderen Menschen was zu machen. Ausgehen, mit der Freundin quatschen.

Im Moment glaube ich wirklich, ich bin ihm total egal geworden. Ihn nervt es nur noch, dass ich so schwierig bin und daueernd Therapie mache, da hat er keine Lust mehr drauf. Vorher hat er sich sehr knapp und förmlich auf dem Anrufbeantworter gemeldet (als ich gerade den Kleinen ins Bett brachte). Er spricht von "Teamarbeit" und das es "gut läuft" haha...es handelt sich um ein Freizeit-Event...und ich brauche ihn nur zurückrufen, wenn es größere Probleme gäbe...er wäre aber gaaanz schlecht zu erreichen auf seinme Handy. Langsam habe ich schon den Verdacht, ich werde vielleicht gewaltig verarscht. Was weiß ich denn, wo der mit wem übernachtet?

Hallo Max,
Vielleicht musst du (wenigstens für eine Weile) alleine mit dir selber und deinem angekratzten Innenleben klarkommen?!
Tja, ich bin ja nun auch bald alleine, wenn es so weitergeht. Aber es ist verdammt schwer, dass alleine auszuhalten. Kann ein Weg so steinig sein? Kann ich mich so vertan haben, die ganzen Jahre? (Fast) alle Menschen, die mir wichtig waren, haben sich nun verabschiedet oder kommen nicht mehr mit mir klar.
Die innere Besinnung, das Rücksichtnehmen auf meine Ressourcen und das damit verbundene Nein-Sagen, ab und zu, reicht bei meinen bisherigen Kontakten schon aus, dass es die anderen gegen sich auffassen, obwohl ich es nicht so meine. Ich verstehe, dass dies deren Problem ist und nicht meines, aber es tut mir trotzdem so weh´. Und das mein Mann so gleichgültig mir gegenüber ist, dass nimmt mir fast die Luft zum atmen, es brennt wie Feuer in meinem Hals und meinem Herz.

Naja, ich geh´dann mal ins Bett, muss morgen ja wieder fit sein für den kleinen Racker.

Liebe Grüße
Gaby


eik612 ( gelöscht )
Beiträge:

16.07.2005 03:19
#36 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

ja joosi, ich kann das genau verstehen, seit ein paar wochen geht es mir wieder genau wie dir jetzt. war neun jahre trocken, vorher vier jahre. jetzt wieder am ´moderaten´selbstbetrugstrinken. und alles rutscht weg. und alles ist wahr und unwahr zugleich. wenn ich die klugen antworten hier so lese, find ich das oft am thema vorbei. es lindert den zustand der leere nicht, klingt oft nach trockener euphorie. auch in den gruppen , ich ging regelmäßig zu aa, wird dieser leerezustand, diese müdigkeit am leben seltendst thematisiert. es wird viel schöngeredet, was eigentlich nicht schön ist. besser sicher als trockens morgenkotzen oder in seiner eigenen pisse und scheiße aufwachen, jedoch auch eine kühle und leere, die schwer erträglich sind. es macht spaß, ohne sucht mittel zu leben. das steht außer frage. die euphorie darüber, daß man es tut, kann ich jedoch nicht immer teilen... eik


Spieler Offline




Beiträge: 7.889

16.07.2005 07:47
#37 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hi Faust,

Zitat
Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass die Zahl meiner Beiträge stark zurück gegangen ist



Wofür ich dir auch sehr dankbar bin

Zitat
Heutzutage würde ich selbst dem Minitiger das Fell abziehen und den Spieler damit streicheln - oder umgekehrt,
wenn's was helfen würde...



Lass dir versichert sein, es würde nichts helfen und streicheln lasse ich mich von dir schon gar nicht, es sei denn, du wärst zu einer 25-jährigen Ausdruckstänzerin mit dem Fachbereich "wollustige Erotik" mutiert


Hellas Offline




Beiträge: 401

16.07.2005 08:33
#38 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Guten Morgen!
Ich gehoere im Moment auch zum "Klub der Unzufriedenen".
Freue mich, dass es euch auch so geht,auch wenn ich es niemandem wuensche.
Ich finde es sehr schwer mit jemandem sein Leben zu teilen.Seit 14 Jahren sind wir verheiratet,haben viel gemeinsam und uns auch noch jede Menge zu sagen.Die Kinder gedeien praechtig,das Haus ist fast abbezahlt und fuer einen Urlaub reicht es auch jedes Jahr.
Klingt doch alles positiv,ist es ja auch,aber was haette ich den gern anders?
Lieber allein leben und meine Freiheit haben,nicht auf andere Ruecksicht nehmen muessen,kein Kinderspielzeug einsammeln,das Auto da finden ,wo ich es geparkt habe.Niemandem eine Antwort schuldig sein,wo und warum ich wann mit jemandem gewesen bin,meine alte Rockmusik hoeren,und Madonna ohne als dekadent abgestempelt zu werden.......
Vorgestern war mein Maenne mit Freunden beim Marianne Faythfull_Konzert und berichtete ganz begeistert vom Konzert,ich war ganz Ohr.Die tolle Stimme und tolle Bewegungen,einfach klasse.Zum Schluss ein Satzie hatte bestimmt was genommen!
Meine Antwortie hat bestimmt nichts genommen,denn sonst haette sie das alles nicht hinkriegen koennen.
Ich hatte in dem Moment so eine Lust mir die Ruebe dicht zu knallen.Tolle Bewegungen,und ich trockne Nudel...
Naja,heute morgen hab ich das erste mal wieder mit ihm geredet,stelle dabei immer wieder fest,wie ich mich weiter entwickle und er..?
Shit,natuerlich auch,aber eben wie ein Mann (Sorry, Ausnahmen soll es ja geben!?),fuer den es immer Extra regeln gibt

Auf der anderen Seite bin ich natuerlich dankbar,dass ich das Alles habe.Um so schlechter geht es mir ,wenn ich mich auch noch darueber beschwere.
Also fang ich wieder bei mir an,und an das erste was ich denke ist,dass ich nuechtern und clean bin.
Die Gesellschaft ist ein Bordell,die ich nicht akzeptieren kann.Und das bloede daran,ich kanns nicht aendern,denn ich bin nicht Gott!
Gut,dann fang ich bei mir selbst an,aus purem Egoismus,vielleicht schaff ich zuminstest mich zu veraendern,so dass mich mein Mann,meine Familie ,Freunde und die ganze Welt nicht runterkriegen und ich ein wertvolles Mitglied bleibe.
Bei AA sprechen wir von einer Hoeheren Macht.Gut,die nehm ich an,platziere sie in meinem Herzen,ein kleines Licht,dass immer da ist und mir Licht und sogar Waerme spendet.
Liebe Gruesse
von Marion


tommie Offline




Beiträge: 10.596

16.07.2005 10:26
#39 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von eik612
... jedoch auch eine kühle und leere, die schwer erträglich sind.


Moin moin eik612

das ist kein Privileg trockener Alkoholiker.

Der trockene Alkoholiker sollte es nur tunlichst vermeiden, gegen dieses Gefühl -wie gegen so manch andere Gefühle- mit (Alk) trinken zu reagieren.

Gefühle aushalten, nüchtern, und nicht immer "dagegen", sondern von Zeit zu Zeit auch "damit" zu leben - damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Schon einmal versucht?


tommie


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

16.07.2005 11:16
#40 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

hallo Gaby,
"Kann ich mich so vertan haben, die ganzen Jahre? (Fast) alle Menschen, die mir wichtig waren, haben sich nun verabschiedet oder kommen nicht mehr mit mir klar."
1. Du kannst dich vertan haben.
2. Falls nicht, dann ist es trotzdem genauso.
3. Wir Sensiblen sind nicht so einfach. Letztlich hatte mit die damalige Bemerkung unseres "Vorturners" in der Gruppe dann doch geholfen: 'Max, dir steht gar nichts zu, überhaupt gar nichts. Kein Wohlwollen, keine Zuwendung, selbst Neid musst du dir verdienen. Aber du hast Kraft, eigene Kraft.' Übersetzt habe ich mir das: In je mehr Abhängigkeiten ich stecke, desto blöder wird es, desto unbeweglicher. Ich muss unbedarft erwarten, was mir der liebe Gott (oder jene höhere Kraft . . ) zuspricht, zumutet. Aktion!! nicht Re-aktion, aber ohne wenn und aber.
Liebe Gaby, mach mal innere Pause, stelle deine Vergangenheit für eine bestimmte Zeit in den alten Schrank, und lass dich von niemandem belatschern. Auch nichz von dir selber d.h. von deinem (vergangenen) Schicksal.
Mehr fällt mir nicht ein, aber bei mir hatte das genützt, ich grüße dich, max


Faust Offline




Beiträge: 5.520

16.07.2005 11:46
#41 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hallo Max,

Du hast wieder einmal "weise Worte" gefunden,
die wohl in die gleiche Richtung weisen,
wie ich sie für mich auch mit der Hilfe vieler anderer herausgefunden habe.

Die weiter oben erwähnte Euphorie kann ich bei mir nicht entdecken.
Im Kreise der Freunde in meiner AA-Gruppe,
von denen einige schon 10, 15 oder 20 Jahre trocken sind,
nehme ich wahr, dass zufriedene Abstinenz kein Geschenk ist,
sondern dass nur ich sie für mich schaffen kann.
Und das ist nun wirklich nicht immer einfach.

LG
Bernd


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

16.07.2005 11:58
#42 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hallo,

tja, befreien aus Abhängigkeiten.

Mir schwant schon, dass die Alkoholsucht nur die Spitze des Eisberges ist. Ich verhalte mich auch sonst abhängig, von meinem Ehemann, von meinem Job, von Menschen mit denen ich gerne befreundet wäre. Das ist zu ändern.

Wie gravierend hänge ich denn da drin, dass es sooo schwer ist "unabhängig" zu sein bzw. das richtige Mittelmaß zu finden, sozusagen eine gesunde Abhängigkeit?

Ich habe im Moment total das Gefühl dafür verloren, wieviel ich mir vormache und was wirklich ist. Benutzt mich mein Mann die ganze Zeit nur und ich mache mir was vor? Betrügt der mich etwa und ich merke es nicht? Denkt er es ist bequem und ich denke es ist Liebe?

Grundlage einer Beziehung ist für mich, dass ich vertrauen können muss. Ich kann und will nicht hinterherspionieren und alles in Frage stellen, aber irgendwann kommt dann ein Punkt, wie bei mir jetzt, wo ich schroffes Verhalten ohne Mitgefühl nicht mehr übersehen kann und auch nicht mehr wegstecken kann und will.

Aktion ist so schwer für mich, denn ich fühle mich leider so gelähmt. Ich bin froh´, wenn ich es gleich unter die Dusche schaffe und dann eine Entscheidung finden kann, was ich nun mache am Wochenende, um nicht wie ein Trauerkloß hier abzuhängen.

Gruß
Gaby


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

16.07.2005 11:59
#43 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Ja heidanei ( .. das ist schwäbisch ),

da muß ich dem Maxe recht geben.

Stell mal deine Vergangenheit in den Schrank und gucke nach dem "Jetzt".

Und werde dir darüber klar, was du willst.
Das kommt mir alles etwas schwammig rüber, so als ob du im Moment halt mal "dagegen" bist, aber nicht wirklich weißt "dafür/wofür" du bist( erinnert mich stark an mich während meiner Trinkzeit ).

Vielleicht wird dir dann auch klarer, was du tun kannst, um etwas zu verändern ? Einzufordern ?

Es kann doch nicht damit getan sein, jetzt zu verzweifeln und zur Flasche zu greifen als Rechtfertigung.

Hast du dir schon mal überlegt, das das WE deines Mannes jetzt dir deshalb so unangemessen vorkommt, weil du dich generell schlecht abgrenzt und für dich selbst kaum was tust ?
Will heißen - schwer zu erklären - du fühlst dich hilflos und leer, weil du keine klare Linie setzt und dann kommt dir dieses WE gerade recht, um deinen Mann als verständnislos, intolerant und gemein rüberommen zu lassen.
Dann hat er den schwarzen Peter - und im Hinterstübchen schreits : " ja ... der ist so gemein, dann kann ich saufen".
Und vielleicht ist es nur ein Abgrenzungs/Eigenständigkeits- und ein großes Kommunikationsproblem.

Das sind nur so meine Eindrücke und Spekulationen Gaby, ich weiß natürlich nicht, ob ich recht habe.

Grüßle von der
Bea


Powerlady Offline




Beiträge: 179

16.07.2005 12:12
#44 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hi Gaby,

dieses Unverstanden fühlen kenn ich auch. Das Problem dabei war, ich hab mich selbst nicht verstanden. Ich suchte immer nach Bestätigung, dass ich geliebt werde.

Ich konnte mich selbst nicht lieben und so annehmen, wie ich nun einmal bin. Ich bin jetzt ein Stückchen weiter.

Im Augenblick versuche ich, meinen 23jährigen Sohn in die, wie ich meine, richtige Richtung zu stoßen. Das dumme ist nur, erlässt sich nicht stoßen. Ich merke daran, dass ich wieder selbst in die falsche Richtung gehe. Nun fange ich an, mich wieder von seinen Problemen zu lösen und ihn machen zu lassen. Er muss sein Leben auf die Reihe kriegen .und ich meins.

Ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende.

Liebe Grüße
Marlies


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

16.07.2005 14:16
#45 RE: keine Ahnung wie weiter Zitat · Antworten

Hi Bea,

ich weiß wirklich im Moment nicht wofür ich bin. Keine Ahnung was ich will.

Vergangenes in den Schrank stellen will ich gerne, aber nicht, wenn es noch so stinkt, dass es mir die Luft zum atmen nimmt. Hab´ich wohl bisher auch immer trotzdem gemacht.

Ich suche keine Rechtfertigung, um zur Flasche zu greifen. Ich hatte das Gefühl, dass ich es nicht mehr aushalte, verrückt werde oder so...tja, hört sich vielleicht an wie Rechtfertigung. Ich habe ja auch gemerkt, dass mir das alkoholfreie Bier irgendwie auch nichts gebracht hat, außer das ich mich erinnert habe, wie ätzend es war, als ich noch getrunken hatte und dass ich mich dann noch beschissener gefühlt habe, genauso mit den Fressanfällen. Ich habe auch gar keinen Bedarf das zu wiederholen. Im Moment habe ich überhaupt keinen Bedarf mehr auf irgendwas. Kann nicht mal was essen - hätte es ja nicht für möglich gehalten, dass das in meinem Leben nochmal vorkommt.

Ja, ich grenze mich generell schlecht ab. Ich versuche schon viel für mich zu tun, aber scheinbar nicht das richtige, keine Ahnung. Bin oft nicht konsequent, kündige was an und mache es dann nicht, im Guten, wie im Bösen. Mein Mann nimmt mich natürlich nicht ernst, ich nehme mich ja selber nicht ernst.

Ich denke aber nicht, weil man Mann soundso ist, dann gibt mir das die Berechtigung zu saufen.Es ist mein Problem, wenn ich saufe. Es ist auch mein Problem, wenn ich in der Beziehung nicht klarkomme bzw. nicht fähig bin entsprechendes zu Fordern oder Konzequenzen zu ziehen. Da kann niemand was für, nur ich selbst entscheide das und muss mit den entsprechenden Konsequenzen leben.

Hallo Max,

'Max, dir steht gar nichts zu, überhaupt gar nichts. Kein Wohlwollen, keine Zuwendung

Gilt sowas auch in einer Beziehung? Hat man dann überhaupt eine? Obwohl "Zustehen" wäre auch falsch formuliert. Zustehen tut mir nichts, aber ist es nicht normal in einer Beziehung auch Zuwendung ode Wohlwollen haben zu wollen?

Hallo Marlies,

ich habe mich früher auch sehr über den Partner definiert - brauchte liebesbeweise, damit ich mir selbst irgendwas wert sein kann. Ich denke schon, dass ich es heute nicht mehr tue, gebe mir alle Mühe eigenständig zu sein und fordere keine Liebesbeweise mehr - und doch trifft es mich, dass mein Mann scheinbar keine Rücksicht nehmen kann oder will / nicht versteht, dass ich hier nichts inszeniere, sondern mühsam um meine Eigenständigkeit, um die Befreiung von den Fesseln ringe. Vermutlich kann er mir ja auch gar nicht dabei helfen, das erwarte ich auch nicht - aber etwas entlasten könnte er mich, oder ist das auch schon zuviel erwartet in einer Beziehung. Wenn jeder nur ausschließlich für sich selbst verantwortlich ist und ihn Probleme des anderen nicht mehr berühren, dann frage ich mich schon, was das denn für eine Beziehung ist.

Liebe Grüße
Gaby


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